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Macabros 095: Verschollen in Dwylup

Macabros 095: Verschollen in Dwylup

Titel: Macabros 095: Verschollen in Dwylup Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Fahrzeuge wurden
rasch weniger.
    Eine Viertelstunde nach Mitternacht waren alle Gäste
gegangen.
    Albert Faraux befand sich allein in seinem großen Haus.
    Morgen früh würde eine Zugehfrau kommen, das benutzte
Geschirr wegräumen und die Wohnung säubern. Um diese Dinge
kümmerte er sich jetzt nicht mehr.
    Im Parterre waren bereits sämtliche Lichter erloschen.
    In der ersten Etage brannten hinter einigen Fenstern noch die
Lampen.
    Faraux zog die Vorhänge zu. Der schwere rote Stoff war von
dem Licht kaum mehr zu durchdringen.
    Die Parkfläche vor dem Haus war leer. Die Villa lag im
Schatten der Nacht und der alten hohen Bäume, die im Park
standen, der leicht bergab fiel.
    Ein Schatten bewegte sich.
    Es war der eines Menschen.
    Die einsame Gestalt hielt sich dicht an der Hauswand, bewegte sich
mit äußerster Lautlosigkeit und Aufmerksamkeit.
    Der Mann war ganz in Schwarz gekleidet und sah aus wie ein
Priester – war auch einer.
    Ein – Schwarzer Priester, einer der zweiten Generation, einer
aus den Reihen der zweiten Garnitur, die nicht den Rang eingenommen
hatten, welcher Molochos und den sechs anderen Hauptpriestern
zugebilligt worden war.
    Björn Hellmark hatte konsequent die obersten,
maßgebenden Unheilbringer rund um Molochos ausgerottet. Die
›Mitläufer‹, die vielen Tausend anderen mit geringerer
Macht, hatte er durch diesen Schlag ebenfalls getroffen, sie
kopfscheu gemacht und zum Teil zur Flucht von der Erde
veranlaßt. Doch nun zeigten sich, nach dem Übertritt von
Molochos’ zu den Menschen, auch die weniger Mächtigen
wieder. Es schien, als hätten sie die Absicht, das durch
Molochos entstandene Vakuum wieder zu füllen.
    Der Fremde lief zum Hintereingang, der verschlossen war. Doch
daran störte sich der nächtliche Besucher nicht.
    Er legte seine Hand auf die Klinke. Es knackte leise im
Schloß, und die Tür sprang auf. Der Mann betrat den
Hausflur, ohne die Tür hinter sich zu schließen. Das war
nicht notwendig. Er hatte beobachtet, wie alle Gäste abgefahren
waren. Außer Albert Faraux befand sich niemand mehr im
Haus.
    Der Mann eilte zielstrebig die Treppe nach’ oben.
    Hinter der Tür zum feudalen Schlafzimmer des Hausherrn waren
Geräusche zu vernehmen.
    Es hört sich an, als würde jemand in einem großen
Becken schwimmen.
    Deutlich war das Plätschern von Wasser zu vernehmen.
    Als der fremde Eindringling kurzerhand das Schlafzimmer betrat,
sah er, daß vom Fußboden des Bettes aus zwei Stufen in
einen tiefer liegenden Raum führten, in dem ein Schwimmbassin
eingelassen war.
    Kleine Kugelleuchten an den braunmelierten Wänden des
luxuriös ausgestatteten ›Badezimmers‹ spendeten
sanftes Licht.
    Albert Faraux stieg gerade aus dem Becken und griff nach dem
großen Badetuch, als die dunkle Gestalt plötzlich wie aus
dem Boden gewachsen vor ihm stand.
    Faraux’ Erstaunen war echt, doch er zuckte nicht mal mit der
Wimper und empfand keinen Moment Furcht. Das war ihm deutlich
anzusehen.
    Blitzschnell erfaßte er die Gestalt und registrierte,
daß der Mann weder ein Messer noch eine Schußwaffe in der
Hand hielt, die ihm gefährlich werden konnten.
    »Wer sind Sie? Was wollen Sie hier – wie kommen Sie in
mein Haus?« fragte Faraux ohne besondere Erregung.
    »Mein Name ist Myrex. Ich bin hier, um dir eine Nachricht zu
überbringen. Verschlossene Türen sind für einen
Schwarzen Priester kein Hindernis…«
    »Ich habe deinen Namen nie gehört«, erwiderte
Faraux, sich wie der unerwartete nächtliche Gast sofort der
›Du-Form‹ bedienend.
    »Du kennst aber Kyto…«
    Da fuhr Faraux zum erstenmal zusammen.
    »Er war es, der euch den Weg in diese Welt ebnete«, fuhr
der Schwarze Priester unbeirrt fort. Und es schien, als hätte
mit einem Mal er hier das Sagen und nicht mehr der Bankmann Faraux.
»Leider wurde sein Plan vereitelt. Weil er durch Glück und
List vorzeitig erkannt wurde. Rha-Ta-N’my, die Herrin, die uns
beiden befiehlt, hat die Stunde wohl gewählt. Ich bin gekommen,
dir zu sagen, daß der Weg frei ist.«
    Faraux’ Augenschlitze wurden schmaler.
    »Ich höre deine Worte, und sie ergeben für mich
auch einen Sinn«, sagte er leise, während er vollends aus
dem Wasser stieg und sich kraftvoll abfrottierte. »Wer aber gibt
mir die Gewißheit, daß deine Botschaft echt ist und keine
Falle für mich bedeutet?«
    »Du selbst kannst dir diese Frage am besten beantworten und
– beweisen…«
    Faraux nickte. »Gut. Wir werden sehen…« Und noch
während er sprach, ging eine

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