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Macabros 095: Verschollen in Dwylup

Macabros 095: Verschollen in Dwylup

Titel: Macabros 095: Verschollen in Dwylup Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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anderen, die
eine unheimliche, unglaubliche Zeremonie durchführten.
    Das Skelett im Wrack war für sie eine Art Spielzeug.
    Sie brachen sich einzelne Knochen heraus, warfen sie sich
gegenseitig zu, gaben dabei grunzende und zischende Laute von sich
und begannen schließlich damit, die Knochen zu zerkauen.
    Das war zuviel für Claire Monescues Nerven.
    Sie brach auf der Stelle zusammen und stürzte auf die harte,
trockene und heiße Erde, ohne daß das Monster Anstalten
machte, sie festzuhalten.
     
    *
     
    Die Terrasse war mit Gartenfackeln und bunten Lampions
geschmückt.
    Im Haus von Albert Faraux war einiges los.
    Dreißig Gäste waren geladen, die alle gekommen
waren.
    Sie tanzten, tranken den besten Wein und Champagner und
stießen auf das Wohl Faraux’ an, der im Mittelpunkt der
Festlichkeit stand.
    Der Direktor der Bankzentrale war ebenfalls gekommen, hielt ein
paar einführende Worte und bedankte sich bei Faraux für die
bisherige gute Aufbauarbeit.
    »Vor fünf Jahren haben sie die neugegründete
Zweigstelle Nr. 125 übernommen, mein lieber Faraux, und wir
wünschten Ihnen Erfolg und alles Gute. Wir übergaben Ihnen
die neugemieteten Räume mit gemischten Gefühlen, denn
damals glaubte niemand in der Geschäftsleitung unserer Bank
daran, daß die kleine Zweigstelle in diesem Stadtteil
genügend Kunden haben würde, um sich selbst zu erhalten.
Genau das Gegenteil ist eingetreten. Sie konnten durch ihre
sympathische, freundliche Art viele neue Kunden hinzugewinnen und den
Umsatz der Zweigstelle unerwartet steigern. Heute vor fünf
Jahren übertrugen wir Ihnen eine verantwortungsvolle
Tätigkeit. Sie haben die Probleme gemeistert, Faraux. Dafür
drucken wir Ihnen unseren Dank aus. Im Namen der
Geschäftsführung darf ich Ihnen ein kleines Präsent
überreichen. Ihnen weiterhin alles Gute wünschen und bei
dieser Gelegenheit mitteilen, daß wir vorgesehen haben, Ihnen
im Lauf dieses Jahres noch eine größere Zweigstelle zu
übertragen, in der Sie Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten
vielleicht noch besser anwenden können…«
    In die ›Ahs‹ und ›Ohs‹ mischte sich Klatschen
und Gläserklirren. Man stieß auf Albert Faraux’ Wohl
an.
    Das Haus des Zweigstellen-Leiters der großen schweizerischen
Kreditbank lag am Rand von Bern. Es handelte sich um eine alte Villa,
die Faraux vor drei Jahren gemietet hatte. Sie gehörte einer
ältlichen Schauspielerin, die in den zwanziger und
dreißiger Jahren sehr populär gewesen war, keine
Angehörigen mehr hatte und nun mit achtzig Jahren in einem
Pflegeheim untergebracht war.
    Die hohen Mietkosten, die von Faraux für dieses große,
schöne Haus aufgebracht wurden, gewährleisteten der alten
Dame einen angenehmen Lebensabend.
    Faraux war Anfang Vierzig, groß und stattlich, Junggeselle.
Er liebte den Luxus, und so kamen ihm die Räumlichkeiten der
Villa, in denen er kostbare Möbel und nicht minder kostbare
Gemälde sammeln konnte, entgegen.
    Faraux war in Bern geboren. Als einziger Sohn eines
Fabrikarbeiters hatte er eine berufliche Karriere hinter sich, um die
er beneidet wurde.
    Er verkehrte heute in den besten Kreisen und war befreundet mit
Stadtverordneten, Geschäftsleuten, Rechtsanwälten und
Ärzten.
    Seine besten Freunde hatte Faraux zu sich nach Hause eingeladen,
und alle fanden, daß es eine gelungene Party war, auch wenn sie
mitten in der Woche stattfand.
    Der Jahrestag, an dem er die Zweigstelle vor fünf Jahren
übernommen hatte, war nun mal heute und nicht erst am Freitag
oder Samstag. Faraux war bei seinem Personal für seine akkurate,
fast pedantische Art bekannt.
    Termine und Daten waren für ihn etwas
Unerschütterliches. Faraux verschob grundsätzlich nichts,
zog aber auch nichts vor.
    »Das hat heute auch seinen Vorteil«, scherzte er unter
Freunden bei einem Glas Champagner und kaltem Gänsebraten.
»Keiner geht nach Mitternacht nach Hause. Alle haben Angst,
morgen früh zu verschlafen. So komm’ auch ich früh ins
Bett…«
    Er grinste. Seine makellos weißen Zähne schimmerten wie
poliertes Elfenbein.
    Überall im Haus brannte Licht. Die Villa glich mit ihren
Seidentapeten, den riesigen Ölgemälden und goldenen
Lüstern eher einem kleinen Schloß.
    Faraux verstand es, dem Leben die besten Seiten abzugewinnen.
    Es kam, wie er es scherzhaft angekündigt hatte. Gegen
dreiundzwanzig Uhr gingen die ersten Gäste.
    Die Damen, in großer Abendgarderobe, verabschiedeten sich
vom Gastgeber mit Küßchen.
    Die auf dem großen freien Platz stehenden

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