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Macabros 118: Sternenschloß des toten Gottes

Macabros 118: Sternenschloß des toten Gottes

Titel: Macabros 118: Sternenschloß des toten Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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mich – auch in Bobby’s Namen –
für dein Päckchen bedanken.«
    »Für welches Päckchen?« klang es erstaunt
zurück.
    »Es ist heute morgen hier angekommen. Mit einem
Buchstaben-Spiel. Manische Buchstaben, mit denen man irgendwelche
rätselhaften Wörter zusammensetzen kann… Ich kenne
mich in solchen Dingen nicht aus, aber offenbar hast du mit deinem
Geschenk wieder mal ins Schwarze getroffen… Er war den ganzen
Tag damit beschäftigt. Aber es hat einen Nachteil: es regt
Bobbys Phantasie noch mehr an. Wie du weißt, verfügt er
schon über eine gehörige Portion. Offenbar hat die
Tatsache, daß du das Buchstaben-Spiel gebraucht und alt in
einem Antiquitäten-Geschäft erstanden hast, ihm besonders
imponiert.«
    »Tut mir leid, Susan«, tönte die Stimme aus der
Ferne an ihr Ohr. »Ich habe in der letzten Zeit kein
Päckchen an Bobby geschickt… ich weiß nichts von
einem Buchstabenspiel und einem Brief, in dem ich ihm den Gebrauch
erkläre… Das muß ein Irrtum sein. Ich weiß
nicht, wovon du sprichst!«
     
    *
     
    Die riesige Plattform glitt in Schräglage durch die Luft.
    Der kontrollierende Geist Hellmarks war erloschen.
    Reglos hing der blonde Mann von Marlos in dem bequemen Thron. Sein
Kopf lag auf der Brust, die Hände ragten kraftlos über die
Lehnen des Thrones und rutschten weg, als der Neigungswinkel so stark
wurde, daß die Fliegende Stadt wie eine riesige Scheibe quer
zum Himmel stand und der Boden des Palastes steil abfiel.
    Die reglos auf dem Boden liegenden Gestalten kullerten mit dem
Sand über die Neigungsebene.
    Rani und Pepe blieben an einer Säule hängen.
    Carminia Brado rutschte mit den Sandmassen, die sich im Palast
gesammelt hatten und noch immer in breiten Bahnen vom Wind durch die
zerstörten Fenster getrieben wurden, der Länge nach durch
einen Durchlaß und kam in einem ganz anderen Bezirk der Halle
an.
    Björn Hellmark kippte vollends nach vorn und landete mit
einem dumpfen Laut auf der dicken Sandschicht.
    Von Whiss war weit und breit nichts zu sehen.
    Wahrscheinlich lag er unter den Sandmassen begraben.
    Die Fliegende Stadt bewegte sich noch immer mit unveränderter
Geschwindigkeit durch die aufgewühlte, von unvorstellbaren
Sandwolken durchsetzte Luft.
    Tonnenweise regneten die Massen herab und füllten
Straßen und Gassen.
    Die wiedererblühten Gärten und freien Plätze
Gigantopolis’ sahen aus wie Dünen, die der Wind geformt
hatte. ’ Wellenförmige Bewegungen liefen über die zum
Teil gewaltigen Sandbuckel hinweg und veränderten permanent ihre
Gestalt.
    Die Psyche, das Herz der Fliegenden Stadt, war sekundenlang
verwirrt durch die Tatsache, daß der Kontakt zum Willen des
Mannes, dem diese Stadt gehörte, abgebrochen war.
    Ohne diesen Willen konnte Gigantopolis weder in einen anderen
Raum, noch in eine andere Zeit und war nicht imstande zu
beschleunigen.
    Mit der Kontaktunterbrechung aber trat ein Sicherungsmechanismus
ein.
    Gigantopolis’ Lage stabilisierte sich. Der Neigungswinkel
wurde flacher, die Stadt lag, kurz nachdem sie außer Kontrolle
geraten war, wieder wie ein Brett in der Luft.
    Sie sank langsam tiefer, gewaltige Sandfahnen hinter sich
herziehend.
    Der Boden sah aus wie der Himmel. Nur mit dem einen Unterschied:
er war fest, massiv.
    Der Sicherungskontakt funktionierte insofern, daß er die
momentan bestehende Situation nicht weiter verschärfte, sondern
einen Status quo schuf.
    Der Flammenteppich war aktiv und trug die Stadt in die Tiefe.
Sanft setzte die Plattform mit der titanischen Stadt auf.
    Pfeifend jaulte der Sandsturm über die Dächer und
Türme hinweg, jammerte in den Winkeln der schmalen Gassen,
peitschte weiterhin Milliarden von Sandkörnern gegen die Mauern
und Wälle und füllte das zerstörte Zeitschiff Arsons,
das den ungezügelten Elementen einer schrecklichen Natur
ungeschützt ausgesetzt war.
    Ein Ruck ging durch die Plattform, der sich über Mauern und
Gebäude fortsetzte. Das Vibrieren lief durch sämtliche
Mauerwerke und ging auch durch die Körper derer, die ahnungslos
wie Puppen hauptsächlich im Palastinnern herumlagen.
    In dem Moment, als die Stadt sicher stand und in ihrem gesamten
Umfang die Bodenfläche der Wüstenzone westlich der
Kristallfelsen bedeckte, wurde der Sturm schwächer.
    Es schien, als würde die stillstehende Stadt eine beruhigende
Wirkung auf die tobenden Elemente ausüben.
    Der Sturm legte sich. Das Pfeifen und Jaulen in den Gassen wurde
zum leisen Wimmern, das schließlich ganz verebbte.
    Die mit Sand

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