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Macabros 096:  In der Arena der Drachentöter

Macabros 096: In der Arena der Drachentöter

Titel: Macabros 096: In der Arena der Drachentöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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und hielt mit fester Hand ein Schwert
umklammert, mit dem er den riesigen Drachen umtänzelte.
    Die Kleidung des Fremden war zerfetzt, als trage er sie schon seit
Wochen oder Monaten auf der Haut.
    Der Mann war groß, stark und blond. Er befand sich so dicht
an dem schuppigen, feuerschnaubenden Ungetüm, daß dieses
ihn nicht wahrnehmen konnte.
    Der Fremde preschte nach vorn. Mit hartem Ruck und wildem
Aufschrei stieß er das Schwert in den Schuppenleib.
    Der Koloß brüllte auf, als die Waffe bis zum Heft ihm
in den Körper drang. Die schwefelgelbe Wolke blähte sich
auf. Ein langer Feuerstrahl stieg wie aus den Düsen einer Rakete
in das düstere Rund. Feuerzungen leckten über die
steinernen Ränge, hinter denen sich die Zuschauer duckten.
    Der Koloß war in Rage geraten.
    Seine rechte Vorderpranke krachte in die Tiefe.
    Bowles sah, wie der tapfere Kämpfer, der es gewagt hatte, dem
Ungetüm zu nahe an den Leib zu rücken, einen Sprung zur
Seite machte und noch versuchte, dem Hieb zu entgehen.
    Aber er schaffte es nicht mehr.
    Der blonde Mann erhielt einen Schlag, daß ihm die Beine
förmlich unterm Leib weggerissen wurden. Wie ein welkes Blatt
wurde er durch die Luft gewirbelt, landete sechs bis acht Meter
weiter vor dem Koloß.
    Dumpf schlug der Fremde auf.
    Der Schädel das Drachen ruckte herum. Aus dem von
heißem Dampf umwölkten Maul schoß ein breiter
Feuerstrahl und lief wie ein selbständiges Wesen über den
unebenen, weichen Boden auf den Liegenden zu.
    Der Mann umklammerte noch immer sein Schwert, und es war ein
wahres Wunder, daß durch den Aufprall nicht sämtliche
Knochen in seinem Körper zerschmettert waren und er auch noch
bei Bewußtsein war.
    Er versuchte sich aus der Feuerzone zu drehen. Ob diese Bewegung
bewußt entstand oder eine Reflexhandlung seiner
verlöschenden Sinne war, wußte Bowles nicht.
    Das Feuer war schneller als das Opfer.
    Fauchend schlug der Flammenstrahl über dem Leib zusammen und
entzündete ihn.
    Die Fetzen auf dem Körper des Unglücklichen
glühten. Seine Haare standen sofort in Flammen und die
Hitzewelle traf selbst noch Bowles, der sich in einer
plötzlichen Eingebung zu Boden herumwarf, als er die Gefahr
ahnte.
    Der Drache war verletzt. Und trotz der schuppigen Echsenhaut, die
seinen Körper bedeckte, schien er äußerst empfindlich
zu sein. Aus der Wunde sickerte ein dicker Blutstrom, und in seiner
Wut brüllte und tobte der Koloß, ließ einen
Feuerstrahl nach dem anderen seinem Rachen entweichen und führte
ihn über den Boden hinweg, daß selbst der weiche Sand zu
glimmen anfing.
    Bowles preßte sich an die Wand.
    Er konnte der Hitze, die ihn abgestuft traf, nicht ganz
ausweichen.
    Seine Augenbrauen und Kopfhaare wurden angesengt.
    Panik brach aus. Alle Vorsicht außer acht lassend,
stürmte Bowles auf das riesige Tor zu, das sich vorhin, wie
durch Geisterhand bewegt, hinter ihm geschlossen hatte.
    Feuer fauchte und zischte über den Boden und hüllte den
Fremden ein, der verzweifelt um sich schlug, gegen dieses Element
aber keine Chance mehr hatte. Er verbrannte bei lebendigem Leib.
    Bowles trommelte mit aller Kraft gegen das verschlossene Tor, das
sich keinen Millimeter bewegte.
    Die Hitze um ihn herum nahm zu. Er hörte, wie der verwundete
Koloß näher kam, wie die Flammen über ihm
zusammenschlugen. Der rote Widerschein flackerte auf seinem
schweißüberströmten Gesicht.
    Er warf sich herum, preßte sich mit dem Rücken gegen
das Tor und starrte dem Grauen in die Augen.
    Der Boden vor ihm glühte. Flammenzungen liefen rasend schnell
auf ihn zu.
    Bowles schrie.
    Da bewegte sich etwas neben ihm.
    Feuer?
    Ja! Und noch etwas. Eine Gestalt!
    Sie trug einen goldfarbenen Umhang, eine ebensolche Gesichtsmaske,
so daß er von dem Antlitz nichts erkennen konnte.
    »Chomool!« entrann es grauenvoll den Lippen des
Mannes.
    Sie standen sich eine Sekunde gegenüber, dann trennte ein
Flammenstrahl sie wie eine Wand, die sich plötzlich zwischen sie
stellte…
     
    *
     
    Die Entscheidung, die Sache umgehend anzupacken, war rasch
gefällt.
    Wieder mal bedeutete dies: Abschied nehmen von Marlos und nicht zu
wissen, ob es ein Wiedersehen gab. Jedes neue Abenteuer bedeutete
einen Vorstoß ins Ungewisse…
    Björn Hellmark, Rani Mahay und Arson begaben sich zum
Geist-Spiegel des Hestus.
    Mitten in einem schattigen Wäldchen lag das erstaunliche
Gebilde wie ein kleiner, von farbenschillernden Blumen umgebener
Teich.
    Der Spiegel war kreisrund. Nur bei näherem Hinsehen war

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