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Macabros 113: Die Wahnsinnskugeln

Macabros 113: Die Wahnsinnskugeln

Titel: Macabros 113: Die Wahnsinnskugeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Bewohner dieser schönen Gegend
treffen, werden wir ihn höflich fragen, wo es nach Skorokka
geht. Nach Kaithals ungenauen Angaben bleibt uns wohl nichts anderes
übrig, als uns durchzufragen…«
    »Um schneller zum Ziel zu kommen, können wir uns in
verschiedene Richtungen aufteilen«, schlug Arson vor. Er sah
wieder gekräftigt und gut erholt aus. Nach den Strapazen seines
Gefängnisaufenthalts in der Alptraumstadt war er nun wieder voll
einsatzfähig.
    »Einverstanden«, nickte Björn. »Kaithal wies
auf keine besonderen Gefahren hin, und es sieht hier so friedlich
aus, daß… aha, da tut sich schon etwas. Offenbar ist
unsere Ankunft doch nicht ganz unbemerkt geblieben. Da kommt
etwas…«
    »Salutschießen!« freute sich Harry.
»Große Kugeln schweben am Himmel auf uns zu. Zum
Glück haben sie keine Ähnlichkeit mit UFOs…«,
fügte er hinzu, dabei an seine und Macabros’ Abenteuer mit
den Männern in Schwarz denkend. »Das gibt mir eigentlich
die Hoffnung, daß es nichts Schlimmes sein kann…«
     
    *
     
    Sie hielt den Atem an und kniff die Augen zu.
    Ein Irrtum war ausgeschlossen.
    Hinter dem zugezogenen Vorhang war wirklich etwas, das sich
bewegte.
    Pamela Kilian unterließ jede auffällige Bewegung und
gab keinen Laut von sich.
    Wenn sie schrie, würde man sie draußen auf dem Gang
hören.
    Sie mußte sich ruhig verhalten, um ihre Lage nicht weiter zu
verschlechtern. Wenn sie ein folgsamer ›Patient‹ war, wurde
ihr dies möglicherweise zum Vorteil. Sie wurde weniger
aufmerksam beobachtet, und dies wiederum kam ihr zugute, weil sei
eventuelle Fluchtmöglichkeiten besser auskundschaften und nutzen
konnte. Sie hatte es noch nicht aufgegeben, zu entkommen…
    Der Vorhang spaltete sich in der Mitte.
    Pamela schluckte. »Wer ist da?« flüsterte sie und
gab ihrer Stimme einen festen Klang.
    Der Spalt verbreiterte sich. Sie sah etwas dunkel Schimmerndes.
Die Fensternische lag im Halbdunkel, so daß Genaues nicht zu
erkennen war.
    »Ich bin da, meine Liebe«, sagte eine unangenehme
Stimme, der leises Kichern folgte.
    Pamela fröstelte.
    »Wer ist ›ich‹?«
    Wurde sie doch noch verrückt? Hörte sie schon Stimmen,
die es gar nicht gab? Hatten ihr die Ereignisse inzwischen derart
zugesetzt, daß ihr Verstand Schaden litt?
    Sie wies nach wie vor eine solche Möglichkeit weit von sich,
konnte aber ihre Augen vor der Tatsache nicht verschließen,
daß sie etwas hörte und wahrnahm, was eigentlich nicht da
sein konnte.
    Sie hatte den Arzt im Verdacht.
    Der Mann war ihr vom ersten Moment an unsympathisch gewesen.
    Führte er ein Experiment an ihr durch? Tat er etwas
Verbotenes? Sie war ohne jegliches Recht, Freiwild in einer Anstalt,
eine Mörderin, die in geistiger Umnachtung gehandelt hatte. Was
immer hier in diesem Haus auch geschehen würde – nicht ihr,
sondern den Ärzten und dem Pflegepersonal würde man
glauben.
    »Nenne mich, wie du willst…«, kicherte die Stimme
hinter dem Vorhang. »Ich bin da nicht so wählerisch. Es
gibt welche bei uns, die haben Namen, andere eben
nicht…«
    Der Schatten schnellte auf sie zu.
    Dann hockte ihr das, was eben noch gesprochen hatte, mitten auf
der Brust.
    Es war groß wie eine Hauskatze, aber grün,
häßlich, krötenähnlich… Der Kopf war
eiförmig, mit hervorquellenden roten Augen ausgestattet, das
Maul erinnerte an das einer Schlange, ebenso die lange, gespaltene
Zunge, die ihr entgegenschnellte und mitten ins Gesicht
klatschte.
    Das Wesen auf ihrer Brust war ein schrecklicher Dämon, der
ihr mit seiner breiten, fleischigen Zunge den Mund verschloß
und sie am Schreien hinderte!
     
    *
     
    Alles in ihr sträubte sich.
    Sie wollte schreien, konnte aber nicht. Die Dämonenzunge
verschloß ihr so massiv den Mund, daß sie meinte,
ersticken zu müssen.
    Hinzu kam der Druck auf ihrer Brust…
    Das Höllengeschöpf war schwer wie ein Stein.
    Es stieß seine gierigen kleinen Krallenhände in ihr
Gesicht.
    Es kratzte darüber hinweg, und Pamela Kilian fühlte den
brennenden Schmerz.
    Mit aufgerissenen Augen lag sie da, unfähig, sich zu bewegen.
Es war, als hätte eine lähmende Starre sie ergriffen.
    Der Dämon redete, ohne daß er seine dicke Zunge in sein
Schlangenmaul zurücknahm.
    »Du hast etwas getan, was du besser unterlassen
hättest«, stieß er geifernd hervor.
    Seine Augen glühten unheilvoll.
    »Es ist nicht gut, sich mit unseren Herren und Meistern
anzulegen… du hast das Haus zerstört, in dem Menat
auftrat… Menat, der Große, der Meister,

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