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Macabros 097: Das Grab in Lemuria

Macabros 097: Das Grab in Lemuria

Titel: Macabros 097: Das Grab in Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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wurde zu einem aufgeblähten, schwefelgelben
Etwas. Die Wolke schwang an der klebrigen Liane seitwärts,
löste sich auf und löste sich ab wie mürbes Fleisch
vom Haken. Weit von Hellmark und Mahay entfernt stürzte die
›Wolke‹ zu Boden, und auch die Maske, die kein anderer
Dämon anfaßte, schwebte in die Tiefe.
    Die Lage war mehr als prekär.
    Hellmark und Mahay kämpften mit dem Mut der Verzweiflung. In
beiden ging in diesen Minuten dasselbe vor: Versuche, an die Stelle
zurückzukommen, wo Arson und Danielle zurückgeblieben
waren.
    Was aus den dort wachenden Freunden geworden war, wußte
niemand.
    Vielleicht hatte man auch sie überfallen, gefangengenommen
oder längst getötet. Vielleicht aber hatten sie auch
rechtzeitig den Rückzug antreten und sich nach Marlos retten
können…
    Nach Carminias Verschwinden und dem Verlust der Dämonenmaske
schienen die empfindlich dezimierten Dämonen erstaunlicherweise
das weitere Interesse an den beiden anderen Eindringlingen verloren
zu haben.
    Hellmark und Mahay standen dicht nebeneinander, kämpften
verbissen und wurden zurückgedrängt. Es war ihnen nicht
möglich, sich in jener Richtung durchzuschlagen, in die sie gern
davongegangen wären.
    Sie gerieten in unmittelbare Nähe jenes Tunnels, der zwischen
den gewaltigen Elefantenbeinen des Relief-Monsters begann.
    Seite an Seite wichen sie in den dunklen Tunnel zurück. Als
sie die Schwelle überschritten, folgte ihnen kein Gegner.
    Außer Atem, leicht nach vorn gebeugt, standen die beiden
Freunde in der Düsternis und starrten mit brennenden Augen in
die gigantische Halle.
    Die lebende Wand aus Dämonen zog sich langsam zurück.
Die düsteren Gestalten wurden eins mit dem Halbdunkel und
tauchten ein in die riesigen, offenstehenden Säulen, die sich
lautlos wie Schatten bewegten und sich schlossen.
    Nach dem Schreien, Fauchen, Brüllen und dem
Kampfgetümmel der letzten Minuten kehrte nun Ruhe ein, die fast
unheimlich zu nennen war.
    Björn Hellmark tat vorsichtig einen Schritt nach vorn und
stand am Eingang des Tunnels.
    »Sie sind verschwunden, Björn«, sagte der Freund
und tauchte an Hellmarks Seite auf. »Sie scheinen den Weg in den
Tunnel zu fürchten.«
    »Das hätten wir eher wissen müssen«, murmelte
Hellmark. Er wischte sich über die verschwitzte Stirn. »Es
kann aber auch wieder eine Finte sein… so langsam scheinen sie
dahinterzukommen, wie man uns das Leben besonders schwer machen
kann.«
    »Ich verstehe nicht, daß Arson von dem Hinterhalt
nichts merkte. Sie müssen doch schon da gewesen
sein…«
    »Sie waren da. Aber sie haben sich nicht gezeigt. Sie
wußten, daß Arson nur die Vorhut war. Also haben sie
abgewartet.«
    »Woher wußten sie es?«
    »Durch Rha-Ta-N’my, sie ist die Schaltstelle. Inzwischen
weiß man auch höchsten Orts, was wir im Schild
führen. Daß es so kommen mußte, ließ sich an
allen zehn Fingern abzählen. Unserem Tun konnte man nicht
untätig zusehen. Anfangs hatten wir das Überraschungsmoment
ganz auf unserer Seite. Das hat sich ins Gegenteil verkehrt. Nun sind
die anderen am Zug. Schon in Xanoeen hat sich das
angekündigt.«
    Hellmark blickte aufmerksam nach allein Seiten.
    Der Boden war nicht mit Leichen bedeckt. Es gab keine.
Dämonen, die mit dem Anblick der Dämonenmaske konfrontiert
wurden oder durch eine Berührung des ›Schwertes des Toten
Gottes‹ – vergingen wie ein Lufthauch. Anders war es mit
den Toten, die durch Carminias und Ranis Schwerthiebe niedergestreckt
worden waren.
    Die anderen Dämonen hatten die Leichen mitgenommen.
    »Wir müssen Carminia finden.« Björn sprach
unwillkürlich das aus, was auch sein Begleiter dachte. »Und
wir müssen wissen, was mit Arson und Danielle passiert ist.
Zuerst also zurück nach Marlos, wenn man uns
läßt…«
    Er befand sich offensichtlich im ›Tunnel der
Verzweifelten‹, wie er von Ak Nafuur in dessen Botschaft genannt
wurde.
    Hier hinein sollte ursprünglich sein Weg führen.
Irgendwo in diesem Tunnel gab es den Tempel mit dem Altar, auf dem es
eine Einsparung für den blauen Totenschädel des Guuf
gab.
    Doch Björn Hellmark stand jetzt nicht der Sinn danach, den
zehnten Weg weiter fortzusetzen. Erst mußte er Gewißheit
über das Schicksal der geliebten Frau und der Freunde haben.
    Gemeinsam mit Rani verließ er den Tunnel und kehrte in die
Halle zurück, in der der Kampf stattgefunden hatte.
    Schnellen Schrittes eilten sie zu der Stelle, an der Arson und
Danielle zurückgeblieben waren. Weit und breit

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