Mace Windu und die Armee der Klone
um sie zu kümmern.«
»Um sie zu kümmern?«, fragte Mace. »Gibt es eine Behandlung?«
»Ja.« Nick zog seine Pistole. »Die Behandlung habe ich hier.«
»Das ist deine Antwort?« Mace trat vor ihn. »Deine Freunde umzubringen?«
»Nur Lesh«, sagte er mit grimmiger, harter Stimme, die wie seine Hände ein wenig zitterte. Ihm mangelte es an Chalks mentaler Zähigkeit. Seine Augen wurden wässrig, er verzog das Gesicht und brachte es kaum mehr fertig, seine Freunde anzusehen. »Für Besh und Chalk wird es erst gefährlich, wenn sie anfangen zu zucken.«
Mace wollte immer noch nicht glauben, dass Nick es ernst meinte. »Du willst sie einfach erschießen: Wie Chalk ihren Graser?«
»Nicht wie den Graser«, antwortete Nick. »Nicht in den Kopf. Dadurch würden die Larven verteilt. Manche sind schon zu weit entwickelt und würden eine Gefahr darstellen.« Er hustete. »Für uns.«
»Es reicht also nicht, dass er stirbt.« Mace atmete die Jedi-Disziplin in die Mauer um sein Herz herum: um seinen eigenen mitleidigen Schrecken beim Anblick des grauen, aufgerissenen Mundes von Lesh einzusperren. Rosafarbener Schaum bildete sich auf Leshs Lippen. »Die. infizierten Bereiche. müssen zerstört werden. Gehirn und Rückenmark.«
Nick sah noch schlechter aus. »Bei Wespenfieber verbrennen wir gewöhnlich die Leiche, aber.«
Mace verstand. Die entkommenen Geschützschiffe hatten die Position, an der es zum Zwischenfall gekommen war, sicher längst weitergegeben. Wer wusste schon, was inzwischen an Verstärkung hierher unterwegs war.
Er konnte nicht fassen, was er im nächsten Augenblick tun würde. Er konnte nicht einmal fassen, was er nun sagte. Aber er war ein Jedi. Der Zweck seines Lebens war es zu tun, was getan werden musste. Zu tun, was andere unterließen oder nicht tun konnten.
Gleichgültig, worum es sich handelte.
Er nahm die Lichtschwerter von seinem Gürtel. Sein eigenes und Depas.
Die grüne und die purpurne Klinge knisterten gemeinsam in der verrauchten Luft.
Besh blickte vom Boden auf. Chalk war schon auf dem Rückweg und wiegte den Thunderbolt in ihren Armen. Nick öffnete den Mund, als wollte er etwas sagen, wisse jedoch nicht, was.
Alle starrten Mace an, als würden sie ihn zum ersten Mal sehen.
»Er ist dein Freund. Und dein Bruder.« Mace atmete tief durch und kontrollierte seine Furcht und den Widerwillen und die dunkle Abneigung gegen das, was er tun musste. »Vielleicht wollt ihr euch verabschieden.«
Stumm schüttelte Besh den Kopf. Mit einem unartikulierten Schluchzen, in dem sich Trauer und Schrecken mischten, sprang er auf und taumelte den Hang hinunter.
Chalk begegnete Mace' Blick nur für einen Moment und nickte knapp. Dann folgte sie Besh. Sie legte den Arm um seine Schultern. Besh schmiegte sich schluchzend an sie.
Nick war der Letzte. In seinen Augen zeigte sich nur Schmerz. Endlich schüttelte er den Kopf, und Tränen rannen über seine Wangen. »Er ist schon hinüber.« Dann berührte er Mace an der Schulter. »Meister Windu. Ihr müsst das nicht tun.«
»Doch, ich muss«, sagte Mace. »Ich - oder du.« Nick nickte widerwillig.
»Danke. Windu, äh, Meister-ich. einfach nur danke.« Er wandte sich ab und ging den anderen hinterher. »Das werde ich nie vergessen.«
Mace ebenfalls nicht.
Er starrte Lesh durch die leuchtenden Klingen an und langte in die Macht, um das zu berühren, was von dem jungen Mann vielleicht geblieben war, um ihm ein wenig Trost zu spenden, aber Nick hatte Recht gehabt: Mit Lesh war es längst zu Ende. Ein Augenblick verstrich, während Mace sich bereitmachte, eine Haltung der ruhigen Verehrung einnahm und ansprach, was immer von Leshs Bewusstsein oder Geist in der Macht geblieben sein mochte.
Schließlich holte er tief Luft, hob die Klingen und begann.
Der steile Höhenzug verdunkelte den Südhimmel hinter ihnen. Das Dschungeldach über ihnen leuchtete im beginnenden Sonnenuntergang; auf dem Boden herrschte bereits Dämmerung. Die Gruppe ging auf einem breiten Weg, der aufgrund häufiger Benutzung durch Dampfkriecher platt gewalzt war. Der Dschungel hatte sein Dach darüber gewölbt, sodass der Weg gewissermaßen einen Tunnel bildete, der sich über die Bodenfalten schlängelte, die sich auf der Nordseite des Höhenzugs gebildet hatten.
Mace hatte sich Bacta-Pflaster auf seine übelsten Verbrennungen gelegt. Nicks Schläfe glänzte von einem Sprühverband. Chalk trug eine Schlinge, mit der sie ihre Schulter fixiert hatte, die sie ausgekugelt hatte,
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