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Macabros 121: Höllenmarionetten

Macabros 121: Höllenmarionetten

Titel: Macabros 121: Höllenmarionetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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unwiderstehlich
und unbesiegbar… in Wirklichkeit aber sind sie alle nur Puppen
in meinem Spiel. Ich stelle die Weichen, ich bestimme die
Schicksale… alle, die im Kabinett als Sensation ausgestellt
sind, könnte ich umgehend wieder dorthin zurückbringen,
wohin sie gehören… in ihre Welt und ihre Eigenzeit…
und im gleichen Augenblick würden sie wieder anfangen zu leben.
Manchmal tue ich das auch. Ich bin ihr Meister, der Puppenspieler,
der die Fäden der Marionetten zieht… Wenn du verhindern
willst, daß die Frau, die du liebst auch zu einer solchen
Marionette wird, dann…«
    »Danielle! Was weißt du von ihr?« stieß
Mahay erregt hervor.
    »Alles. Ich kenne ihren derzeitigen
Aufenthalt…«
    »Wo ist das?«
    »In der Vergangenheit, im Frankreich des Jahres 1792…
Ich hätte sie auch in das finstere Mittelalter versetzen
können…, denn auch da gab es schon die Säule… Es
gibt sie schon, seit Rha-Ta-N’my noch ihren Thron auf der Erde
hatte… die Säule ist ein Relikt aus diesem Thron, der in
der Zeit des Beginns und des Chaos’ in einer barbarischen Welt
zum Wallfahrtsort all derer wurde, die die Kraft des Bösen aus
allernächster Nähe erleben wollten… Irgendwann in
dieser fernen Zeit hat ein Eingeweihter von Rha-Ta-N’my die
Säule als Geschenk erhalten. Von Generation zu Generation wurde
sie weitergegeben. Immer wieder nur an Eingeweihte des Okkulten und
der Schwarzen Magie. In den Kreisen der Dämonenanbeter war sie
bekannt. Jeder Eingeweihte kannte ihre Wirkung. Die
›Säule‹ war einst ein dreidimensionales Gebilde. Das
ist sie jedoch längst nicht mehr. Ihre Gestalt ist verschwunden.
Geblieben ist die Erinnerung an sie. Und – die Formel. Wer sie
spricht, für den erscheint die Säule, und das Netz streift
durch die Zeiten und fängt denjenigen, die in einer anderen
Zeitebene dann erstarren. Diese Starre währt solange, wie ich es
will. Denn ich bin der Bewahrer des Geheimnisses.«
    »Ich will mehr über Danielle wissen«, fiel Mahay
der Dämonenstimme ins Wort. »Lebt sie? Geht es ihr
gut?«
    »Sie lebt noch… Das kann sich allerdings sehr schnell
ändern. Die Zeiten sind gefährlich«, kicherte die
Stimme. »Keiner weiß, was in der nächsten Minute sein
wird.«
    »Ich muß zu ihr.«
    »Genau das ist der Punkt, den ich mit dir besprechen
möchte. Ich werde dich zu ihr bringen, unter einer
Bedingung…«
    »Nenne sie mir!«
    »Du bringst mir den Kopf des Mannes, den man –
Björn Hellmark nennt…«
     
    *
     
    »Niemals!«
    »Dann wird die Frau, die du liebst, sterben…«
    Ranis Herz pochte wie rasend, und er meinte, das Echo seines
Herzschlags aus allen Winkeln und Ecken des kleinen Wohnwagens wieder
zu hören.
    »Warte!« hörte er sich sagen, und man sah ihm an,
welch gewaltigen inneren Kampf er ausfocht.
    »Ja, was ist noch?«
    »Woher weiß ich, daß du mir die Wahrheit
sagst?«
    »Du mußt sie mir schon glauben.«
    »Das ist mir zu wenig.«
    Einen Moment herrschte Schweigen. Dann meldete sich die Stimme des
Unsichtbaren erneut. »Das heißt: du würdest auf
meinen Plan eingehen, wenn du dich von dem, was ich dir gesagt habe,
überzeugen könntest?«
    »Unter Umständen… ja«, entgegnete der Inder
zögernd. »Aber ich muß sicher sein, daß sie
wirklich noch lebt…«
    »Wenn du dich davon überzeugt hast, wirst du Hellmark
– töten?«
    »Wenn ich Danielle de Barteaulieé an einen sicheren
Ort gebracht habe… ja.«
    »Okay. Das sollst du haben«, sagte der Unsichtbare
schnell und forderte Mahay auf, noch in dieser Minute
hinüberzugehen in das Kabinett und die Strohhütte der
Pygmäen-Familie zu betreten. Dorthin hatte der Unsichtbare auch
Danielle gelockt, erfuhr er in diesen Minuten.
    »Dein Freund soll – wenn du dich in die Hütte
begibst – sich mindestens zehn Schritte entfernt von dort
aufhalten. Er trägt etwas bei sich, das den Einsatz der
›Säule‹ riskant werden und fraglich erscheinen
läßt. Der Kräftestrom, der die Zeiten
überbrückt und einen störungsfreien Übergang
ermöglicht, darf keinerlei Hindernissen ausgesetzt werden.
    Wenn du heil in der Zeit ankommen willst, wo die Frau, deren
Schicksal dir am Herzen liegt, sich aufhält, dann schalte alle
Risikofaktoren aus. Am besten wäre es, du würdest deinen
Freund sofort töten, ihm die Dämonenmaske entwenden und sie
an einem fernen Ort vergraben oder noch besser verbrennen«, wies
die Stimme lauernd darauf hin.
    »Wenn ich Danielle in Sicherheit weiß, können wir
über diese Dinge reden.

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