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Macabros 095: Verschollen in Dwylup

Macabros 095: Verschollen in Dwylup

Titel: Macabros 095: Verschollen in Dwylup Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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ihm Fesseln
an.
    »Man kann’s drehen und wenden, wie man will«, sagte
da eine vertraute Stimme neben ihm, »aber irgendwie kommen wir
beide doch immer wieder zusammen.«
    Rani Mahay!
    Der Freund lag gefesselt neben ihm, mitten in der Opfermulde unter
dem riesigen Antlitz eines dämonischen Wesens, von dem behauptet
wurde, es handelte sich um Molochos.
    »Ich bin eigentlich gekommen, um dir zu helfen«,
preßte Hellmark zwischen den Lippen hervor, die Benommenheit
abschüttelnd. »Jetzt liegen wir beide flach…«
    »Sie führen nichts Gutes im Schild, sie sind sehr
siegesgewiß. Ich hatte bereits eine erste Auseinandersetzung
mit einem von ihnen, die hier so etwas wie eine Priesterrolle
verkörpern. Sie wollen Molochos neue Kraft
zuführen.«
    »Was eigentlich schizophren ist«, bemerkte Hellmark
leise. »Molochos steht auf unserer Seite. Er hat seinem
Dämonenleben längst abgeschworen. Es ist überhaupt
erstaunlich, daß die Verehrung für ihn noch existiert. Die
Monster in dieser Stadt leben noch genau so, als wäre Molochos
mitten unter ihnen…«
    »Und genau das, Björn, bereitet mir Sorgen«, wandte
der Koloß von Bhutan ein. »Bis hierher scheint die Kunde
noch nicht gedrungen zu sein, daß er für diese Firma nicht
mehr zur Verfügung steht. Aber alle Rituale, die hier,
ausgeführt werden, betreffen nach wie vor ihn und werden in
seinem Namen begangen. Hoffentlich gelingt es den Kerlen nicht, seine
Seele zu rufen und in ihren Bann zu ziehen… das wäre ein
Weg.«
    »Du denkst noch an einen zweiten?«
    »Ja. Daß Molochos’ Kraft hier noch immer
nachwirkt. Das Böse, das ja durch Rha-Ta-N’mys
Beschwörung und durch seinen Lebenswandel angesammelt wurde, ist
hier noch konzentriert…«
    »Ich wünschte nur, daß du unrecht hättest,
Rani…«
    Ein Schatten fiel über sie.
    Zwei Monster-Priester mit fischköpfigen Gesichtern und
giftgrünen Umhängen bauten sich vor ihnen auf.
    Rot prasselten die Feuer. Der Widerschein tauchte die
Monster-Priester und die beiden Gefangenen in blutfarbenen
Schein.
    Alle diese Bilder waren Hellmark nicht fremd. Schon mal war er
hier gewesen.
    Da trug das Dämonenantlitz über ihnen noch ein
rotfunkelndes Auge. Es war das erste Manja-Auge, das für
dämonische Zwecke benutzt wurde, obwohl es heiligen Ursprungs
war. Er entfernte dieses Auge seinerzeit und schuf damit, eine
Fluchtsituation. Doch seit damals hatte sich einiges geändert.
Die Macht der Dwylup-Monster schien tatsächlich gefestigt, und
die Priester, die ihre Instrumente bereitmachten, um sie zu
töten, freuten sich, auf die Veränderungen hinzuweisen.
    Die beiden Fischgesichtigen hielten große,
zangenähnliche Geräte in der Hand, die mit
rasiermesserscharfen Scheren versehen waren. Damit ließen sich
ihre Köpfe abzwicken wie Blüten einer Pflanze.
    »Du hast damals das Auge gestohlen – und du sollst der
erste sein, der sterben wird, sobald es wieder in unseren Besitz
gelangt«, sagte der vorderste Monster-Priester. »Es wird
festigen, was neu begonnen wurde. Molochos wird die Opfer dankbar
annehmen.«
    »Molochos ist tot!« stieß Hellmark hervor.
»Es gibt ihn nicht mehr. Er hat eure Gefilde
verlassen…«
    »Molochos lebt! Und er wird intensiver leben als je
zuvor«, lautete die rätselhafte Erwiderung. »Er hat
seine ganze Kraft in den Schleier des Übergangs
gesteckt.«
    »Schleier des Übergangs?« murmelte Hellmark wie im
Traum. Ein seltsamer Begriff.
    »Er entsteht über dem Wald der Knochenbäume…
er hat sich stark vermehrt. Unsichtbare geistige Fäden reichen
von hier hinüber in die Welt, aus der du kommst und aus der
einer unseres Volkes unversehrt zurückkehren konnte. Nach langem
Aufenthalt in seiner Gestalt als Mensch. Den zweiten hast du
getötet. Auch dies ist ein Grund, dich zuerst
auszulöschen.«
    Und dann erklärte der Monster-Priester, welche besondere
Bedeutung der Knochenwald für Dwylup hatte.
    Seit jeher wuchsen die Bäume in der Wüste. Sie waren
Nahrung für die Monster. Starb ein Opfer durch ihren Anblick,
löste sich grundsätzlich das Gewebe auf und wurde zu
mehlfeinem Staub. Die es getötet hatten, besaßen das
Recht, das Skelett zu verspeisen.
    Auch die Bäume waren Skelette, ähnlich aufgebaut wie die
Substanz menschlicher Knochen.
    Das Wunschdenken aller in Dwylup lebenden Monster und die Kraft
des Bösen hatte die Bäume zu einer neuen Entwicklung
veranlaßt. Die Knochenwälder wurden dichter und die Kraft,
die dort geballt vorhanden war, ließ sich von Zeit zu

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