Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 121: Höllenmarionetten

Macabros 121: Höllenmarionetten

Titel: Macabros 121: Höllenmarionetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
manchmal Gestalten auf, die nichts Gutes im Sinn hatten;
seit Halbach durch die Staaten zog, fühlte er sich mit einer
Waffe unter dem Kopfkissen wohler.
    Diebe und anderes Gesindel trieben sich nachts um die Wohnwagen
herum. Schließlich verwahrte er in seinem Wagen oft
beträchtliche Summen, die erst am nächsten Tag zur Bank
gebracht wurden. Manch einer, der sich das denken konnte, kam
möglicherweise auf die Idee, deshalb einzubrechen. In seinem
unmittelbaren Wohnbereich war Halbach – wenn er sich bedroht
fühlte – bereit, rigoros von der Schußwaffe Gebrauch
zu machen. Er war der Ansicht, daß ungebetene Gäste in
einem abgeschlossenen Wohnwagen nichts zu suchen hatten.
    Es klickte, als er den Hahn spannte.
    Der rote Vorhang, der über die Verbindungstür gezogen
war, um diese zu verbergen, bewegte sich leise.
    Verbarg sich der Eindringling dahinter?
    Halbach reagierte sofort. Blitzschnell riß er den Vorhang
auseinander.
    Aber da war niemand.
    Schweiß perlte auf der Stirn des Mannes, als er zum Fenster
und zur Wohnwagentür ging und beides überprüfte.
    Sie waren verschlossen.
    Es war niemand im Wagen.
    Wie aber kam dann das Messer herein?
    »Hanton!« entfuhr es Halbach halblaut. Der junge
Einbrecher war durch eine Stichwaffe verletzt worden. Hatte er seinem
Widersacher den Dolch entwinden können?
    Nein, das konnte nicht sein.
    Dann hätten sie es vorher bemerkt. Die Waffe war erst
später in den Wohnwagen geschmuggelt worden.
    Und das mußte einen Sinn haben…
    Noch während er das dachte, hörte er auch schon das
Motorengeräusch.
    Ein einsamer Wagen kam auf dem steinigen Pfad zwischen den Buden
und den geschlossenen, dunklen Karussells entlang.
    Halbach löschte das Licht und spähte durch die
Vorhänge nach draußen.
    Ein Streifenfahrzeug der Polizei!
    Die hellen Autoscheinwerfer rissen die Umgebung aus dem Dunkeln.
Der Wagen hielt genau auf Halbachs Wohnwagen zu.
    Wieso kam die Polizei hierher? Wer hatte sie alarmiert?
    Das Auto stoppte vor dem Wohnwagen, und Halbach sah zwei Beamte,
die sich dem Eingang näherten.
    Sie kamen zu ihm!
    Er konnte nicht mehr klar denken und stand da wie
gelähmt.
    Plötzlich erscholl lautes Klopfen an der Tür.
    »Aufmachen! Polizei!«
    Horst Halbach schluckte, verhielt sich noch einige Sekunden still
und blickte nervös in die Runde.
    Die da draußen sollten ruhig denken, daß er erst wach
werden müsse.
    Wieder Klopfen, diesmal noch fordernder…
    »Machen Sie auf, Mister Halbach! Wir wissen, daß Sie da
sind. Wenn Sie nicht öffnen, schlagen wir die Tür
ein…«
    Diese Drohung war deutlich.
    Halbach brummte etwas in seinen Bart und tat so, als würde er
eben erst erwachen.
    »Ja! Verdammt noch mal… Was ist denn los? Wer macht denn
mitten in der Nacht einen solchen Krach?«
    Wieder meldete sich die Stimme, daß die Polizei Einlaß
begehre.
    »Ja, Moment… ich komme…«
    Der blutverschmierte Dolch lag auf dem Boden!
    Sie durften ihn nicht sehen. Das würde unangenehme Folgen
nach sich ziehen.
    Er hatte nur einen Moment Zeit, sich zu entscheiden, und wurde
dabei durch das Auftauchen seiner Frau, die durch das laute Klopfen
aufgewacht war, noch gestört.
    Horst Halbach ließ die blutverschmierte, vermeintliche
Tatwaffe unter seinem Kopfkissen verschwinden und öffnete dann
die Tür.
    Er wirkte verschlafen.
    »Was ist denn los?« wollte er wissen.
    »Sie sind Mister Halbach?« vergewisserte sich der
vordere Beamte, ein breitschultriger, athletischer Mann, der kaum
durch den schmalen Eingang kam.
    »Ja.«
    »Dann sind Sie festgenommen…« Es ging so schnell,
daß Halbach es erst begriff, als es schon geschehen war.
    Handschellen schlossen sich klickend um seine Armgelenke.
    Erika Halbach schrie auf. »Das muß ein Irrtum sein! Wer
hat Sie gerufen?«
    »Der Ermordete selbst!« lautete die lakonische
Antwort.
    Horst Halbach fiel die Kinnlade herunter. »Ich verstehe
nicht… das alles muß ein Irrtum sein… Sie sprechen
von einem Ermordeten…?«
    »Richtig. Unsere Kollegen empfingen einen Notruf, und wir
suchten umgehend die Adresse auf. Es war die Wohnung eines gewissen
Roger Hanton. Er konnte uns sogar noch öffnen.«
    »Natürlich! Er war nur leicht verletzt«, ließ
der Schausteller sich übereilt vernehmen und bereute auch schon,
seine Bemerkung im gleichen Augenblick.
    »Ah, Sie geben also zu, daß Sie ihm eine Verletzung
zugefügt haben?« fragte der Athletische sofort und
drängte sich an Halbach vorbei in das Wohnwageninnere.
    »Das habe ich nicht

Weitere Kostenlose Bücher