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Macabros 121: Höllenmarionetten

Macabros 121: Höllenmarionetten

Titel: Macabros 121: Höllenmarionetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Kamm,
der bis tief in den Nacken ragte.
    »Daddy!« brüllte der Junge, zupfte seinen Vater am
Rockärmel. »So ’ne Maske möchte ich
auch.«
    Ehe der Vater sich’s versah, stürmte der Junge auf den
Maskenträger los.
    »He, du da!« rief er dem Kugelköpfigen zu und
rannte vor ihn hin, so daß der andere abrupt stehen bleiben
mußte, um ihn nicht zu rempeln. Die beiden anderen Jungen in
seiner’ Begleitung verhielten ebenfalls sofort im Schritt.
»Wo kann ich so ’ne Maske bekommen?«
    Der Angesprochene schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung.
Tut mir leid.«
    »Aber irgendwoher mußt du sie doch bekommen
haben?«
    »Er hat sie selbst gebastelt«, schaltete der Begleiter
des Kugelköpfigen sich ein. Dieser Junge hatte schwarzes,
gelocktes Haar und eine auffallend braune Hautfarbe.
    »Toll!« Die Augen des Jungen, der von der
auffälligen Maske so begeistert war, wurden groß wie
Untertassen. »Gibt es dazu eine Vorlage?«
    Da schüttelte der Maskenträger den Kopf und deutete den
Weg die Budenstraße zurück. »Da vorn ist allerdings
ein Stand, an dem es ’ne Menge Masken gibt. Vielleicht findest
du etwas Ähnliches…«
    »Danke für den Tip.« Der Junge rannte zu seinem
wartenden Vater zurück und redete aufgeregt auf ihn ein.
    Der mit dem Kugelkopf blickte seine beiden Begleiter an. Der
Dunkelgelockte grinste von einem Ohr zum anderen. »Wenn der
wußte, daß das gar keine Maske ist«, murmelte er und
schlug dem dämonisch aussehenden Geschöpf an seiner Seite
auf die Schulter.
    Der Knabe mit dem schwarzgelockten Haar war niemand anders als
Pepe. Und der Junge mit dem Kugelkopf – war Jim, der Guuf.
    Und dies war in der Tat sein wahres Aussehen.
    Jim war das Kind einer Menschenfrau und eines kugelköpfigen
Guuf. Die Guuf waren ein rätselhaftes Volk, das der
Dämonengöttin Rha-Ta-N’my verpflichtet war und sie in
der Vergangenheit beim Untergang der legendären Insel Xantilon
unterstützt hatte.
    Jims Mutter war in die Vergangenheit entführt und von Guuf
gefangen genommen worden. Nach ihrer Rückkehr aus der
Gefangenschaft brachte sie Jim zur Welt. Ihr wurde mitgeteilt,
daß das Kind bei der Geburt gestorben sei. Doch in Wirklichkeit
wurde Jim im dunklen Keller eines Hospitals von einem Arzt
großgezogen und versorgt. Erst später lernte er seine
Mutter kennen und auch die Unberechenbarkeit der Menschen, denen er
sich zugehörig fühlte, obwohl er äußerlich
nichts Menschliches an sich hatte.
    Er wurde von den Guuf verfolgt, weil sie fürchteten, er
könne sich eines Tages an besondere Dinge erinnern, die die
Dämonen-Rasse betrafen. Und er wurde von den Menschen verfolgt,
weil er so fremdartig und ›gefährlich‹ aussah. In
Wirklichkeit aber konnte er keine Fliege etwas zuleide tun und litt
unsäglich unter der Isolierung, die ihm durch das Verhalten der
Menschen auferlegt wurde.
    Björn Hellmark, der Herr der unsichtbaren Insel Marlos, hatte
sich seiner angenommen und ihm auf dem Eiland eine neue Heimat
gegeben. Hier lebten auch Menschen. Aber sie respektierten ihn und
verfolgten ihn nicht oder störten sich an seinem Aussehen.
    Gelegentlich hatte Jim die Insel verlassen. Stets dann, wenn in
diesem oder jenem Teil der Welt Nacht herrschte und er nicht das
Risiko einging, in jenen Städten, die er gern aufsuchte und
durchstreifte, auf Menschen zu stoßen. Menschenleere
Straßen und Gassen waren bisher seine bevorzugten
Aufenthaltsorte gewesen.
    Seit einiger Zeit erst hatte er auch – außer Pepe, dem
Adoptivsohn Hellmarks – einen weiteren Freund, der ihn
schätzte und der sich nicht an seinem Aussehen störte.
    Er hatte ihn durch Zufall kennengelernt. Der kleine Engländer
namens Bobby Failman war in die Gewalt eines wirklichen Dämons
geraten, und Jim hatte ihn befreien können. Seither besuchte Jim
seinen neuen Freund in dessen Haus, und die beiden kamen vortrefflich
miteinander aus.
    Daß Jim sich heute mitten im Menschengewimmel bewegte, war
eine Besonderheit ersten Ranges. Sie hing damit zusammen, daß
auf diesem Rummelplatz jenes ›Monster-Festival‹
stattgefunden hatte, das so viele besucht hatten.
    Jim, Pepe und Bobby waren allerdings nicht dort gewesen. Aber
jedermann, der Jim, den Guuf, sah, war der Meinung, daß er
seine Maske noch trug.
    Hinter den drei Jungen war ein leises Lachen zu hören,
während sie sich unterhielten.
    Fast gleichzeitig wandten sie die Köpfe und sahen ein Paar,
das ihnen nicht unbekannt vorkam.
    Der Mann war mindestens zwei Meter groß, breit wie

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