Mach mich wild!
Augen kaute er genüsslich, um kurz darauf wieder einen Riesenbissen zu nehmen.
Riana und Duncan sahen ihn ebenso überrascht an wie Kate. Als Riana kurz in Kates Richtung blickte, zuckte Kate mit den Schultern. Nein, Nathan konnte unmöglich ein Vampir sein. Anscheinend hatte sie sich komplett geirrt.
Sie beobachtete ihn noch eine Weile dabei, wie er das Essen verschlang. Ab und zu brummte er ein »Mmm« oder nuschelte ein »Formidable«. Nathan tat gerade so, als verspeiste er eine kulinarische Spezialität.
Auf einmal hielt er ihr einen Donut unter die Nase. »Probier mal, der ist köstlich!«
Kate kannte diese Marke. Die war wirklich nicht besonders gut, da gab es wesentlich bessere. Dennoch tat sie ihm den Gefallen und biss hinein. Das Gebäck schmeckte genau so, wie sie es erwartet hatte. Es war fettig und viel zu süß. Aber die Krümel, die in seinem Mundwinkel hingen, hätte sie jetzt dennoch gerne weggeleckt.
Nathan hielt ihr den Donut immer noch an die Lippen, worauf sie mit der Zungenspitze leicht über seine Fingerkuppe fuhr. Ihr Bodyguard tat jedoch so, als hätte er es nicht bemerkt. Aber Kate registrierte, wie sich seine andere Hand in seinen Schritt stahl, wo sie kurz an dem Jeansstoff zupfte. Der Platz in seiner Hose schien wohl enger zu werden, freute sie sich.
»Superbe, nicht wahr?« Nathans blaue Augen strahlten, als er sich den Rest zwischen seine sinnlichen Lippen schob und anschließend die Zuckerkrümel von den Fingern leckte. Bei diesem Anblick wurden Kates Knie weich. Nur gut, dass sie gerade saß. Dieser Mann war das erotischste Wesen, das sie jemals gesehen hatte. Nur schien er das selbst überhaupt nicht zu bemerken. Er gab sich absolut natürlich.
Während Nathan ein weiteres Sandwich bestellt und vertilgt hatte – Kate fragte sich langsam, wie er seine Figur behielt –, füllte sich die Bar immer mehr. Die Musiker trafen ein, die wie an jedem Samstagabend ihr Können zum Besten gaben. Sie spielten einen schnellen Reel, ein keltisches Stück, und Riana dämpfte das Licht.
»Kate, hast du Lust zu tanzen?«, schnurrte es plötzlich an ihrem Hals. Nathan hatte sich so nah zu ihr hergebeugt, dass seine Lippen ihre Haut streiften. Nur ein kleiner Dreh mit dem Kopf und sie hätte ihn küssen können. Jetzt, wo sie wusste, dass er kein Vampir sein konnte, wurde er für sie zur unwiderstehlichen Verlockung. Ihr Herz raste, als sie seinen männlichen Duft in sich aufnahm. Es war eine warme, balsamische Note.
Kate kippte sich den restlichen Blue Moon in die Kehle und sagte mutig: »klar«, während Nathan sie zur Tanzfläche zog. Seine großen Hände legten sich an ihren Rücken und drückten sie an seinen festen Körper, dann wirbelte er sie auch schon herum.
Kate konnte es kaum fassen: Obwohl Nathan aus Belgien stammte und in Frankreich geboren wurde – zumindest nahm sie das an, denn das hatte in seinen Unterlagen gestanden – beherrschte er die keltischen Tänze wie kaum ein anderer. Die Gäste klatschten und feuerten sie an, und als die Musiker ein Solo spielten, erschien auch Duncan auf der Tanzfläche. Die beiden Männer lieferten sich einen Wettstreit. Die Arme vor der Brust verschränkt, steppten sie, was die Bodenbretter hielten, wobei sie ausgelassen lachten.
Schon lange hatte sich Kate nicht mehr so göttlich amüsiert. Sie hatte die Gefahr, die ihr ständig im Nacken saß, sogar für kurze Zeit vergessen.
Es wunderte sie, wie sich Duncan und Nathan ansahen. Es lag etwas Vertrautes in ihrem Blick, und als das Lied zu Ende war, fielen sich die beiden in die Arme. Sie grinsten und klopften sich auf die Schultern, bevor sie sich voneinander lösten.
Atemlos kam Nathan zu ihr und zog sie zu sich. Sein heißer Körper dampfte und roch einfach unwiderstehlich. »Jetzt habe ich Hunger!«
»Soll ich dir noch ein Sandwich und Donuts bestellen?«, lachte Kate übermütig. »Jetzt weiß ich ja, woher dein Kalorienverbrauch kommt.«
»Ich habe nicht so einen Hunger«, sagte Nathan und küsste sie ungestüm.
Als Kate seine weichen Lippen auf den ihren spürte, begann sich die Welt um sie herum zu drehen. Nathan küsste sie fordernd und drängte sie dabei rückwärts an den umstehenden Leuten vorbei. Sie wusste nicht, wie ihr geschah, aber plötzlich befanden sie sich in einem Nebenraum.
Nathan warf die Tür hinter ihnen zu und drückte auf den Lichtschalter. Eine alte Glühbirne beleuchtete das Chaos nur dezent. Kaputte Barhocker stapelten sich neben Bierkisten und sonstigem
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