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Macabros 097: Das Grab in Lemuria

Macabros 097: Das Grab in Lemuria

Titel: Macabros 097: Das Grab in Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Vorsicht war geboten.
    Ak Nafuur, der die Strategie und den Aufbau der Reiche der
Finsternis am besten von ihnen kannte, hatte vor einem
Dämonenangriff gewarnt.
    »Vielleicht ist das eine Falle«, murmelte Carminia, und
instinktiv sprach sie das aus, was die anderen dachten.
    »Wir werden es sehr schnell wissen…« Björn
Hellmark bat darum, daß Arson und Danielle de
Barteaulieé am Ankunftsort die Wache übernehmen und die
Augen offen halten sollten, während er gemeinsam mit Carminia
und Rani in die Dunkelheit schlich, um der Ursache der beiden Stimmen
auf den Grund zu gehen…
     
    *
     
    Sie blieben dicht beisammen.
    Je weiter sie in die Halbdämmerung vordrangen, desto mehr
bekamen sie vom wahren Umfang jenes fragwürdigen Ortes mit.
    Mitten in den Berg schien eine fenster- und türlose
Kathedrale gebaut worden zu sein. Es gab zahllose düstere Ecken
und Winkel, in die man einfach untertauchen konnte.
    Noch immer lagen die wispernden Stimmen in der Luft.
    Aber obwohl Björn und seine Begleiter schon einen langen Weg
hinter sich gebracht hatten, konnten sie niemand entdecken.
    »Es muß an der Akustik dieser Halle liegen.« Ranis
Stimme klang wie ein Hauch. In der riesenhaften Felsen-Kathedrale
wagte kaum einer, ein lautes Wort zu sprechen.
    »Ich könnte schwören, daß es von links
kam«, entgegnete Björn. »Und genau in dieser Richtung
sind wir gegangen…« Er drehte sich im Kreis herum.
    An seinem breiten Gürtel hing ein Lederbeutel, der dick und
rund ausgefüllt war. In ihm befand sich der blaue
Totenschädel des Guuf-Magiers.
    »Ich würde eher sagen, es kommt von da vorn…«
Carminia Brado deutete in die vermutete Richtung.
    »Es kommt auch von daher«, mußte Björn ihr
recht geben. Ihm war das alles nicht geheuer. »Sieht geradeso
aus, als versuche jemand oder etwas uns auseinander zu locken. Das
Geflüster von drei Seiten – und wir sind drei! Wenn also
jeder in einer anderen Richtung davonginge…«
    Sein Mißtrauen war berechtigt.
    Seine Erkenntnis und die Ereignisse fielen zusammen.
    Etwas griff nach ihm und riß ihn blitzartig herum!
     
    *
     
    Hellmark war Kampf gewöhnt, und er reagierte mit der
notwendigen Schärfe.
    Das ›Schwert des Toten Gottes‹, das er umfaßt
hielt, zuckte ruckartig herum, noch ehe er dem Gegner ins Auge
schauen konnte.
    Das war kein Mensch.
    Ein riesiges, monsterhaftes Geschöpf stand vor ihm. Es
überragte ihn um mindestens drei Köpfe, war breit und
massig, hatte Beine wie ein Elefant und einen plumpen Körper.
Die Augen waren groß und rund und traten aus den Höhlen
hervor, so daß es aussah, als würden gallertartige Kugeln
an dicken Strängen hängen, die teleskopartig aus- und
einfahrbar waren.
    Der Griff der klauenartigen Hände erfolgte mit solcher Kraft,
daß Hellmark in die Knie ging.
    Der widerliche Geruch, der von dem Ungetüm ausging, war so
scharf, daß es ihm den Atem raubte.
    Ein spitzer Schrei hinter ihm und das Keuchen aus Mahays Mund
zeigten ihm an, daß auch Carminia und Rani in Bedrängnis
geraten waren.
    Ringsum wimmelte es von Monstern, die die Phantasie eines
Maskenbildners bei weitem übertrafen. Soviel Widerwärtiges,
Abstoßendes, Angsterzeugendes hatte auch Hellmark noch nie auf
einem Fleck gesehen.
    Es waren Hunderte!
    Wie eine Invasion quollen sie aus der Dunkelheit hervor.
    Sie kamen aus den riesigen Säulen und Stützpfeilern, in
denen sie sich versteckt gehalten hatten!
    Ein Hinterhalt!
    Die Monster schienen den Zeitpunkt seiner Ankunft genau gekannt zu
haben.
    Rha-Ta-N’my und ihre Spione hatten prächtige Vorarbeit
geleistet.
    Doch er war nicht bereit, kampflos sein Leben und seine Seele den
Schergen der Finsternis zu überlassen.
    Innerhalb von ein, zwei Sekunden registrierte er die sie umgebende
Gefahr, gingen ihm tausend Gedanken gleichzeitig durch den Kopf
– und handelte er.
    Das ›Schwert des Toten Gottes‹ brauchte er nicht mal mit
besonderer Kraftanstrengung nach vorn zu stoßen. Als die Spitze
den glitschigen Leib des Monsters berührte, geschah es.
    Es bäumte sich auf, brüllte wie von Sinnen und
ließ Hellmark los, als würden tausend Feuer durch seinen
Körper rasen.
    Vielleicht geschah dies auch wirklich.
    Nur dämonisches Leben, das das absolut Böse
verkörperte, war durch das magische Schwert Hellmarks
auszulöschen. Jedes andere Leben wurde nur kampfunfähig
gemacht, niemals getötet. Selbst einer, der sich den
Dämonen verschrieben hatte, kam durch Hellmarks Schwert nicht
um. Ein solcher Mensch hatte

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