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Macabros 121: Höllenmarionetten

Macabros 121: Höllenmarionetten

Titel: Macabros 121: Höllenmarionetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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gesagt«, setzte der Deutsche sich
zur Wehr.
    »Aber immerhin wußten Sie davon. Roger Hanton wurde von
mehreren Messerstichen getroffen. Er konnte uns noch – wie
gesagt – in die Wohnung lassen und den Namen seines Mörders
nennen. Denn brach er tot zusammen.«
    »Aber… das alles stimmt nicht! Hanton war
okay…«
    »Jetzt lebt er jedenfalls nicht mehr.« Der
breitschultrige Unformierte sah sich um, warf einen Blick unter das
Bett, zog Schubladen auf und hob dann mit einer schnellen Bewegung
das Kopfkissen.
    »Sieh mal einer an«, entfuhr es dem, Beamten, und er war
von seinem Fund offensichtlich selbst überrascht. »Ein
Dolch… Nun sagen Sie nur, Sie hätten vor wenigen Minuten
noch ein Steak geschnitten…«
    »Ich kann alles erklären«, stieß Halbach
blaß hervor, als er erkannte, in welcher Sackgasse er sich
befand.
    »Um so besser für sie«, bekam er zu hören.
»Aber das alles brauchen Sie nicht mehr zu erzählen,
sondern dem Captain von der Mordkommission. Sie sollten sich
allerdings genau überlegen, was Sie ihm sagen. Und es wäre
sicher gut, wenn Sie bis dahin einen hervorragenden Anwalt
hätten…«
    Er wickelte den Dolch in ein sauberes Taschentuch und nahm das
Corpus delicti an sich.
    Alle Unschuldsbeteuerungen waren zwecklos.
    Auch der Hinweis Erika Halbachs, daß ihr Mann den ganzen
Abend den Wohnwagen nicht verlassen hätte, nutzten nichts.
    »Ich habe sogar einen Zeugen dafür«, entsann sie
sich plötzlich. »Mister Mahay!«
    Der Mann, von dem sie sprach, tauchte in diesem Moment wie ein
Geist neben dem Wohnwagen auf.
    Erika Halbach atmete erleichtert auf. »Er kann alles
bezeugen… hat die ganze Geschichte mitbekommen…«
    Sie wollte noch mehr sagen, aber sie unterließ es
plötzlich, als hätte sie den Faden verloren.
    Ranis Blick traf sie, und in diesem Blick lag soviel Wissen,
soviel Verständnis, aber auch Warnung, daß sie abrupt
abbrach.
    »Wenn Sie etwas wissen, Mister«, meinte der athletische
Beamte, »sollten Sie das natürlich mitteilen. Aber das
können Sie morgen dann tun, im Headquarters. – Wir
können im Augenblick nur das tun, was man uns aufgetragen hat:
Einen Mörder festnehmen.«
    Fassungslos blickte Erika Halbach den beiden Beamten nach, die
ihren Mann abführten. Aber sie war erstaunlicherweise etwas
ruhiger und schien begriffen zu haben, daß sie mit weiteren
Ausführungen ihren Mann nur noch in größere
Schwierigkeiten gebracht hätte, denn das, was wirklich geschehen
war, klang noch viel unwahrscheinlicher.
    Rani Mahay hatte eingegriffen. Er, der Koloß von Bhutan, der
in der offenen Arena eines Zirkus’ einst wilde, ungezähmte
Raubkatzen mit bloßem Willen unter Kontrolle hielt, wendete
diese Gabe in besonderen Fällen auch bei Menschen an. Zum
Beispiel, wenn ihm Gefahr drohte oder – wie im Fall von Mrs.
Halbach – wenn durch deren Verhalten mehr Unheil angerichtet
wurde als später wieder gutzumachen war.
    Erika Halbach schluchzte, und Mahay tröstete sie.
    »Das kann doch nicht sein«, sagte sie kaum hörbar.
»Wieso sollte dieser Hanton behauptet haben, daß Horst ihn
niedergestochen hat.«
    »Ich weiß es nicht«, entgegnete Rani, und aus den
Augenwinkeln nahm er wahr, daß noch jemand aufmerksam die
nächtlichen Vorgänge hier um Halbach verfolgt hatte.
    Björn Hellmark…
    Der Herr von Marlos stand im Schatten der Bude, in der die
Wachsfiguren untergebracht waren.
    Rani und Björn hatten sich bewußt bei der Festnahme des
Unschuldigen zurückgehalten, um ihm um so besser helfen zu
können.
    Irgendeine unheimliche Kraft schlug plan- und ziellos um sich.
    Zuerst wirkte sie aus der »Wachsfigur« des Marquis
heraus und griff Hanton an, verletzte ihn jedoch nur. Dann aber
– schlug sie noch mal zu. Sie beeinflußte Hanton, so
daß er kurz vor seinem Tod behauptete, der Mörder sei
Horst Halbach, der Besitzer des Kabinetts. In der Zwischenzeit machte
sich offensichtlich die gleiche Kraft noch in anderen
Aktivitäten bemerkbar. So in der Gestalt des thailändischen
Mönchs und in dem anderen Mönch, der noch nicht wieder in
Erscheinung getreten war und dessen Untertauchen ihnen Kopfschmerzen
bereitete.
    »Wenn du mich fragst, was das alles soll«, machte Rani
seinem besten Freund gegenüber seinem Herzen Luft, »kann
ich dir keine Antwort darauf geben.«
    »Deshalb frage ich erst gar nicht«, entgegnete Hellmark
ernst. »Mir geht’s wie dir. Einer – so scheint es
– führt uns an der Nase herum. Die Kräfte, die wir
bisher registriert und

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