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Macabros 122: Doc Shadow - Geist der Schattenwelt

Macabros 122: Doc Shadow - Geist der Schattenwelt

Titel: Macabros 122: Doc Shadow - Geist der Schattenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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hagerer
Bursche mit dünnem, aschblondem Haar und Sommersprossen auf der
fahlen Haut. »Oder einem Zombie…«
    »Wie wär’s mit einem Ghul?« meldete sich eine
dumpf klingende Stimme hinter dem Sprecher. Zwei Hände
schnellten nach vorn und packten den Sommersprossigen an der Schulter
und rissen ihn herum. »Ghuls nähren sich von Leichen
und…«
    »Hört doch auf mit dem Unsinn«, beschwerte sich die
dralle Anne. »Ghuls! Zombie! Vampire… wandelnde
Leichen… Das gibt’s doch alles nicht!«
    »Und warum machst du den Spaß dann nicht mit?«
stellte Haymes die Frage.
    »Weil ich das alles reichlich blöd finde.«
    »Also – hast du Angst?«
    »Ja, etwas.«
    »Demnach fehlt dir der Mut.«
    »Und wenn schon! Wenn ihr unbedingt wollt, könnt ihr ja
zum Friedhof gehen und ’ne Leichenbeschwörung versuchen.
Ich bleib mit Jack einstweilen hier und mach’ es mir
gemütlich…«
    Sie waren nicht alle gegen den Vorschlag des »harten
Kerns«. So kam es, daß Punkt Mitternacht die Hälfte
der Partyteilnehmer zum nächsten Friedhof aufbrach, der nur
zwanzig Minuten zu Fuß von Frank Haymes’ Wohnung entfernt
lag.
    Sechs erklärten sich bereit, den Spaziergang durch die Nacht
mitzumachen, aber außerhalb der Mauern zu bleiben.
    Anne und Jack blieben allein in der Wohnung zurück.
    Die anderen hatten kaum die Tür hinter sich ins Schloß
gezogen, als Annes Hand schon das Licht löschte.
    »Eine wunderbare Nacht«, strahlte Haymes. »Genau
richtig für das, was wir vorhaben. Neumond, dichtbewölkter
Himmel… Finsterer kann’s gar nicht sein. In solchen
Nächten, sagt man, geht’s besonders hoch her auf einsamen
Friedhöfen.«
    Anfangs amüsierten sie sich noch über das, was sie im
Schild führten.
    Als die dunkle Mauer, die den Totenacker umgab, jedoch vor ihnen
sichtbar wurde, gaben sich diejenigen, die eben noch lautstark alles
als harmlos hingestellt hatten, plötzlich wesentlich
ruhiger.
    Da half auch der genossene Alkohol nicht mehr, der ihren Mut
zunächst angestachelt hatte.
    »Hast du einen Schlüssel zum Tor?« wurde Haymes
gefragt.
    »Nein, natürlich nicht. Schließlich bin ich nicht
mit dem Friedhofsverwalter befreundet«, antwortete der Gefragte.
In der Nähe des alten eisernen Tores senkten sie
unwillkürlich die Stimmen.
    Hinter den Gitterstäben lag der breite Hauptweg, der direkt
zu den Grabreihen hinter den Buchsbäumen und Trauerweiden
führte.
    Das kleine dunkle Haus an der linken Seite des Hauptweges war mehr
zu ahnen, denn zu sehen. Es lag zwischen uralten Bäumen im
Schutz der Dunkelheit. Dort wohnten der Verwalter und seine
Familie.
    Frank Haymes ging mit seinen Begleitern an der Mauer entlang.
    Auf dem Kopfsteinpflaster hallten ihre Schritte durch die Nacht.
Hier abseits fuhr kein Auto und zeigte sich um diese fortgeschrittene
Stunde kein Mensch.
    »Wir überklettern natürlich die Mauer«,
ließ Haymes sich vernehmen. »Erst einer von uns. Dann die
Girls, damit schon einer drüben ist, um sie in Empfang zu
nehmen…«
    Haymes machte den Anfang. An der Nordseite der verwitterten Mauer
fand er einige günstige Stellen, die das Überklettern ohne
Gefahr und Anstrengung ermöglichten.
    Haymes schaffte es ohne besondere Hilfe, an der rauhen Wand
hochzuklettern und auf der anderen Seite ebenso leicht wieder
herunterzukommen.
    Linda und Helen folgten als nächste.
    Dann kamen Michael Gaites und zwei weitere Party-Teilnehmer mit,
die mit dem Klettern jedoch schon einige Mühe hatten. Sie hatten
zuviel getrunken, und ihre Bewegungen wirkten schwach und
kraftlos.
    Aber gemeinsam schafften sie auch diese beiden über die
Mauer.
    Dunkelheit umgab die nächtlichen Besucher.
    Und – Totenstille.
    »Und was jetzt?« wollte der Sommersprossige wissen und
blickte in die Runde. Sie waren alle angeheitert, und das Unternehmen
wurde nach wie vor mit dem ursprünglichen Schwung und der
Unbekümmertheit durchgeführt, wie es nur geschieht, wenn
Alkohol im Spiel ist.
    »Jetzt beginnt die Wanderung durch die Grabreihen… jeder
sucht sich ein Grab aus und bleibt dort. Wer’s bis zum
Morgengrauen aushält, kriegt ’nen Orden und einen
Geldpreis.«
    »Einen Knochenschädel in Goldfassung am roten
Band«, kommentierte Michael Gaites grinsend.
    Dann trennten sich ihre Wege.
    Haymes und die anderen gingen in verschiedenen Richtungen davon.
Sie verschwanden in der Schwärze der Nacht zwischen Bäumen,
Büschen und Grabsteinen.
    Die knirschenden Schritte entfernten sich.
    Linda und Helen Tanner gingen in einen

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