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Macabros 095: Verschollen in Dwylup

Macabros 095: Verschollen in Dwylup

Titel: Macabros 095: Verschollen in Dwylup Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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der
Instrumententafel zusammengebrochen. Die Kuppel war zerstört,
das Flugzeug hing seitlich, die Blätter der Flugschraube waren
abgebrochen oder hatten sich in dem harten, lehmbraunen Boden
festgefressen.
    Owen Longfields Hände waren in dem aufgerissenen
Instrumentenfeld vergraben. Ein dünner Blutstreifen lief
über sein Gesicht. Das Blut war noch nicht eingetrocknet, ein
Zeichen dafür, daß der Absturz nicht, lange
zurücklag…
    In Claire Monescues Kehle würgte es.
    War Owen tot?
    Sie drehte sich weiter herum und wollte ihn berühren.
    »Owen?« fragte sie heiser. »Bist du okay? Kannst du
mich hören?«
    Sie war selbst erstaunt darüber, wie ruhig mit einem Mal ihre
Stimme klang.
    Es erfolgte keine Antwort.
    Claire Monescue versuchte Longfield in die Höhe zu
drücken und wollte ihm den Puls fühlen. Weder das eine noch
andere war möglich. Der Mann war eingeklemmt.
    Sie mußte Hilfe holen.
    Aber woher kriegen – mitten im Dschungel?
    Sie starrte aus fiebrig glänzenden Augen in die Ferne.
    Merkwürdig… da waren weder Büsche noch Bäume
zu sehen. Der Himmel hatte die Farbe von Sand, die Luft war
heiß und trocken wie in der Wüste, und es gab eckige,
turmhoch ragende Gebäude, die die Farbe des lehmbraunen Bodens
hatten.
    Drei Sekunden war Claire Monescue verwirrt.
    War die Maschine von dem plötzlich auftretenden Gewittersturm
in die Wüste geschleudert worden?
    Aber das konnte nicht sein!
    Zuletzt waren sie über der grünen Hölle des
Amazonas geflogen, Hunderte von Meilen entfernt von jeder Wüste
– und dann war da jener mysteriöse Luftwirbel gewesen, in
den die steuerlose Maschine gerissen worden war.
    Und dann entsann sich Claire schlagartig wieder.
    Bevor sie abstürzten, hatte sie etwas wahrgenommen. Seltsame
Bäume aus fahlen Knochen…
    Und jetzt – sah sie sie wieder!
    Nur eine Steinwurfweite vom Wrack der Sportmaschine entfernt stand
ein solcher Baum.
    Der Stamm war ein mächtiger, massiver Knochen, etwa drei
Meter im Durchmesser. Von ihm aus zweigten kahle,
breitgefächerte Äste ab. Blätter trug dieser
Knochenbaum nicht.
    Wie in Trance kletterte Claire Monescue aus dem zerstörten
Flugzeug.
    Ihre Hände waren blutig und zerkratzt, das dünne Kleid,
das sie trug, glich einem Fetzen, der spärlich ihren Körper
bedeckte. Überall auf ihrer Haut schimmerten blaue und gelbe
Flecken.
    Das alles merkte sie erst danach. Sie registrierte es mit
stoischer Gelassenheit. Sie lebte – das war mehr wert.
    Aber wo war sie angekommen?
    Was war dies für eine Welt?
    Als sie, mit zittrigen Knien gegen das Wrack gelehnt, auf die
Silhouette der Stadt blickte, die in gleißendem Licht und
flirrender Hitze lag, kam ihr ein unheimlicher Gedanke.
    Die ruinenartigen Gebäude gehörten sicher zu einer
vergessenen Urwaldstadt, deren Existenz heute kaum jemand mehr
leugnete, deren Nachweis aber nach wie vor sich als schwierig erwies,
da die Häuser von Erde bedeckt und vom Dschungel
überwuchert waren.
    Vielleicht hatten Azteken oder Mayas in ferner Vergangenheit diese
Gebäude errichtet – oder ein anderer Eingeborenenstamm, von
dem man bis heute noch nichts gehört hatte.
    Eine Stadt, die man ausgegraben hatte! Wo sich aber eine
Ausgrabungsstätte befand, hielten sich logischerweise Menschen
auf.
    Es war verwunderlich, daß noch niemand auf der
Bildfläche erschienen war, um nach ihnen zu sehen. Der
Lärm, der durch das abstürzende Flugzeug verursacht worden
war, konnte von niemand, der sich in der Nähe befand,
überhört worden sein.
    Warum kam niemand?
    Da sah Claire den ersten Schatten zwischen den Häusern. Er
verschwand wieder, und ihre Blicke glitten an den makabren Fassaden
entlang.
    Claire Monescue löste sich langsam und schwerfällig von
der Maschine, in der der tote Pilot eingeklemmt zurückblieb.
    Zu ihrer Linken erblickte sie zwischen den lehmbraunen
Gebäuden einen tunnelähnlichen Eingang, der aussah wie ein
gigantisches, aufgerissenes Fischmaul.
    Dort tauchten die Schatten wieder auf.
    »Hilfe! Hierher…«, kam es viel zu leise über
ihre Lippen. Aber sie war nicht in der Lage, lauter zu rufen. Und
das, was sie weiter sagen wollte, blieb ihr wie ein Kloß in der
Kehle stecken.
    Das waren keine Menschen – das waren Monster!
    Claire Monescue stöhnte unterdrückt, und ihr Innerstes
erbebte beim Anblick dieser schauerlichen Geschöpfe.
    Die Kolosse, die durch die heiße, flimmernde Luft kamen,
waren mehr als zwei Meter groß und sahen echsenhaft aus. Die
grauen Schuppen bedeckten den

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