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Macabros 103: Nebel-Labyrinth des Tschonn

Macabros 103: Nebel-Labyrinth des Tschonn

Titel: Macabros 103: Nebel-Labyrinth des Tschonn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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fällen…«
    »Später, Harry. Später werde ich dir alles
erklären. Und du wirst verstehen…«
    Er wurde unterbrochen.
    Etwas Ungewöhnliches geschah.
    Kophas, der ›Oberste Siegelbewahrer‹, der
›Wiederbringer‹, wie er sich selbst bezeichnete, ging
plötzlich in die Knie und fiel vor ihm nieder.
    Er drückte seine Stirn auf den glatten, feuchten Boden.
    »Befiehl uns, und wir werden dir folgen. Du bist unser
Meister… du hast uns bewiesen, daß deine Macht groß
ist, daß die Symbole des Großen Schlafenden und der
Schlafende selbst dich nicht bezwingen können.« Und in der
alten Sprache von Xantilon sagte er praktisch das Gleiche, das wenige
Sekunden auch Harry Carson zu Macabros gesagt hatte. »Du –
bist ein Gott. Wir sind deine Werkzeuge. Sprich, was du von uns
erwartest, und wir werden alles für dich tun...«
    Er konnte es nicht fassen.
    Die Situation hatte sich um hundertachtzig Grad gedreht!
    Er war kein Feind mehr, kein Ausgestoßener. Er wurde
bewundert und verehrt.
    Unwillkürlich drängten sich ihm Bilder auf, wie sie in
einigen tausend Jahren überall auf der Erde der Geschichte der
Menschheit eingehen sollten.
    Da tauchten fremde Männer auf der Erde auf. Es sollen
Götter von den Sternen sein, geht die Kunde durch das Land.
    Sie sind weiß, fliegen auf Wolken und geheimnisvollen
Fahrzeugen und töten ihre Feinde mit Blitzen.
    Die Bilder glichen sich auf frappierende Weise.
    Fremde von den Sternen wurden verehrt. Man fiel ihnen zu
Füßen, denn die Menschen jener Zeit, die in zehn- oder
zwölftausend Jahren auf der Erde leben würden, waren noch
primitiv, die Fremden von den Sternen aber entstammten einer
hochentwickelten Kultur, von der sie möglicherweise einiges auf
der Erde zurückließen, das die Entwicklung des homo
sapiens beeinflußte. Kühne Theorien, von Amateurforschern
wie von an der Thematik interessierten Schriftstellern vertreten,
fanden selbst hier in der fernsten Vergangenheit der Erdgeschichte
Beweise für ihre Vermutungen.
    Kophas und seine sechs Unterpriester selbst waren Zeuge für
die kühnen Theorien. Besuch aus dem Weltall, havarierter
Raumfahrer, die die Menschen lehrten, beeinflußten, unter ihre
Abhängigkeit zwangen und verhinderten, daß sie sich frei
entwickelten.
    Dies war eine negative, bösartige Form der ›Götter
aus dem All‹… Oder sie waren selbst Abhängige, weil
sie nun begannen, Macabros als einen anderen ›Gott‹
anzuerkennen…
    Einer nach dem anderen fiel auf die Knie, nachdem Kophas den
Anfang gemacht hatte.
    Sogar die schwarzgepanzerten ›Ritter‹, die Finsterlinge
von Krosh, folgten. Ihre Rüstungen schepperten, es klirrte, als
ihre Speere und Schwerter den steinernen Boden berührten.
    Dazwischen standen nur noch zwei Männer aufrecht. Harry
Carson und Macabros. Beide blond. Der eine schweratmend,
erschöpft, der andere wie ein junger Hüne, ein Gott, dem
man die Anstrengungen und Belastungen der letzten Stunden nicht
anmerkte.
    Macabros verbrauchte sich nicht, solange Björn Hellmark, der
Körper, aus dem er entstand, noch lebte.
    Doch Macabros wußte nur zu gut, daß das Blatt sich
sehr schnell wieder zu seinen Ungunsten ändern konnte.
    Wenn Molochos, der Dämonenfürst, sich entschloß,
Hellmark zu töten – dann gab es auch Macabros nicht mehr,
jenes Spiegelbild von Hellmarks Körper.
    Und wenn es Macabros nicht mehr gab, würde sich auch in
dieser Zeit, in dieser Welt, in die das Schicksal ihn verschlagen
hatte, nichts so schnell mehr ändern.
    Er mußte die Gelegenheit nutzen, solange sie sich ihm
bot.
    Er hatte im Moment alle Trumpfkarten in der Hand.
    Er konnte das Geheimnis der Herkunft der Priester, des
>Großen Schlafendem, der wahren Macht ergründen, die
hier wirkte.
    Nur schnell mußte es gehen, ehe andere Bedingungen
eintraten…
     
    *
     
    Monsieur Henri zog den Kopf zwischen die Schultern und riß
unwillkürlich in instinktiver Abwehrbewegung beide Arme in die
Höhe.
    »He!« rief der kleine Franzose. »Wie kommst du den
hier herein? Ich hab’ zwar ’ne ganze Menge zu bieten, aber
ein paar alte Saatkörper halt’ ich nicht
vorrätig…«
    Er spürte den Flügelschlag der Krähe über
seinem Kopf.
    Mit für sein Alter erstaunlicher Wendigkeit warf sich der
Antiquitätenhändler herum.
    Mit heftigem Flügelschlag wirbelte der große schwarze
Vogel auf das oberste Regal und duckte sich. Es schien, als bereite
er einen neuen Angriff vor.
    Die Augen des Mannes verengten sich.
    Mit dem Vogel stimmte etwas nicht. Konnte

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