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Macabros 097: Das Grab in Lemuria

Macabros 097: Das Grab in Lemuria

Titel: Macabros 097: Das Grab in Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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erkunden.
    Die Landschaft, in der er angekommen war, wirkte trist.
    Dies wurde noch unterstrichen durch die schummrige
Atmosphäre. Es herrschte gespenstisches Halblicht, von dem man
nicht wußte, woher es kam.
    Nicht nur die Umgebung war ihm fremd, er wußte auch nicht,
wo dieser Ort lag.
    Nach Björns Hinweisen war es auf keinen Fall einer, der sich
in einer anderen Dimensionen befand. Über den Geist-Spiegel
waren in erster Linie jene Treffpunkte zu erreichen, die auf der Erde
lagen. Es gab nur eine einzige Ausnahme: die Welt Xanoeen, die man
auch die Welt der Drachentöter nannte…
    Es gab keinen Himmel.
    Dies ließ den Schluß zu, daß Arson in einem
geschlossenen Raum angekommen war. Eine Höhle? Ein –
unterirdischer Dom?
    Die Ausdehnung der Fläche war beachtlich.
    Er sah Säulen und Stützpfeiler, die wie
eigenständige Kolossalgebäude emporragten.
    Die Decke war nicht zu erkennen und schien eine ferne, dunkle
Fläche .
    Was ihm noch sofort auffiel, war die Luft.
    Auf der unsichtbaren Insel Marlos war es immer warm und sonnig.
Dort herrschte ewiger Frühling. Hier aber war es heiß und
stickig. Arson fiel das Atmen schwer.
    Der Mann mit der Silberhaut kehrte nicht sofort nach Marlos
zurück. Drei Minuten waren vereinbart. In diesen drei Minuten
sollte er sich einen ersten Eindruck verschaffen. Würde er zum
angegebenen Zeitpunkt nicht zurückkehren, war dies ein Zeichen
dafür, daß etwas Unvorhergesehenes passiert war.
    Doch es ereignete sich nichts Ungewöhnliches.
    In der gigantischen Halle, die einem Titan als Behausung gerade
recht gewesen wäre, blieb alles still.
    Daß dies aber nicht immer der Fall war, bewiesen die
Opferstellen, auf die er unerwartet stieß.
    Es handelte sich um flache Steinschalen, die in den Boden
eingelassen waren. Sie durchmaßen drei bis vier Meter, und
Aschereste – zum Teil noch warm – deuteten darauf hin,
daß an diesem Ort erst kürzlich eine Zusammenkunft
stattgefunden hatte.
    In der Dämmerung entdeckte er nun in den Säulen
unheimliche Fratzengeschöpfe. Die Gestalten waren reliefartig
herausgearbeitet. Sie waren mindestens sechs bis acht Meter hoch und
standen mit angewinkelten Beinen, die einen Hohlraum flankierten, der
in eine unbekannte, schwärzliche Tiefe führte.
    War das der ›Tunnel der Verzweifelten‹, von dem
Björn gesprochen hatte?
    Arson hatte noch Zeit.
    Er näherte sich dieser auffälligen Säule und
lauschte in den langen Hohlraum. Er hörte ein fernes, leises
Rauschen. Als würde ein Windhauch durch einen endlosen Korridor
blasen…
    Ein Ausgang? Was für eine Bedeutung hatte er? Wohin
führte er?
    Vielleicht mündete er in einen Dschungel oder mitten in einem
Gebirge, denn falls sich noch heute auf der Erde der Gegenwart
Dämonen trafen, dann geschah dies sicher nicht in aller
Öffentlichkeit, sondern an einer besonders abgelegenen
Stelle.
    Arson focht es an, auf eigene Faust Untersuchungen anzustellen.
Doch da gab es eine Vereinbarung. Und an die hielt er sich. Er wollte
die auf ihn wartenden Freunde nicht unnötig beunruhigen.
    Er lief auf Zehenspitzen zu dem Punkt zurück, an dem er
angelangt war.
    Er berührte die Blumen, und sein Körper schien von der
Dunkelheit, die in diesem Teil der domartigen Höhle intensiver
war, aufgesaugt zu werden.
    Arson kehrte nach Marlos zurück.
    Die Freunde wurden Zeuge seiner Ankunft.
    Aus einem der winzigen Segmente drehte sich ein dünner
Nebelschleier, wurde lang, war weniger durchsichtig und schoß
in die Höhe wie Dampf aus einem schmalen Rohr.
    Es sah aus, als würde ein Film rückwärts
ablaufen.
    Der Nebelstrang wuchs, nahm an Volumen an, stieg bogenförmig
aus dem Geist-Spiegel empor und wurde im nächsten Moment zu
Arson.
    Fragende Blicke hefteten sich auf ihn.
    »Alles in bester Ordnung«, berichtete er. »Der
Versammlungsort ist wie ausgestorben. Ich glaube, wir haben einen
günstigen Zeitpunkt erwischt…«
    »Dann sollten wir ihn so schnell wie möglich
ausnutzen«, fügte Björn Hellmark hinzu.
    Einer nach dem anderen sprang in die silbernschimmernde
Fläche und verschwand.
    Sie fanden alles so vor, wie Arson berichtet hatte.
    Bis auf eins: es gab Stimmen.
    Zwei Personen unterhielten sich irgendwo in der unbekannten Tiefe
der riesigen, nicht zu lokalisierenden Halle.
    Es war ein leises Raunen, kaum zu verstehen.
    Wortlos blickten sich die Marlos-Bewohner an.
    »Der Sache gehen wir auf den Grund«, sagte Björn
Hellmark so leise, daß gerade die Umstehenden ihn verstehen
konnten.
    Äußerste

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