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Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen

Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen

Titel: Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Erwartungen wurden erfüllt.
    Eine halbe Stunde später tat sich etwas in dem Bild.
    Die Umrisse der Landschaft wurden noch schemenhafter, der Nebel
schien sich zu verdichten – plötzlich trat Charmaine
Fraque, nackt und schön, aus dem Rahmen wie eine Venus aus dem
Bad.
    Whiss ließ sich auf kein Risiko, kein Verzögern
ein.
    Madame Fraque schien von dem, was inzwischen abgelaufen war, nicht
das geringste zu ahnen. Diese Ahnungslosigkeit wurde ihr zum
Verhängnis.
    Whiss war in Form, und seine Rechnung ging auf. Auch über die
Grenzen der Dimensionen hinweg war er imstande, die Kraft des
PSI-Feldes anzuzapfen.
    Madame Fraque strauchelte, als hätte sie eine Stufe
verfehlt.
    Ein leiser, erstaunter Ausruf kam über die Lippen der
schönen jungen Frau, die wie eine Vampirin das Leben aus Claudia
Sevoirs Körper gesaugt hatte.
    Wie elektrischer Strom ging es durch ihren Körper. Die
Muskeln und Sehnen zuckten, dann wurden ihre Glieder steif.
    Sie konnte keinen Schritt mehr gehen und klammerte sich krampfhaft
an der Lehne des Stuhls fest, der vor dem Nebel-Bild stand.
    Whiss hatte die Hotelbesitzerin völlig paralysiert.
    PSI-Kräfte aus einem jenseitigen Universum wurden zur Fessel
der Hotelbesitzerin. Die Kraft, deren sie sich auch schon bedient
hatte, war nun gegen sie selbst gerichtet.
    Rani und Danielle ließen die paralysierte Frau, die mit dem
Dämonenfürsten Molochos paktierte, in den Sessel
gleiten.
    Whiss nahm die zu stark wirkenden Kräfte ein wenig
zurück, so daß Charmaine Fraque wenigstens wieder sehen,
hören und sprechen konnte.
    »Was… geht hier vor?« wisperte sie erregt.
»Wie kommt… ihr… hier herein?«
    »Ich glaube, es gibt noch viel mehr Fragen zu
beantworten«, meldete sich Whiss. »Fragen vor allem auch
von unserer Seite… ich glaube, ihr könnt die Zeit nutzen
und euch mit ihr unterhalten«, wandte Whiss sich an Rani und
Danielle. »Die Wirkung wird sich nicht verändern. Sie
läßt sich nur durch mich zurücknehmen… ihr
könnt euch also Zeit lassen. Ich seh’ inzwischen auf der
anderen Seite nach dem rechten.« Und mit der Stimme Pepes, der
ihm offensichtlich diesen Spruch beigebracht hatte, fügte er
hinzu: »Man soll das Eisen schmieden, solange es heiß
ist…«
     
    *
     
    Er warf noch einen Blick in die Runde.
    »Ihr wart lange unterwegs«, sagte er abschließend.
»Ich glaube, ihr könnt etwas vertragen. Dies ist zwar ein
Hotel, aber die Küche hat längst geschlossen.«
    Daß sie hungrig und durstig waren, merkten Rani und Danielle
erst jetzt. Vor Aufregung und Ratlosigkeit hatten sie die ganze Zeit
über nicht darauf geachtet.
    In der Vergangenheit hatte Whiss sich schon mehrere Male als
Materiewandler erfolgreich betätigt.
    So auch jetzt wieder.
    »Es kommt nur auf die Anzahl der jeweiligen Neutronen,
Elektronen und Protonen an, die einen Gegenstand machen«,
erklärte er beiläufig. »Das allein macht es, ob etwas
Stein oder Brot ist…«
    Er konnte mehr, als aus Steinen Brot machen. Er veränderte
die atomare Struktur einzelner Quader im Mauerwerk, so daß
Nischen und Mulden entstanden.
    Scheinbar aus dem Nichts heraus formte er Gläser mit
dampfenden Getränken.
    »Der Kaffee ist fertig… ofenfrisches Weißbrot
liegt daneben, Butter und Käse liegen in der Nische links…
Laßt’s euch schmecken…«
    »Die Gebrüder Grimm, Whiss, hätten ihre wahre
Freude an dir gehabt«, grinste Rani Mahay. »Ihr
Tischlein-deck-Dich ist gar nichts gegen dich…«
    »Ich weiß«, reagierte der kleine Kerl ohne falsche
Bescheidenheit. »So etwas wie mich gibt’s nicht alle
Tage…«
    Mit diesen Worten tauchte er in das Nebel-Gemälde ein.
    Für ihn war es nicht notwendig, es leicht in die Tiefe
gleiten zu lassen, um einen Spalt nach ›drüben‹ zu
schaffen.
    Die immensen PSI-Kräfte, deren er sich bedienen konnte,
machten ihn völlig unabhängig von solchen Umwegen.
    Whiss ließ sich in den ›Schacht‹ fallen…
     
    *
     
    Harry Carson war vorsichtig und ließ den Wächter nicht
aus den Augen.
    »Du wirst an meiner Seite bleiben, wenn wir eintauchen«,
sagte er. »Wenn du auch nur eine einzige Bewegung machst, die
ich mißverstehen könnte, schlag ich zu… ohne
Pardon…« Er wußte, welche Sprache bei Gegnern wie
diesen angebracht war.
    »Dein Mißtrauen ist unbegründet«, entgegnete
der Wächter. »Gehe einen Schritt weiter nach vorn –
und du wirst die Schreie all derer hören, die im See
verschwanden, weil sie eben keine Chance hatten. Ohne den
Schlüssel…«
    Harry

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