Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 125: Das Zauber-Pergament

Macabros 125: Das Zauber-Pergament

Titel: Macabros 125: Das Zauber-Pergament Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
kleiner als der Senator Capsul und von
gedrungener Gestalt. Er wirkte ruhig und überlegen und nickte
dem Senator aufmunternd zu.
    »Es kann losgehen«, sagte er beiläufig. Seine
dunkle Stimme klang angenehm.
    »Alle Vorbereitungen abgeschlossen?« erkundigte sich
Capsul.
    »Yes«, nickte der Mann an seiner Seite. »Die CIA
macht selten oder gar keine Fehler… das können wir uns
nicht leisten… wir machen Nägel mit Köpfen. Und wenn
es um unsere eigene Sache geht, wird’s noch genauer.«
    »Ihr habt den Mann?« Capsul faßte den Sprecher ins
Auge. Der Mann hatte eine »Omega-Seele« wie er und
arbeitete als Agent für die CIA.
    »Er liegt im Wagen.«
    »Ich sehe ihn mir an.«
    Capsul stieg auf seiner Seite aus, der andere kam von der
gegenüberliegenden Seite des Cadillac auf ihn zu.
    Der CIA-Agent bewegte sich katzenhaft leise. Er war ein Mann, der
auf den ersten Blick Vertrauen einflößte und bei dem man
das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit hatte.
    Er öffnete die hintere Tür.
    Auf dem Rücksitz lag, die Beine leicht angewinkelt, eine
Gestalt.
    Roger Capsul starrte in sein eigenes Gesicht!
     
    *
     
    »Hervorragend«, sagte er mit amüsiertem
Lächeln, während er in die Hocke ging und den Fremden, der
aussah wie ein Zwillingsbruder von ihm, eingehend musterte.
»Sieht aus wie maßgeschneidert.«
    Der CIA-Mann grinste. »Von jeder Person gibt es irgendwo
einen Doppelgänger. Ob es sich dabei um Prinz Charles oder
Prinzessin Diana handelt, ob um einen populären Schauspieler
oder unseren Präsidenten: Doubles gibt es von jedem. Man
muß nur wissen, wo sie zu finden sind. Und wenn
Rha-Ta-N’my den entscheidenden Tip selbst gibt, dann ist es
natürlich noch leichter.«
    »Wie heißt der Mann und woher kommt er?« wollte
Roger Capsul wissen.
    »Sein Name ist Ryan Harper. Er ist Lehrer und stammt aus dem
Süden.«
    »Ist er tot?«
    »Nein. Noch nicht. Das kommt noch, um der Angelegenheit den
letzten Schliff zu geben.«
    Gemeinsam zerrten sie den Bewußtlosen aus dem Wagen.
    Der Mann trug einen dunkelblauen Pyjama. Sein Aufzug ließ
darauf schließen, daß er im Schlaf überrascht und
aus seiner Wohnung entführt worden war.
    »Gab’s Zeugen? Irgendwelche Zwischenfälle?«
stellte Capsul Fragen, während sie den Mann zum Cadillac
hinübertrugen.
    »Natürlich nicht. Er wohnte allein in einem Haus am
Stadtrand. Man wird Harper vermissen, aber keiner wird je
herausfinden, was aus ihm geworden ist. Er ist einer der Vielen, die
Jahr für Jahr aus unerfindlichen Gründen verschwinden und
von denen man nie wieder etwas hört. Daß er die Rolle
eines Roger Capsul übernimmt, wird nie jemand herausfinden. Und
wenn – dann wird die Geschichte umso undurchsichtiger, was nur
in unserem Sinn sein kann.«
    Sie ließen den durch ein Chloroformgas Betäubten
zunächst auf den Beifahrersitz des Cadillac gleiten.
Während der Agent damit begann, den Mann aus dem Pyjama zu
schälen, entledigte Capsul sich schnell seiner Kleidung.
    Die Unterwäsche, das Seidenhemd und der elegante,
maßgeschneiderte Anzug paßten dein betäubten Lehrer
wie angegossen.
    Fünf Minuten später trug der Bewußtlose komplett
die Kleidung des Senators mit der »Omega-Seele«.
    Capsul steckte ihm seine Papiere zu. Alle persönlichen
Utensilien, die er gewöhnlich bei sich trug, wechselten den
Besitzer.
    Es bereitete den beiden Männern keine Schwierigkeit, den
Angekleideten ans Steuer des weißen Cadillac zu bugsieren.
    Der CIA-Agent hatte den Pyjama an sich genommen, um ihn
später zu vernichten. Capsul stand nackt in der Nacht.
    Er wußte, daß sein Leben von Grund auf eine Wende
erfuhr. Er mußte alles aufgeben. Was er bisher im Dasein als
Roger Capsul für erstrebenswert gehalten hatte, war unwichtig
geworden. Es bereitete ihm keine Schwierigkeiten, sich von den Dingen
zu trennen, die manchen Menschen am Herzen lagen.
    Roger Capsul war nur die Hülle des Mannes, der als Mensch
groß geworden war. Die Seele der »Omegas« jedoch
steuerte fernere und wichtigere Ziele an.
    So war es nicht verwunderlich, daß die beiden im Wesen
gleichen Männer skrupellos den von Rha-Ta-N’my
eingefädelten Plan ausführten.
    Der Mann, der in diesem Dasein als CIA-Agent eine
einflußreiche gesellschaftliche Funktion bei der Menschenrasse
erlangen konnte, zog seine Waffe aus der Schulterhalfter und
entsicherte sie.
    »Die Polizei wird einen Mord an dem Senator Roger Capsul
feststellen«, murmelte er dabei beiläufig. »Wegen der
entscheidenden Stellung, die

Weitere Kostenlose Bücher