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Mace Windu und die Armee der Klone

Mace Windu und die Armee der Klone

Titel: Mace Windu und die Armee der Klone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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weder ich noch die anderen unschuldig. Ich kann nicht behaupten, dass meine Korun-Gefährten ihr Leben mehr verdient haben als die Besatzung des Geschützschiffes. Was ich an diesem Pass getan habe, fällt nicht unter Pflichterfüllung als Jedi. Was ich tat, hat nichts mit Frieden zu tun.
    Man könnte es vielleicht als Unglücksfall im Krieg bezeichnen: Zufällig wurde diese kleine Gruppe mörderischer Guerillas von einem Jedi-Meister begleitet, und deshalb mussten die Angehörigen und Kinder der Geschützschiff-Besatzung einen schrecklichen Verlust erleiden. Man könnte es einen Unfall nennen; man könnte sogar sagen, dass.
    Wenn es nur irgendeine Ähnlichkeit mit einem Unglücksfall gehabt hätte.
    Wenn ich dieses Schiff nicht mit Absicht zerstörte hätte. Wenn ich nicht das Fieber in meinem Blut gespürt hätte: das Blutfieber. Das Verlangen nach dem Sieg. Danach, um jeden Preis zu gewinnen.
    Blutfieber.
    Ich spüre es jetzt noch.
    Es überwältigt mich nicht; so weit bin ich ihm nicht verfallen. Bislang. Es ist eher eine Lust. Eine Hoffnung. Eine Vorfreude, die enttäuscht wurde.
    Das ist schlimm. Nicht unbedingt das Schlimmste, doch schlimm genug.
    Ich habe schon längst gewusst, in welcher Gefahr ich mich hier befinde. Doch jetzt begreife ich allmählich, wie dunkel und wie unmittelbar die Bedrohung ist; ich hätte nie geglaubt, wie dicht mich Haruun Kal bereits an den Rand dieses fatalen Abgrunds gebracht hat. Das ist ein Nebeneffekt der Versunkenheit von Vaapad. Mein Stil gewährt mir große Kraft, birgt jedoch auch ein fürchterliches Risiko - Blutfieber ist eine Krankheit, die jeden umbringen kann, den sie infiziert. Um Vaapad anzuwenden, muss man sich selbst gestatten, den Kampf zu genießen. Man überlässt sich der Aufregung der Schlacht. Dem Rausch des Sieges. Aus diesem Grund haben so wenige Schüler je diesen Stil ausprobiert. Vaapad ist ein Pfad, der durch den Halbschatten der dunklen Seite führt.
    Hier im Dschungel ist diese Schattengrenze unerwartet schmal. Die finstere Nacht ist nur einen Schritt entfernt. Ich muss sehr, sehr vorsichtig sein.
    Oder vielleicht werde ich bald allzu gut verstehen, was mit Depa geschehen ist.

    Mace senkte den Kopf. Das elektrische Knistern des Kampfes versiegte, und seine Glieder wurden schwer und schmerzten: Er hatte eine Reihe Verbrennungen durch Plasmaspritzer und Splitter halb geschmolzenen Steins davongetragen.
    Er zwang sich, erneut den Hang hinauf zum Pass zu sehen, durch die schwindenden Flammen und die schwarzen Rauchfäden, die sich auflösten. Im Pass oben lagen tote Akks, tote oder verwundete Graser und Chalk und Besh und Lesh.
    Er erinnerte sich an den Macht-Blitz vom Morgen.
    »Komm schon, beruhige dich«, sagte er zu Nick. Erstaunlich, wie müde er sich plötzlich fühlte. »Ich fürchte, wir haben Verluste.«
    Sie arbeiteten sich bis zu der Geröllrampe vor. Oben humpelte Chalk zu ihrem verwundeten Graser hinüber und schüttelte den Kopf: Das Tier war entsetzlich verbrannt. Die eine Flanke war verkohlt. Chalk schritt die ganzen sechs Meter Länge ab, ging auf ein Knie und strich dem Graser über den Kopf. Der gab vor Angst und Schmerz ein schwaches Jaulen von sich und stupste Chalks Hand an, während die Korun ihre Kugelpistole zog und genau unter das Kronauge schoss.
    Der scharfe Knall hallte von den Felswänden des Kerbenpasses wider. In Mace' Ohren klang er wie ein Signal: Der Kampf war zu Ende. Das Echo bauschte den Knall zu einem höhnischen Applaus auf.
    Besh und Lesh hockten im Schatten des toten Akks. Angesichts des Akks auf der einen und einer Felsspitze auf der anderen Seite glaubte Mace, sie könnten es vielleicht geschafft haben.
    Chalk erreichte sie vor Nick und Mace. Aus ihrer Miene konnte Mace schließen, dass sie nichts Gutes sah. Sie schaute Nick an, während er sich mit Mace näherte, und sie schüttelte erneut ausdruckslos und langsam den Kopf.
    Besh saß neben dem Kopf des toten Akks auf dem Boden, Hatte die Arme um die Knie geschlossen. Schaukelte vor und zurück. Verteilt auf dem Boden um ihn herum lag der Inhalt eines Standardmedipacks: Handscanner, Injektoren und Verbände, Schienen für Knochenbrüche. Er selbst wirkte unverletzt, doch war er leichenblass, und seine runden Augen starrten ins Leere.
    Lesh zuckte.
    Sein Gesicht war starr, er glotzte blind in den leeren Nachmittagshimmel. Er bäumte sich auf und wand sich, seine Hände verkrampften sich spastisch, seine Fersen trommelten auf die Felsen. Im ersten Moment dachte

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