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Macabros 096:  In der Arena der Drachentöter

Macabros 096: In der Arena der Drachentöter

Titel: Macabros 096: In der Arena der Drachentöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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daß sich im Besitz des Herrn von
Marlos nach wie vor vier Manja-Augen befanden.
    Jeder, der die Schatulle sah, konnte sie sehen.
    Carminia hatte während der vergangenen Tage immer wieder die
Geister-Höhle betreten und den samtgefütterten Kasten
geöffnet.
    »Es ist gestern – wieder geschehen, Danielle«,
sagte sie da, während sie sich vom Geist-Spiegel entfernten.
    »Hast du es Björn gesagt?«
    »Nein.«
    »Aber weshalb nicht?«
    »Ich wollte ihn nicht belasten. So unmittelbar vor einem
neuen Unternehmen…, ich glaube, es geht mich auch ganz allein
an. Niemand außer mir hatte diesen Eindruck. Ich weiß
genau, es war keine Einbildung…, ich hoffe es jedenfalls
nicht«, fügte sie eilig hinzu. »Denn das könnte
nur Zweierlei bedeuten: entweder versucht eine uns bisher unbekannte
Kraft, die Manja-Augen auf telekinetischem Weg zu rauben oder ich bin
krank…«
    »Es gibt eine dritte Möglichkeit«, wies Danielle
des Barteaulieé darauf hin.
    »Und die wäre?«
    »Jemand versucht, dir ein Zeichen zu geben…«
    Carminia blieb abrupt stehen. »Aber wer könnte mir ein
solches geben? Und weshalb? Warum auf einem solchen Weg?« Sie
dachte einen Moment nach und schüttelte dann heftig den Kopf.
»Ausgeschlossen! Nichts und niemand kann die Atmosphäre,
die uns vor jedem Einfluß schützt, durchdringen. Kein
Telepath und kein Telekinet…, außer Al Nafuur, Hellmarks
großer, unsichtbarer Freund…«
    Al Nafuur war ein Zauberpriester aus der Zeit, als Xantilon in der
Blüte seiner Entwicklung stand. Er gehörte der Weißen
Kaste an, die gegen Okkultismus und Dämonismus zu Felde zog.
Doch eine starke Macht im eigenen Lande stand diesem Bestreben im
Weg: Die Kaste der Schwarzen Priester unter der Führung des
Dämonenfürsten Molochos. Um ewiges Dämonenleben zu
erringen, war er bereit, die Menschen, sein Volk und sein Land zu
verraten. Durch Molochos’ Aktivitäten kam es zur
Katastrophe. Ein in der Blüte stehender Kontinent zerbrach und
ging unter. Millionen gingen zugrund, Tausende konnten sich retten.
Die Überlebenden der Katastrophe fanden auf anderen Inseln oder
dem Festland Unterschlupf. Viele, die die Katastrophe
überstanden, wurden jedoch zum Großteil noch von
unbekannten Krankheiten dahingerafft oder starben vor
Erschöpfung. Die überlebten, mischten sich später mit
den Bewohnern jener Orte, wo sie Zuflucht fanden, verschmolzen in den
Völkern. Erst in jüngster Zeit zeigte sich, daß es
viele Menschen gab, in deren Adern das Blut jener Überlebenden
aus Xantilon floß. Die Stimme dieses Blutes machte sich fast
bei jedem unterschiedlich bemerkbar. Überall in der Welt lebten
Nachkommen der großen Rasse, und Björn Hellmarks Ziel war
es, die versprengten Kräfte zu vereinen, hier auf Marlos zu
sammeln und dann mit geballter Kraft zuzuschlagen. Dies war noch
immer sein Plan. Sollte er sich als überflüssig erweisen,
wenn es ihm wirklich gelang, Rha-Ta-N’my den Todesstoß zu
versetzen, dann würde Marlos der Anfang einer neuen
Welt…
    »Wenn es nicht Al Nafuur ist, vielleicht ist es Ak«,
ertönte Danielles Stimme und riß Carminia aus ihrer
Nachdenklichkeit.
    Die Worte der hübschen Französin bewiesen, daß
auch sie sich den Kopf über das von Carminia beobachtete
Phänomen zerbrach.
    Ak Nafuur und Al Nafuur waren Zwillingsbrüder. Das Schicksal
hatte es damals so gewollt, daß Al der Weißen Kaste
zuneigte und Ak der schwarzen. Er wurde zu Molochos. Erst durch
Hellmarks geschicktes Agieren – rund zwanzigtausend Jahre
später – löste sich der dämonische Bann, und Ak
Nafuur kehrte zu den Menschen zurück. Besaß er zuvor
ewiges Dämonenleben, alterte er nach seiner Entscheidung
für das Natürliche und Wahre sehr schnell. Er kam noch
dazu, Björn jene dreizehn wichtigen Botschaften zu hinterlassen
und starb dann.
    Zwischen Carminia Brados Augen entstand eine steile Falte.
»Es kann viel bedeuten«, murmelte sie gedankenversunken.
»Aber ich erkenne den Sinn nicht… Ak Nafuur, ich muß
dir ehrlich gestehen, daß ich daran noch nicht gedacht
hatte…«
    Versuchte er ein Zeichen zu geben? Konnte es sein, daß er
sich wie sein Zwillingsbruder in jenem geheimnisvollen Bereich
zwischen Leben und Tod aufhielt und von dort aus versuchte, Kontakt
zu denen aufzunehmen, die noch in diesem Leben weilten?
    Auch das war möglich…
    »Wenn er wirklich dahintersteckt, dann hat seine Botschaft
einen Sinn«, fuhr Carminia mechanisch fort. »Egal was auch
immer es ist, es beunruhigt mich, obwohl ich genau

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