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Macabros 113: Die Wahnsinnskugeln

Macabros 113: Die Wahnsinnskugeln

Titel: Macabros 113: Die Wahnsinnskugeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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die sie bei sich
trugen. Im Fall des magischen Schwertes jedoch gab es noch eine
besondere Situation.
    Als Macabros es aus Daiyanas Hand empfing, befand sich das Schwert
in einer anderen Zeit an einem unzugänglichen Ort und wurde
sofort aufbewahrt.
    Wieder mal erlebte Björn Hellmark das große Rätsel
›Zeit‹ mit all seinen Sinnen.
    Harry Carson ging zwei Schritte auf die von Kaithal geschaffene
Projektion der Zauberin Daiyana zu.
    Um die Lippen der alterslosen Frau spielte in dieser Sekunde ein
kaum erkennbares Lächeln.
    »Wenn die Zeit gekommen ist, solltest du tatsächlich
diesen Weg gehen«, sagte sie orakelhaft. »Laß sie
nicht allein weitergehen…«
    Die Erscheinung löste sich lautlos auf.
    Eine neue Szene erschien.
    Urwaldstimmung… schummrige Luft, tief herabhängende
Lianen, dicht stehende Bäume und Blütenpflanzen, direkt vor
ihnen ein Wasserfall, der donnernd in die Tiefe stürzte. Ganz
oben, von wo das Wasser herkam, schien es einige Sekunden still zu
stehen, ehe es von den nachrückenden Massen doch über den
Schnittpunkt gedrückt wurde.
    Der dichte Wasservorhang war eine Grenze. Er fiel in einen
Fluß, in dem das Wasser regenbogenfarbig schimmerte, Fische
sich tummelten und allerlei Insekten in der mit Feuchtigkeit
gesättigten Luft herumschwirrten.
    Der Fluß strömte jedoch nicht vom Wasserfall weg,
sondern auf ihn zu. Das bedeutete: dahinter war ein Hohlraum.
    »Skorokka! Der Strom ins Totenland… jenseits des
Wasserfalls beginnt das Reich der Toten… dort kannst auch du
eindringen… und suchen, was du zu finden hoffst…«
    »Werde ich sie finden?« reagierte Hellmark sofort.
    Kaithal konnte in die Zukunft sehen und Bilder von dort her
projizieren. Also mußte sie auch wissen, wie sein Unternehmen
ausgehen würde.
    Er nutzte die Gelegenheit, um es von ihr zu erfragen.
    Doch er kannte die Eigenart jener Erscheinung entweder zu wenig,
oder Kaithals Fähigkeit, sich zu zeigen, war bereits wieder
erloschen.
    Björn fürchtete im stillen, daß er vielleicht auch
durch seine neugierige Frage zu dem beigetragen hatte, was nun
geschah.
    Das strahlende Bild erlosch – zurück blieb die Weite des
steinernen Landes.
    Auch von Kaithal registrierte man keine Spur mehr.
     
    *
     
    Fünf Sekunden standen sie stumm wie Steine und schienen ein
erstarrter Teil der düsteren, unbelebten Landschaft zu sein.
    Dann machte Hellmark auf dem Absatz kehrt.
    »Gehen wir«, bestimmte er. »Mehr als das, was sie
uns gezeigt hat, was sie uns offenbar zeigen konnte, war offenbar
nicht drin. Nun, das Schicksal ist immer ein Wagnis, auch wenn man
glaubt, es zu kennen…«
    Wortlos schlossen Harry und Rani sich ihm an, jeder seinen eigenen
Gedanken nachhängend.
    Hellmark kehrte auf schnellstem Weg in den Thronsaal
zurück.
    Er nahm den ihm gebührenden Platz ein, legte die Hände
auf die kostbar verzierten Armlehnen. Die Säulen, die ihn
umgaben, zeigten paradiesische Szenen, Reliefs, die ein begnadeter
Künstler geschaffen zu haben schien. In blütenumrankten
Zweigen saßen singende Vögel, an Wassertränken
standen Tiere unterschiedlichster Art zusammen, ohne daß das
eine das andere angriff oder verjagte. Ein Bild von Eintracht und
Frieden. Etwas von der Sehnsucht eines jeden Menschen lag in diesen
Darstellungen.
    Björn konzentrierte sich auf die Stadt.
    Er erfaßte intuitiv die fremde Psyche, die alle diese Dinge
geschaffen hatte und noch heute nach vielen Jahrtausenden
erfüllte. Jeder Gegenstand, jeder Stein enthielt eine Spur des
Lebens jener Rasse, die Gigantopolis aus dem Sternenkristall wachsen
ließ.
    Hellmark sah im Geist die gesamte Landschaft vor sich.
    Wie ein klar projiziertes Abbild lagen die kahlen, riesigen Berge
vor ihm, der ›Steinwald‹, dessen Höhe aussah wie ein
langausgestreckter, schlafender Saurier.
    Die Ebene davor war der Ort, wo Gigantopolis durch Molochos, den
Dämonenfürsten, zur Landung angesetzt hatte. Zu diesem
Zeitpunkt befand sich Gigantopolis noch fest in der Hand und der
Psyche des dämonenhörigen Schwarzen Priesters. Dann war der
Zweikampf gekommen, der Molochos zur Flucht aus der
vieltausendtürmigen Stadt veranlaßte.
    Eine von ihm selbst gesetzte Maxime, war ihm zum Fangeisen
geworden. Die Kräfte der Stadt, mit denen jeder sich verbinden
konnte, gleich wessen Geistes Kind er war, hatten sich sofort gegen
ihn gestellt.
    Nun gehorchte die Stadt Hellmarks Willen. Er war ihr Meister.
    Feuerschein zeigte sich unterhalb der Ränder der Mauern, die
Gigantopolis

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