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Macabros 121: Höllenmarionetten

Macabros 121: Höllenmarionetten

Titel: Macabros 121: Höllenmarionetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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blieben hie und da stehen.
Die Jungen brachten ihre Fahrt mit der Schiffschaukel hinter sich und
rasten dann über den Platz, um noch die Runde mit dem Riesenrad
zu schaffen, ehe es nach Marlos zurückging.
    Jim, Pepe und Bobby Failman konnten aus großer Höhe, wo
die Kabinen des Riesenrades hielten, auf Buden, Karussells und auf
die Menschen herabschauen, die wie Ameisen aussahen.
    »Da sind Rani und Danielle!« sagte Bobby Failman und
deutete in die Tiefe.
    In der hellerleuchteten Budenstraße sahen die drei Freunde,
wie der Inder und seine Begleiterin auf ein Zelt zugingen, vor dem
riesige Plakate mit mannsgroßen Figuren standen. Die Figuren
stellten Menschen verschiedener Rassen aus allen Zeiten und Epochen
dar.
    Im hellen Licht der auf die Plakate gerichteten Scheinwerfer
erkannten die Freunde einen Indianerhäuptling in geduckter
Haltung, der drohend ein steinernes Messer mit der Rechten umklammert
hielt. Ein drittes Bild zeigte einen Römer in voller
Rüstung.
    Auf einem Podest vor dem torähnlichen Eingang lief ein Mann
in greller Kleidung herum, hielt ein Mikrofon in der Hand und sprach
die Vorübergehenden an, lockte sie mit sensationellen
Mitteilungen an die Kasse und in sein ›Panoptikum der
Zeiten‹, wie es in riesigen, beleuchteten Buchstaben über
dem Eingang zu lesen war.
    Was er den Menschen vor der Zeltbude sagte, konnten die Jungen in
der großen Höhe und wegen des allgemeinen, ringsum
herrschenden Lärms nicht erkennen.
    Aber sie konnten sehen, daß Rani und Danielle sich zur Kasse
begaben und dann hinter dem Vorhang des Panoptikums verschwanden.
    Jim war es, der im gleichen Augenblick noch etwas sah. An der
Rückwand der Zeltbude schlich ein Mann vorüber, blieb einen
Moment ängstlich stehen und blickte sich um, als würde er
verfolgt.
    Er trug etwas unter dem Arm. Jim konnte nicht genau erkennen, was
es war. Es sah aus wie ein Kleidungsstück, in dem etwas
eingewickelt war.
    Das aber, was im Augenblick geschah, sah er ganz genau: Aus der
rückwärtigen Bretterwand stieß ein Arm. Er steckte in
einem dunklen Ärmel, das vorschauende Hemd war mit auffallend
großen Rüschen besetzt.
    Die Hand umklammerte einen Dolch und stieß einmal kurz und
ruckartig zu.
    »Da unten!« schrie Jim seinen Freunden zu.
    Aber da konnten sie alle schon nichts mehr sehen.
    »Was ist denn los?« fragte Pepe verwirrt, als er die
Aufregung des Guuf bemerkte.
    »Da unten wurde eben ein Mann ermordet! Hinter der
Rückwand des Panoptikums… Ich bin gleich wieder
zurück.«
    Seine Worte hallten noch nach, da war er schon verschwunden.
    Jim konzentrierte sich auf die Insel.
    Im gleichen Moment löste sich sein Körper auf. Die
Stelle in der Gondel des Riesenrades, an der er eben noch gestanden
hatte, war leer, und leise fauchend schlug dort die Luft
zusammen.
    Jims Umgebung veränderte sich schlagartig.
    Das Rummelplatz-Milieu versank hinter wehenden Schleiern.
Lärm, Hektik und buntes Lichtermeer erloschen. Statt seiner
schälte sich eine friedliche, paradiesische Landschaft aus dem
durchsichtigen Grau.
    Meeresrauschen… Sanft spielte der Wind in den mächtigen
Blättern der Palmen. Weißer Strand und eine Ruhe, die von
keiner Maschine, keinem lauten Wort unterbrochen wurde.
    Jim kam rund fünfzig Meter entfernt von den Blockhütten
an, die am Strand standen und den bisherigen Marlos-Bewohnern als
Unterkünfte dienten.
    Weiter rechts war eine Bucht, aus der ein merkwürdig
geformter Felsen emporwuchs. Die Formation hatte das Aussehen eines
riesigen Totenschädels. Dort drinnen lag die Geister-Höhle,
die in Björn Hellmarks Leben eine gewichtige Rolle spielte.
    Kein Mensch war am Strand.
    Björn und Carminia hielten sich wahrscheinlich in der
Geister-Höhle auf. Dort befanden sich die Trophäen des
Herrn von Marlos. Das berühmte ›Schwert des Toten
Gottes‹, einige versteinerte Manja-Augen, der Trank der Siaris,
der Schlüssel zum Reiche Komestos II. und die Dämonenmaske.
Außerdem – >Das Buch der Gesetzes das von Weisen und
Priestern im alten Xantilon verfaßt wurde und direkte
Botschaften für Björn Hellmark enthielt. Nachrichten, die
mehr als zwanzigtausend Jahre alt waren, hatten noch heute ihre
Bedeutung für einen Menschen, der zum zweiten Mal lebte.
    Sicher studieren Björn und Carminia in diesen Minuten das
›Buch der Gesetze‹. Hellmark suchte nach neuen Wegen und
Formen, um seine Todfeindin – die Dämonengöttin
Rha-Ta-N’my – unschädlich zu machen.
    Die neue Umgebung erlosch ebenso schnell

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