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Macabros 118: Sternenschloß des toten Gottes

Macabros 118: Sternenschloß des toten Gottes

Titel: Macabros 118: Sternenschloß des toten Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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der sich
nicht mehr unter Kontrolle seines Piloten befindet, zur Seite und
raste der aufgewühlten Erde und dichteren Sandschichten
entgegen.
    Aber von alledem merkten die Menschen nichts mehr, die reglos,
verkrümmt und verstreut auf dem Boden lagen und vom Sand
überdeckt wurden, der in unvorstellbarer Menge durch die
gesprungen Scheiben hereintrieb und sie unter sich begrub…
     
    *
     
    Den ganzen Tag über mußte Susan Failman an das denken,
was Bobby ihr gesagt hatte. Am Abend wollte sie ihm dann noch mal auf
den Zahn fühlen.
    Wenn alles nur Spaß gewesen war, würde er es wohl
zugeben.
    Am späten Nachmittag rief sie zu Hause an.
    Bobby hatte das Telefon in Reichweite. Er meldete sich nach dem
zweiten Läuten. Seine Stimme klang fröhlich, und er
erzählte wieder von dem Geist Zaneroth, mit dem er inzwischen
mehrere Gespräche geführt hätte. Das Buchstabenspiel
von Tante Liz sei eine Wucht.
    Susan Failman ging auf den Spaß ein…
    Am Abend aber wollte sie mehr wissen und erkundigte sich vor allem
auch nach dem Brief, in der Hoffnung, daß Bobby ihn
zwischenzeitlich gefunden hätte.
    Die Auskunft, die sie erhielt, paßte zu der phantasievollen
Geschichte, die ihr Sohn sich ausgedacht hatte und die er nun
fortführte.
    »Ich habe Zaneroth danach gefragt… es tut ihm leid. Als
er das Packpapier verbrannte, muß der Brief dabei gewesen sein
und ist mitverbrannt.«
    Er zuckte die Achseln. »Aber so tragisch ist das sicher
nicht. Was drin stand, habe ich dir alles erzählt.«
    »Worüber hast du den ganzen Nachmittag mit diesem
Zane…«
    »Zaneroth«, war Bobby behilflich.
    »Nun, worüber hast du mit ihm gesprochen?«
    Er nahm kein Blatt vor den Mund und berichtete alles
wahrheitsgemäß.
    Susan Failman konnte es anstellen, wie sie es wollte. Doch sie kam
dem Jungen nicht näher. Er blieb mit einer Hartnäckigkeit
bei seiner Lügengeschichte, die sie fast zur Verzweiflung
brachte.
    Die Lautstärke ihrer Stimme nahm zu, und Susan konnte den
Ärger nur noch schwerlich verbergen.
    Dann lenkte sie das Gespräch, obwohl es ihr schwer fiel, auf
ein anderes Thema. Sie aßen gemeinsam und wurden damit fertig,
als das Hauptprogramm im Fernsehen begann.
    Susan Failman bekam von der Handlung des Spielfilms nur die ersten
zwanzig Minuten mit, da ihr dann vor Müdigkeit die Augen
zufielen.
    Kurz nach zweiundzwanzig Uhr wurde sie wach, da bekam sie gerade
noch die Schlußszene mit, ließ sich von Bobby den Rest
der Handlung erzählen und räumte denn in der Küche
noch das Notwendigste auf. Sie bereitete alles für das
nächste Frühstück vor und deckte den Tisch. Am
frühen Morgen mußte alles sehr schnell gehen.
    Sie wusch Bobby noch und wartete, bis er seine Zähne geputzt
hatte. Dann half sie ihm ins Bett. Sie löschte die Deckenleuchte
und wünschte ihm eine gute Nacht.
    Bobby war nicht ganz bei der Sache.
    »Wenn Zaneroth noch kommt«, meldete er sich, ehe seine
Muter die Tür ins Schloß zog, »werde ich dich wecken.
Bist du damit einverstanden?«
    Sie nickte müde.
    »Vielleicht komme ich aber auch erst, wenn er meinen Gips
entfernt hat…«
    Es war verständlich, daß er diesen Wunsch hegte.
    Zu oft in seinem Leben hatte er schon auf Freiheiten und
Vergnügungen verzichten müssen, die andere in seinem Alter
als selbstverständlich hinnahmen.
    Bobby hatte die Leselampe am Kopfende seines Bettes eingeschaltet
und griff nach einem Buch. Vor dem Einschlafen las er meist noch
einige Seiten.
    Ehe Susan Failman die Tür schloß, sah sie noch den
Titel: ›Die Geister von Mandon-Castle‹.
    Sie seufzte, ging ins Schlafzimmer und setzte sich auf ihr Bett.
Müde und abgespannt legte sie sich zurück, fuhr sich durch
das grau werdende Haar und starrte minutenlang zur Decke. Dann gab
sie sich einen Ruck und macht sich fertig.
    Es war kurz vor Mitternacht.
    In Bobbys Zimmer war Ruhe eingekehrt, das Licht ausgeschaltet.
    Im Schlafzimmer nahm Susan Failman den Hörer vom
Zweitapparat, der auf ihrem Nachttisch stand und wählte die
Nummer ihrer Schwester in Neuseeland. Wegen der niedrigen
Telefonkosten war diese Zeit günstig. Liz, die ebenfalls in der
Nacht anzurufen pflegte, war an solche nächtlichen Telefonanrufe
gewöhnt.
    Die Verbindung kam schnell und sehr gut zustande.
    »Ja? Hallo?« meldete sich eine ferne, von leisem
Rauschen übertönte Stimme.
    »Liz! Ich bin’s, Susan!«
    Die beiden Schwestern plauderten erfreut einen Moment miteinander,
ehe Susan Failman zum eigentlichen Grund ihres Anrufes kam.
    »Ich wollte

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