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Macabros 121: Höllenmarionetten

Macabros 121: Höllenmarionetten

Titel: Macabros 121: Höllenmarionetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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beobachtet haben, stammen mit großer
Wahrscheinlichkeit von ein und demselben Verursacher. Er will uns
verwirren, um dann um so wirksamer zuzuschlagen. Aber es gibt
möglicherweise auch noch einen anderen Grund. Der Unsichtbare,
mit dem wir es zu tun haben, ist verrückt. Ein schizophrener
Dämon, der uns nacheinander fertigmachen will. Auf eine
besonders unheimliche und unfaßbare Weise. Erst Danielle, dann
die beiden Burschen auf dem Motorrad, als dritten Roger Hanton und
jetzt Horst Halbach… für jeden einen ganz persönlichen
Angriff. Wenn sich das fortsetzt, müßte jetzt eigentlich
einer von uns an die Reihe kommen.«
    Seine Worte waren noch nicht verebbt, da vernahmen sie alle das
leise, teuflische Kichern, das aus dem Dunkeln kam, und dessen
Verursacher sie nicht wahrnehmen konnten.
     
    *
     
    Sie suchten wieder die Plätze auf, die sie verlassen hatten,
als das mit Horst Halbach geschehen war.
    Rani Mahay lag angezogen und mit offenen Augen auf dem Bett und
starrte zur Decke.
    Er dachte über die Ereignisse nach, als er wieder das leise
Kichern vernahm.
    Ruckartig richtete der Koloß von Bhutan sich auf. Seine Hand
zuckte automatisch zum Lichtschalter, betätigte ihn aber dann
doch nicht, weil das Lachen lauter wurde und höhnisch klang.
    »Ob mit oder ohne Licht… du wirst mich nicht sehen, wenn
ich es nicht will.«
    Die Stimme klang gepreßt und bösartig.
    »Warum zeigst du dich nicht?« reagierte Mahay sofort,
der an Björns Worte von vorhin denken mußte.
    Die vermutete Situation war da!
    »Du hast mich bei meinem Wirken bereits gesehen. Das
reicht.«
    »Warum bist du gekommen?«
    »Diese Frage gefällt mir schon besser«, tönte
die Stimme aus dem Dunkeln. »Sie zeigt, daß du mitdenkst.
Ich will dir einen Vorschlag unterbreiten.«
    Ranis Augen befanden sich in ständiger Bewegung. Seine Augen
hatten sich an die Dunkelheit im Innern des Wohnwagens
gewöhnt.
    »Und du glaubst, daß ich darauf eingehen
werde?«
    »O ja«, erwiderte die Stimme aus dem Unsichtbaren auf
seine Bemerkung. »Ich bin da sehr sicher. Du hast gesehen, wozu
ich fähig bin, nicht wahr?«
    »Ja. Ich finde zwar alles ein bißchen
kindisch…«
    »Was findest du kindisch?« fiel ihm die
Dämonenstimme ins Wort. »Du versuchst, mich zu beleidigen!
Das aber wird dir nicht gelingen. Ich treffe die
Entscheidungen.«
    »Wer steht hinter dir?« Rani hielt den Dialog in Gang.
Er nutzte die unerwartet eingetretene Lage.
    »Ich tue, was ich will«, es klang beinahe trotzig, und
Mahay mußte wieder an die Vermutung denken, die Björn
Hellmark ausgesprochen hatte. Ein Wahnsinniger agierte! Die Kraft
eines verrückten Dämons aus dem Reich der Finsternis…
All die ungereimten Dinge bekamen nur auf diese Weise einen Sinn.
»Ich habe dir Zeit gelassen, vieles zu sehen und zu beobachten.
Du hast dir ein Bild von meiner Macht machen können… Denke
an die Puppen, die ich wieder lebendig machen kann.«
    »Wieder?« dehnte Rani das Wort und erhob sich.
»Was willst du damit sagen?«
    »Sie haben alle mal gelebt«, sagte die Stimme zu ihm.
»In ferner und in naher Zukunft… Ich habe meine Freude
daran, mit ihnen zu spielen, sie tanzen zu lassen, wann es mir
paßt, sie stillstehen zu lassen, wenn ich sie nicht mehr
will… Ich kann aus jeder Zeit die Menschen holen, die jemals
gelebt haben… Der Großvater des Mannes, der das Kabinett
heute führt, war der einzige, der von mir wußte und sich
meine Dienste zunutze machte.
    Er bediente sich der Säule und wurde zum Fischer…
Darunter kannst du dir nichts vorstellen, nicht wahr? Du wirst beides
kennenlernen, vorausgesetzt, wir werden uns handelseinig.«
    »Du lügst«, Rani Mahay stieg absichtlich in diese
Härte ein. »Halbach selbst hat zugegeben, daß die
Wachspuppen angefertigt wurden.«
    Das leise Lachen kannte er schon. »Er konnte nicht anders.
Ich habe es so gewollt. Mit meinem Willen hat er gesprochen… Du
siehst, ich kann überall sein, wenn ich das will… Ich habe
gewollt, daß die Tatwaffe in der Hand des Marquis
erscheint… ich habe sie wieder verschwinden lassen… ich
habe mit dieser Waffe dem verletzten Hanton die tödlichen Stiche
zugefügt und ihm die Worte in den Mund gelegt, die der Polizei
den entscheidenden Hinweis gaben. Ich habe die Tatwaffe in Halbachs
Wagen transferiert und ihn in Mordverdacht gebracht.«
    »Warum tust du das alles? Was für einen Sinn hat das
Ganze?«
    »Das Bewußtsein der Macht den Menschen gegenüber
ist der Hauptantrieb… sie halten sich für

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