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Macabros 106: Die gläsernen Dämonen von Etak

Macabros 106: Die gläsernen Dämonen von Etak

Titel: Macabros 106: Die gläsernen Dämonen von Etak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Vision, gesehen hatte…
    Die Ladentür war nicht verschlossen.
    Jene rätselhafte Fremde aus dem makabren Kellergewölbe
war in der Lage, geistige Kraftströme freizusetzen, Menschen und
Materie zu beeinflussen. Auf gewaltige Entfernungen hinweg…
    Marie Rouvier betrat das nächtliche Geschäft.
    Das monotone Ticken alter Uhren umfing sie, und modriger, muffiger
Geruch, der diesen antiquierten Dingen eigen war, stieg in ihre
Nase…
    Vertrauter Duft, den sie an diesem Abend schon mal registriert
hatte.
    Dann die Schritte hinter der Theke…
    Marie Rouvier erlebte alles zum zweiten Mal.
    Da waren die beschrifteten Schubladen, einige, die abgeschlossen
waren. Die eine, auf die es ankam, aber war es nicht.
    Darin die Kassette, in der sich der Derringer mit den silbernen
Initialen »D« und »K« befand.
    Ein griff hinein… Die Waffe lag in der Hand, als wäre
sie nichts anderes gewohnt.
    Dann verließ Marie Rouvier den Laden. Sie fühlte das,
kühle Metall des Derringers in ihrer Jackentasche.
    Von der Kreuzung aus lief sie die Straße entlang. Hier
parkte ein Auto hinter dem anderen. Da stand ein nagelneuer Citroen,
dessen Tank bis an die äußerste Grenze gefüllt war.
Der Wagen war dunkelrot. Die Tür ließ sich öffnen,
die Zündschlüssel steckten…
    Der Traum von vorhin wurde zur Wirklichkeit von jetzt.
    Marie Rouvier fädelte sich gleich darauf in den
fließenden Verkehr ein. Sie verließ das nächtliche
Paris.
    Ihr Ziel war der Süden des Landes.
    Auf der Autobahn raste sie dahin, um so schnell wie möglich
in die Nähe der Ortschaft Cereste zu kommen, wo auf einem
einsamen, akazienbestandenen Hügel ein altes, schon einige Zeit
nicht mehr benutztes Hotel stand. Das ›Hotel
Fraque‹…
    Dorthin wurde sie gerufen. Sie folgte einer Spur, kannte ihr Ziel
und richtete sich nach dem Ruf, der an sie erfolgt war.
    Sie war zufrieden.
    Etwas in ihr war aufgebrochen wie ein Vulkan, und wie
glutflüssiges Magma drängte es durch die Ritzen und Spalten
eines bisher verschütteten und längst vergessen geglaubten
Bewußtseins.
    Die beiden Menschen, die die Fremde in dem Kellergewölbe
festhielten, um auszuhorchen, um an Informationen über Molochos
und Rha-Ta-N’my zu kommen, mußten sterben.
    Es würde alles so schnell gehen, daß sie überhaupt
nicht begriffen, woher die Gefahr kam.
    Von ihr erwartete man keinen Mord, weil sie als Hilfesuchende
kam…
     
    *
     
    Sie ließen sie nicht aus den Augen.
    Rani Mahay und Danielle de Barteaulieé wußten nur zu
gut, daß in dieser schönen Frau, die sich ihre Jugend von
einem Opfer holte wie ein Vampir in der Nacht, die
Gefährlichkeit einer Bombe steckte.
    Doch Whiss, jener kleine Kerl, der eine so großartige
Entdeckung gemacht hatte, hatte diese Bombe entschärft.
    Das ›Hotel Fraque‹, abseits gelegen und nicht mehr von
Gästen aufgesucht, wirkte von außen ungepflegt und
überaltert.
    Makaber aber wurde es in seinem Innern.
    Madame Fraque, die ihr Leben lang okkulte und schwarzmagische
Praktiken betrieben hatte, war Herrin über ein gespenstisches
Heer geworden, das in rund zwanzig Hotelzimmern untergebracht gewesen
war. Durch Psycho-Bilder, rätselhafte Nebellandschaften, war es
dieser Gruppe um Madame Fraque gelungen, in ein anders
dimensioniertes Reich Eingang zu finden, das dem Grauen verhaftet
war. Es handelte sich dabei um eine Stadt im Zwischenreich, die den
Namen Mrowop trug und die Molochos als eine Art Tempel betrieb.
    Alle Bilder nach dort waren durch Rani, Danielle und Whiss
zerstört worden – bis auf eines. Durch das hatten sie die
Rückkehr der rätselhaften und gefährlichen Madame
Fraque abgewartet.
    Und als sie nichtsahnend ihren Horror-Keller betrat, wurde sie
paralysiert.
    Whiss, ein kleines koboldartiges Wesen, das Rani Mahay in
besonderer Freundschaft zugetan war, und das über einige
erstaunliche Anlagen und Talente verfügte, hatte den
entscheidenden Handstreich gegen die Hotel-Inhaberin
geführt.
    Zwischenzeitlich waren sie alle - Whiss, Danielle und Rani –
für kurze Zeit auf der unsichtbaren Insel Marlos gewesen, die
ihre Heimat war.
    Die dort zurückgebliebenen Freunde hatten erleichtert davon
Kenntnis genommen, daß sich eine Rettungsmöglichkeit
für Carminia Brado und Björn Hellmark abzeichnete.
    Björn Hellmark, der Herr von Marlos, Erbe eines
geheimnisvollen und außergewöhnlichen Vermächtnisses,
war in einen Hinterhalt des Dämonenfürsten Molochos
geraten. Molochos ließ die Falle zuschnappen und hielt Carminia
und Björn

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