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Macabros 113: Die Wahnsinnskugeln

Macabros 113: Die Wahnsinnskugeln

Titel: Macabros 113: Die Wahnsinnskugeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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wie
eine Seifenblase. »Du siehst, daß ich es gut mir dir
meine. Ich hätte dem Kopf ebenso gut den Befehl geben
können, dich zu töten. Der Biß eines Vampirs ist
köstlich… Aber ich habe es nicht getan.«
    »Das bedeutet: du brauchst mich?«
    »In gewissem Sinn – ja. Wenn du tust, was ich von dir
erwarte, wirst du die drei Menschen aus deiner Begleitung
zurückerhalten.«
    »Und wenn ich mich weigere?«
    »Ich würde es dir nicht empfehlen! Du hast die
Köpfe gesehen. Es waren Masken. Aber ich kann dir auch die
echten schicken…«
    »Wie ist es dir gelungen, Baia, Heran und Malek in deine
Gewalt zu bekommen?«
    Unauffällig blickte Evont sich dabei um. Der ›Tote
Gott‹ hatte ihn in dieser Nacht gerettet. Er war also in der
Nähe. Ob er einen besonders günstigen Moment abwartete, um
noch mal einzugreifen?
    Im stillen hoffte Evont auf ein solches Geschehnis. Aber er
verließ sich nicht darauf.
    Götter waren unberechenbar…
    »Ich habe dich die ganze Zeit über schon
beobachtet«, bekam er zur Antwort. »Es mußte etwas
geschehen, um dich von deinem Platz wegzulocken…«
    »Willst du damit sagen, daß du die Bestie aus den
Fluten gelockt hast?«
    »Ja, genau so war es. Als du beschäftigt warst, habe ich
mich um den Rest der Familie gekümmert.«
    »Aber du konntest nicht wissen, daß ›Er‹ in
der Nähe weilte und mich rettete…«
    »Das war ein Zufall, richtig. Ich hatte eine bestimmte Zeit
einkalkuliert, die ich brauchte, deine drei Begleiter verschwinden zu
lassen. Solange mußtest du in der Tiefe festgehalten werden.
Ich hätte der Fluß-Bestie den Auftrag gegeben, dich frei
zu lassen. Du siehst, daß derjenige, der dich schließlich
gerettet hat, mir gar nicht so überlegen ist.«
    »Immerhin stellte er für seine Hilfe keinerlei
Bedingungen.«
    »Das ist der einzige Unterschied.«
    Aber ein sehr entscheidender, dachte Evont, und hoffte noch immer
auf ein Wiederauftauchen des ›Toten Gottes‹…
    Doch er kam nicht.
    Evont blieb nichts anderes übrig, als der teuflischen
Erscheinung zu gehorchen.
    »Komm!« forderte der unheimliche Menat ihn auf.
»Folge mir! Dein Schwert laß lieber in der Scheide. Wenn
du den Gedenken gehabt haben solltest, mir in den Rücken zu
fallen – dann vergesse das ganz schnell wieder. Ein Versuch, und
du Wirst nicht mich treffen, sondern den Kopf deiner Frau. Diesmal
den richtigen. Ich habe dich gewarnt.«
    Menat war ein Magier.
    Anders konnte Evont sich sein Verhalten und seine Fähigkeiten
nicht erklären.
    Er spielte in der Tat mit dem Gedanken, den Unheimlichen aus dem
Weg zu räumen. Aber das ungewisse Schicksal seiner drei
Schützlinge hielt ihn davon ab, etwas Unüberlegtes zu
tun.
    So blieb ihm nichts anderes übrig, als seinen Blick auf den
breiten Rücken der massigen, riesigen Gestalt zu heften und ihm
in die Nacht zu folgen.
    Sie gingen am Fluß entlang.
    Gleichmäßig und träge wälzte sich das Wasser
dahin, und Evont wurde unwillkürlich an die schwarze, schleimige
Bestie erinnert, die daraus hervorgekommen war. Aber auch an die
helle Gestalt, die wie eine Erscheinung auf dem Grund des Stromes
gestanden hatte, als hätte sie ihn erwartet.
    Menat sprach die ganze Zeit kein Wort mehr.
    Am Fluß standen hohe, schlanke Bäume. Zunächst
vereinzelt, dann wurden es immer mehr.
    Evonts Augen wurden schmal.
    Er erkannte keinen Durchgang mehr. Hier war es seiner Meinung nach
notwendig, mit einem Buschmesser oder dem Schwert vorzugehen, um eine
Bresche in die wildwuchernde Pflanzenwand zu schlagen.
    Doch Menat war der Weg nicht unbekannt.
    Ein schmaler Trampelpfad führte in die dunkle Wildnis, in der
sie kaum die Hand vor Augen sahen. Menat schien Nachtaugen zu haben.
Er bewegte sich mit der Sicherheit einer Katze. Und Evont
schloß sich an und blieb immer dicht hinter dem Rücken des
Unheimlichen.
    Mehr als einmal hätte er gerade in der Wildnis den
verhaßten Feind zu Boden strecken können. Er durfte sich
von seiner Verzweiflung und seinem Zorn jedoch nicht übermannen
lassen.
    Menat wandte nicht ein einziges Mal den Kopf. Er war sich seiner
Sache sicher und wußte, daß er nichts zu befürchten
hatte.
    Evont fiel das Laufen schon schwer; aber er hielt durch. Er konnte
sich kaum vorstellen, daß in der Zeit, in der er abwesend war,
Baia, Heran und Malek einen solch weiten Weg gelaufen sein
könnten. Menat mußte auf andere Weise die drei Begleiter
dahin versetzt haben, wohin er ihn jetzt führte.
    Schließlich war er ein Magier und stand mit

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