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Macabros 113: Die Wahnsinnskugeln

Macabros 113: Die Wahnsinnskugeln

Titel: Macabros 113: Die Wahnsinnskugeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Wir müssen in die Wälder, uns verstecken…
Wir verfügen über keinerlei Waffen, um uns zur Wehr zu
setzen. Bleibt immer dicht beisammen, damit wir uns nicht verlieren
und nicht von einer Gefahr überrumpelt werden
können…«
    Er packte Baia am Arm und riß sie mit.
    Sie wollte nicht so recht.
    »Was ist denn los?« fragte er verwirrt und wandte den
Kopf.
    Das Grauen packte ihn.
    Über ihnen schwebte eine riesige Kugel, deren Durchmesser er
nicht mehr imstande war, zu schätzen.
    Die feuchtschimmernde Oberfläche war durchsichtig wie
Glas.
    Evont stöhnte.
    Er blickte in eine Welt des Unheils. Furchtbare Geschöpfe
hockten über ihm und senkten sich mit der Kugel herab, die den
Eindruck erweckte, als wäre sie ein schwebender Tempel für
eine unheilige, menschenfressende Gottheit.
    Schatten huschten in der Welt der Kugel. Schatten, die die Formen
riesiger schwarzer Vögel hatten, die an einem düsteren
Himmel unendlich langsam und lauernd ihre Bahnen zu ziehen
schienen… »Weg hier!« forderte er und riß mit
harter Hand Baia an sich.
    Sie fiel ihm entgegen wie ein nasser Sack.
    Da erblickte er ihren Körper – und sah ihn jetzt,
außerhalb der magisch veränderten Kugel von Kalesh, so,
wie er wirklich war.
    Er wollte sich losreißen von der Hand seiner Frau.
    Er konnte es nicht! Sie hielt ihn fest. Mit eisernem Griff.
    »Neeeiiinnn!«
    Dies war der Schrei eines Menschen an der Grenze seiner
Belastbarkeit, an der Grenze des Wahnsinns.
    Nicht Evont hatte den Magier überlistet, sondern der ihn. Vom
ersten Augenblick an hatte der Unheimliche mit falschen Karten
gespielt.
    Baia… Heran… Malek… sie hatten keine Köpfe
mehr, sie waren kopflos, lebende Leichen, wandelnde Zombies!
     
    *
     
    Der Mann auf dem steinernen, von blumenumrankten Säulen
gestützten Thron ›sah‹ im Geist die Landschaft unter
sich.
    Tausend geheimnisvolle Fernaugen gleichzeitig schienen ihm ein
Bild zu liefern, das in seinen Kopf projiziert wurde und eine
allgemeine Rundsicht bewirkte.
    Björn Hellmark steuerte in Gedanken, die Plattform mit der
Stadt der tausend Türme. Es erforderte keine besondere
Konzentration, belastete ihn nicht, und er konnte sogar seinen
Gedanken nachhängen.
    Sie betrafen Carminia Brado, die Frau, die er liebte, und Whiss,
den kleinen Kobold, der zu allerlei Scherzen aufgelegt war und dem
sie alle soviel zu verdanken hatten.
    Carminia war im Jenseits gefangen. Daran gab es keinen
Zweifel.
    Molochos hatte sie dorthin verschleppt.
    Björn hegte alle Hoffnung, daß sie noch am Leben war.
Denn so wie die Dinge jetzt lagen, war Carminia Brado das einzige
Pfand, das er noch besaß.
    Das würde er einsetzen, um Molochos zu erpressen. Nur das
Wann und Wie stand noch nicht fest. Nun gab es allerdings eine
Möglichkeit, Molochos zuvorzukommen. Wenn es den Zugang
über den Strom Skorokka wirklich gab, konnte er ins Totenland
eindringen und Carminia herausholen. Falls Kaithals Worte
stimmten…
    Whiss… er hatte sich verändert. Sein gespenstisches
Erscheinen in der Stadt, von ihnen allen an unterschiedlichen Orten
gleichzeitig wahrgenommen, gab ihnen mehr Rätsel auf, als es
Klarheit verschaffte.
    Whiss hatte etwas entdeckt. Aus der Andeutung allein ließ
sich nichts entnehmen, was es sein könnte. Die Vermutung lag
nahe, daß er es selbst nicht genau wußte und deshalb
nichts Falsches hatte sagen wollen.
    Würde Whiss sich zu gegebener Zeit wieder melden? War er in
ihrer Nähe? Wußte er, daß Gigantopolis gestartet
war?
    Diese und tausend andere Gedanken und Fragen gingen Björn
Hellmark durch den Kopf.
    Das alles lenkte ihn jedoch nicht von dem Flug ab, der in die
letzte Phase trat, und den er – offensichtlich auf einer anderen
Ebene seines Bewußtseins – aufmerksam mitbekam und
nebenbei erledigte.
    Die fliegende Stadt überquerte in diesen Sekunden ein
Flußdelta, das sich zum ›Dunklen Wasser‹ auswuchs,
zum Teil von diesem, zum Teil von dem Fluß Kastori gebildet
wurde.
    Das Land war eben, dschungelartig. Nach einer Flußbiegung
ging es weiter südlich.
    Der Strom, der sich tief ins Land schlängelte und halb von
der Wildnis verschluckt wurde, war der Eloch.
    Hellmark hatte Xantilons Karte im Kopf.
    Macabros, sein Zweitkörper, war damit konfrontiert worden,
als er in die Vergangenheit der Insel verschlagen wurde und dem Ruf
des Weißen Priesters Al Nafuur folgte. In einem Wrack hatte er
die geographische Lage Xantilons kennengelernt.
    Bei den letzten flüchtigen Kontakten war es zwischen ihm und
Macabros

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