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Macabros 125: Das Zauber-Pergament

Macabros 125: Das Zauber-Pergament

Titel: Macabros 125: Das Zauber-Pergament Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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der Baum mit seinem Opfer in die dunkle Höhlung
eintrat.
    Im gleichen Augenblick veränderte sich erneut Pepes
Umgebung.
    Er sah – die Gesichter in Augenhöhe: Menschengesichter,
wie Abbilder, flach und fahl wirkend.
    Aber – sie lebten…
     
    *
     
    In Washington war es wenige Minuten nach ein Uhr nachts, als Roger
Capsul erwachte und sofort munter war.
    Jedes einzelne Wort, das er im Schlaf gehört hatte, war
erhalten geblieben.
    Er warf die Decke zurück und schaltete automatisch Licht an.
Die Nachttischlampe rechts neben ihm flammte auf. Ihr angenehmer
Schein tauchte das luxuriös eingerichtete Schlafzimmer in
dezentes Zwielicht.
    Der Raum bestand aus einem breiten Bett, über dessen Kopfende
das riesige Ölgemälde einer Nacktbadenden prangte, die sich
unbeobachtet glaubte und an einem verschwiegenen Bergsee anmutig ins
Wasser stieg.
    Der Raum besaß einen Lüster an einer Spiegeldecke. Die
Wandseite, die dem Bett gegenüber lag, bestand aus weiß-
und goldfarben lackierten Schranktüren. Mit Knopfdruck schwangen
die beiden mittleren Flügeltüren lautlos auf und gaben den
Blick frei in ein Luxusbad, das man in einer Millionärsvilla
erwartet hätte, aber nicht im Innern dieser Schrankwand.
    Es war rund fünfundzwanzig Quadratmeter groß, und die
runde, in den Boden eingelassene Wanne konnte mindestens drei Badende
gleichzeitig aufnehmen.
    Mit dem Öffnen der Tür sprangen automatisch die
Beleuchtungskörper im Innern der Wanne an und schufen eine
gemütliche Atmosphäre.
    Die vergoldeten Armaturen waren blitzsauber und funkelten.
    Capsul hatte es eilig, aus dem Bett zu kommen. Er wirkte frisch,
als hätte er acht Stunden geschlafen. Dabei war er erst gegen
elf zu Bett gegangen.
    Er erledigte alles so, als wäre es Morgen, und der neue Tag
begänne.
    Er schlüpfte aus dem seidig schimmernden Pyjama und stieg in
das durch die Farbe der Keramikplatten türkis schimmernde
Wasser. Es war angenehm temperiert.
    Tausend Gedanken gingen ihm durch den Kopf, während er sich
im Wasser räkelte und anschließend eiskalt duschte.
    Capsul fühlte sich wie neugeboren, bewegte sich mit
elastischen Schritten und wirkte weitaus jünger als der Eintrag
in seinem Paß auswies.
    Der Senator zog sich an und löschte dann wieder
sämtliche Lichter.
    Capsul verschloß sein Apartment und fuhr mit dem Lift neun
Stockwerke tiefer.
    In dem großen Apartmenthaus im Herzen der Stadt herrschte
völlige Stille.
    In dem Gebäude wohnten hauptsächlich Manager, Ärzte
und Rechtsanwälte, einige reiche New Yorker Geschäftsleute
und Abgeordnete. In der großen Empfangshalle lagen Büros
und Geschäfts-Räume, ein großer Modesalon, die
Filiale einer Bank und ein Prominenten-Friseur.
    Capsuls Ziel war die Tiefgarage.
    Dort stand der schneeweiße Cadillac mit den roten
Velourssitzen, der eingebauten Bar und dem Fernsehempfänger
für die Fahrgäste auf den Rücksitzen.
    Der Mann mit dem energischen Kinn und den buschigen Augenbrauen
setzte sich ans Steuer und wirkte nachdenklich.
    Was er erfahren hatte, ging an die Substanz der
»Omega-Menschen«.
    Da war ein Mann, in dessen Hand es lag, sie alle schlagartig von
dieser Welt zu vertreiben und damit alles zunichte zu machen, was sie
seit Jahrhunderten vorbereitet hatten.
    Durch die Begegnung jenes Björn Hellmark mit dem Geist des
Toten Shawn Addams alias Doc Shadow war eine äußerst
prekäre Lage entstanden.
    Eine Alarm-Situation war eingetreten.
    Es ging um ihre Existenz, und Rha-Ta-N’my selbst war
aufgerufen, diesen wichtigen Brückenkopf, den sie sich
geschaffen hatte, zu verteidigen.
    Im Milieu derer, denen menschliches Leben nichts bedeutete, war
Unruhe eingekehrt.
    Capsul fuhr durch die nächtliche Hauptstadt der USA. Nur
wenige Fahrzeuge begegneten ihm.
    Auf einem großen Parkplatz vor den Toren der Stadt
ließ er den Cadillac ausrollen.
    Capsul schaltete die Lichter aus.
    Auf dem Parkplatz standen um diese Zeit nur noch wenige Fahrzeuge,
die er überblicken konnte.
    Eines davon löste sich vom entgegengesetzten Ende und
überquerte den Parkplatz in seine Richtung, ohne die
Scheinwerfer einzuschalten.
    Der Wagen – ein dunkelgrüner Pontiac – kam neben
ihm zu stehen.
    Der Mann am Steuer wandte nur kurz den Kopf.
    Capsul fühlte sofort, daß er es mit einem Geschöpf
seiner Rasse zu tun hatte.
    Der Neuankömmling verließ den Wagen. Capsul beugte sich
auf die Seite und öffnete die Beifahrertür.
    Der andere glitt lautlos wie ein Schatten an seine Seite.
    Der Mann war einen Kopf

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