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Macabros 095: Verschollen in Dwylup

Macabros 095: Verschollen in Dwylup

Titel: Macabros 095: Verschollen in Dwylup Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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tonnenhaften Leib wie ein dichtes
Geflecht. Der riesige Kopf war aufgedunsen, kahl und
unförmig.
    Claire Monescue schluckte.
    Die Augen der Ungeheuer waren das schrecklichste, was sie je
gesehen hatte!
    Sie waren unterschiedlich im Aussehen.
    Das rechte hatte Lider, die die glühende rote Iris halb
verdeckten, das linke war offen wie die Augenhöhle in einem
Totenschädel.
    Der runde Augapfel schwamm darin wie in schwarzer, gallertartiger
Masse.
    War es Traum oder Wirklichkeit?
    Claire konnte sich diese Frage nicht beantworten und handelte
instinktiv.
    Sie wich Schritt für Schritt zurück, stieß mit dem
Rücken gegen das Wrack und fuhr unter einem Peitenschenhieb
zusammen.
    Sie meinte, eine Hand greife nach ihr, duckte sich, ging in die
Knie und kroch auf allen vieren unter dem eingedrückten Bug der
havarierten Maschine durch, um auf die andere Seite zu gelangen.
    Sie fühlte instinktiv, daß es ihren Tod bedeutete, wenn
sie länger hier verweilte.
    Wie durch ein Wunder hatte sie nur mit minimalen Verletzungen den
Absturz überstanden, aber sie fühlte sich plötzlich
elender und kraftloser als unmittelbar nach dem Erwachen aus der
Bewußtlosigkeit.
    Ihr Herz schlug hart und unregelmäßig. Sie fror
innerlich und sonderte doch in der sie umgebenden Wüstenluft
gleichzeitig Schweiß ab.
    Es erfüllte sie eine nie gekannte Angst vor dem Sterben,
daß sie meinte, jeden Augenblick vergehen zu müssen.
    Sie schluchzte, blieb hinter der umgekippten Maschine hocken und
war unfähig, sich nur einen Zentimeter weiter zu bewegen.
    Der Anblick der Monster war schuld an diesem Zustand!
    Sie begriff es sofort, konnte aber nicht das geringste dagegen
tun.
    Etwas hatte sie erfaßt und innerlich berührt. Es war
die geistige Atmosphäre, beeinflußt durch die
Annäherung der Gestalten.
    Die Schatten der Monster überfielen das Wrack, als sich in
ihm etwas zu regen begann.
    Ein Teil der wie eine reife Frucht geplatzten Kanzel hing
schräg wie ein Dach über Claire Monescue.
    Das Geräusch aus dem Innern des Wracks veranlaßte die
Frau, den Blick zu heben.
    Was sie sah, ließ das Blut in ihren Adern erstarren.
    Owen Longfield! Er bewegte sich, erwachte aus tiefer
Bewußtlosigkeit… Er war ebenso wenig tot wie sie!
    In ihrer Kehle formte sich ein Ruf, den sie im letzten Augenblick
unterließ, aus Furcht, damit erst recht auf sich und ihre
Hilflosigkeit aufmerksam zu machen.
    Owen Longfield hob langsam den Kopf.
    Unterhalb seines Haaransatzes war die Haut aufgeplatzt. Die lange
Schürfwunde reichte über die ganze Stirn.
    Longfield war bleich.
    Die Monster aus der unheimlichen Stadt umringten ihn. Ihre
Schatten fielen auf sein Gesicht.
    Die grauenvollen Antlitze ragten durch die Öffnung der
Kanzel.
    Etwas krallte sich in Longfields Herz.
    In seinem Innern knisterte und rieselte es, als ob jemand Sand
durch seine Adern und Knochen schütten würde.
    Longfield kam nicht mehr zum Schrei.
    Der Anblick der Monster zerstörte seinen Organismus. Was sich
bei Claire Monescue unspezifisch andeutete, wurde ihm zum
Verhängnis.
    Sein Leib wurde zu Staub. Mehlfein schwebte der aufgelöste
Körper zu Boden.
    Claire Monescue bekam – spiegelverkehrt – jede
Einzelheit mit…
    Alles in ihr verkrampfte sich, und sie begann, an ihrem Verstand
zu zweifeln.
    Sein Kopf, seine Schultern, seine Arme – waren verschwunden.
Auf ihnen gab es kein Fleisch, keine Haut mehr.
    Ein blankes, lebloses Skelett, das langsam wie in Zeitlupe nach
vorn kippte, hockte noch auf dem verschobenen Sitz hinter dem
abgeknickten Steuerknüppel.
    Owen Longfield war zum Knochenmann geworden!
     
    *
     
    Sie hatte es genau gesehen.
    Keines der Monster hatte ihn berührt, keines ihn
getötet. Es war die Angst gewesen, die ihn zugrundegerichtet
hatte – die Angst, ausgelöst durch ihren Anblick!
    Da wußte sie nicht mehr, wie sie reagierte und was sie
tat.
    Sie hörte nur einen spitzen, markerschütternden Schrei,
und es wurde ihr nicht bewußt, daß sie selbst es war, die
so entsetzlich kreischte.
    Sie wußte nicht, woher sie die Kraft nahm, auf die Beine zu
kommen. Taumelnd stürzte sie nach vorn, weg von der
Maschine.
    Claire Monescue kam nur drei Schritte weit.
    Dann hielten Krallenhände sie umfaßt und rissen sie
herum. Ihr dünnes Kleid zerriß völlig über der
linken Schulter, so daß sie halbnackt vor dem Monster
stand.
    Namenloses Grauen erfüllte sie.
    Da war der Unheimliche, aus dessen tierischem Maul heiß und
übelriechend der Atem kam – und da waren die

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