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Macabros 125: Das Zauber-Pergament

Macabros 125: Das Zauber-Pergament

Titel: Macabros 125: Das Zauber-Pergament Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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spiegelte. Es war ebenso oft
vorhanden wie die glitschigen, zupackenden Fangarme.
    Die Schwerter senkten sich alle gleichzeitig. Eins davon
stieß mitten in den dicken, blasenförmigen Kopf.
    Da löste sich ein langgezogener Klagelaut aus dem
zusammensackenden, tentakellosen Leib.
    »Du bist der Sieger!« ächzte wut- und zornentbrannt
eine unmenschliche Stimme. »Der Sieger… über
mich… Ihr habt Rha-Ta-N’my bezwungen.«
    Während die Worte erklangen, lösten die Tentakeln sich
von dem ballonförmigen Leib wie mürbes Fleisch vom Haken.
Die Substanz zerfiel und bewegte sich wurmartig kriechend über
den Boden.
    Stäbchenweise erloschen die Reste des Körpers, die
Rha-Ta-N’my sich für den letzten großen Schlag
aufbewahrt hatte.
    Vergebens, wie sich nun herausstellte… Die speziell gegen sie
gerichtete Magie zerfraß sie wie eine Säure.
    In das verwehende Ächzen und Klagen, das durch sämtliche
Räume ging und die Angestellten draußen wie zu
Salzsäulen erstarren ließ, mischte sich nochmal die
unmenschliche, haßerfüllte Stimme.
    »Ich bin nur ein Teil in einem Räderwerk, Björn
Hellmark… du sollst es wissen… die Macht, die hinter mir
steht… ist größer und mächtiger… und sie
wird kommen… eines Tages… so wahr ich Rha-Ta-N’my
war…«
    Dann verging sie.
    Der zerteilte Riesen-Krake wurde zu einem Schemen.
    Am Boden vor dem Schreibtisch lag schweratmend Björn Hellmark
und kam langsam zu sich.
     
    *
     
    Dann sah er Carminia Brados Gesicht, das sich über ihn
beugte.
    »Es ist vorbei… endgültig«, vernahm er ihre
Stimme. »Fast wäre es ihr doch noch gelungen, das Ruder zu
ihren Gunsten herumzuwerfen.«
    Björn kam auf die Beine.
    »Wie geht es Patrick?« fragte er besorgt.
    Der untersetzte Mann lebte und war unverletzt.
    Er schlug die Augen auf und konnte sich an nichts erinnern, nur
daran noch, daß er an diesem Morgen ins »Bristol« in
die Hotel-Suite der Astrologin Silvia Lastrom gerufen worden war.
    Er war auserwählt worden, Rha-Ta-N’my als Marionette zu
dienen, um Björn Hellmark in die Falle zu locken. Fast wäre
das auch gelungen.
    Durch Whiss’ Aktivitäten in dem planetengroßen
Para-Feld hatte er Ort und Zeit entdeckt, die Björn Hellmarks
Schicksal beeinflußten.
    Seit Tagen war Whiss nicht mehr aus dem mentalen Gebilde
herausgekommen. Wie alle anderen, so hatte auch er einen Weg
entdeckt, Rha-Ta-N’my zu entlarven.
    Heftiges Klopfen war an der Tür zu hören.
    »Mister Patrick! Mister Hellmark!« klang die besorgte
Stimme der Chef-Sekretärin. »Stimmt etwas nicht?«
    Patrick fühlte sich noch schwach und mußte sich am
Schreibtisch stützen.
    »Alles in Ordnung«, rief er, so laut er konnte.
    »Aber diese fürchterlichen
Geräusche…«
    »Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Ich habe Mister
Hellmark eine Tonbandaufnahme vorgespielt. Geräusche aus einem
Geisterhaus. Dabei habe ich die Lautstärke zu weit ausgesteuert.
Kommt nicht wieder vor.«
    Sie blieben noch einige Minuten beisammen. Patrick erholte sich
zusehends, und ihnen allen fiel ein Stein vom Herzen, daß der
Freund durch die Besetzung seines Körpers durch Rha-Ta-N’my
keinerlei körperliche und geistige Schäden davongetragen
hatte. Rha-Ta-N’my war es nur darauf angekommen, einen letzten
Rest ihres unfaßbaren Körpers in einem Menschen zu
deponieren, der mit Björn Hellmark zusammenkam. Dann wollte sie
ihren Rachefeldzug beenden.
    Carminia und Whiss versetzten sich aus dem Büro nach Marlos
zurück.
    Richard Patrick und Björn Hellmark verließen wenig
später den Büroraum, nachdem sie einigermaßen Ordnung
gemacht hatten.
    Von Rha-Ta-N’my gab es dort keine Spur mehr.
    Sie war tot und in die Dimension des Wahnsinns und des Grauens
zurückgekehrt, aus der sie lebend gekommen war.
    Der Verleger und der Herr von Marlos gingen nur auf den Korridor,
um den »normalen« Weg einzuhalten und die Angestellten
nicht mit noch mehr Rätseln zu konfrontieren.
    Außerhalb der Tür waren sie unbeobachtet und versetzten
auch sich umgehend nach Marlos.
    Die Stimmung dort war vergleichbar mit der auf einem
Volksfest.
    Die Blockhütten waren mit bunten Papiergirlanden und
selbstgebastelten Lampions geschmückt.
    Überall standen Menschen in Gruppen herum und waren ins
Gespräch vertieft.
    So viele Zweibeiner hatte es noch nie auf Marlos gegeben.
    Die Menschen, die im Lauf vieler Jahre in der Falle
zusammengekommen waren und einen Alptraum nach dem anderen
durchgemacht hatten, lebten auf Marlos wie in einem

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