Mach mich wild!
willst.« Eindringlich sah Riana sie an.
»Himmel, Ria, ich gehöre dem Vorstand an! Es ist meine Pflicht!«
Riana schüttelte den Kopf und schielte dann zu Duncan hinüber, der sie mit einem heißen Blick bedachte. Selbst Kate konnte die Schwingungen spüren, die beide aussandten.
»Seit wann seid ihr zusammen?«, wechselte Kate das Thema.
»Woher weißt du ...«
Kate grinste. »Sogar ein Blinder könnte das erkennen.«
In diesem Moment presste sich ein heißer Körper an Kate. Es war Nathan, der sich neben sie auf einen Barhocker setzte. Er hatte so eine große Statur, dass sich sein langes Bein gegen ihren Oberschenkel drückte. Anscheinend dachte er nicht einmal daran, sich professioneller zu benehmen, denn er rückte noch ein Stück näher, um sie mit seinem unwiderstehlichen, französischen Akzent zu fragen: »Alors, was möchtest du trinken, Kate?«
Sie konnte nur atemlos in seine eisblauen Augen starren, die sie eindringlich ansahen. Eine pechschwarze Haarsträhne hing ihm in die Stirn, und Kate war versucht, sie wegzustreichen. Sein heißer Schenkel, der in einer dunklen Jeans steckte, die seine langen Beine besonders gut zur Geltung brachte, raubte ihr noch den Verstand. Wie sollte sie diesen Mann an die Behörden ausliefern, wenn sie sich total in ihn verguckt hatte? Zudem fühlte sie sich an seiner Seite so sicher und beschützt wie noch nie – dennoch, was passierte, wenn er dieser Erpresser war? Konnte Nathan ein Vampir sein? Es sprachen einige Anzeichen dafür: Er trug immer eine Sonnenbrille, obwohl zu dieser nasskalten Jahreszeit in Irland meist graue Wolken den Himmel bedeckten und der Nebel tief hing. Zudem gähnte er ihr den ganzen Tag ins Ohr, während er nachts hellwach durch ihre Wohnung streifte wie ein nervöser Panther. Und er hatte die Reflexe eines Tieres.
Natürlich reichte das nicht aus, um ihn zu verhaften, doch Kate hatte da so ein Gefühl …
»Kate, hast du dich jetzt entschieden?« Nathans angenehme Stimme brachte sie wieder in die Realität zurück. Ihr wurde bewusst, dass sie ihn immer noch anstarrte, weshalb sie schnell die Augen auf die Karte richtete, die Riana ihr vor die Nase hielt.
Nathan kam ihr jedoch zuvor: »Alors, ich nehme einen Blue Moon, den solltest du auch mal probieren.«
»Okay, dann nehme ich so einen«, antwortete sie atemlos. Plötzlich war ihr heiß und ihre Wangen brannten.
»Oui?« Nathan wandte sich an Riana. »Dann nehmen wir zwei Blue ...« Als er Riana in die Augen blickte, verstummte er sofort. Auch die Barkeeperin konnte Nathan nur mit geöffnetem Mund anstarren. Kate registrierte verwundert, dass auf einmal Duncan neben Riana getreten war und ihr einen Arm um die Schulter gelegt hatte. Auch er sah Nathan seltsam an. Es schien beinahe so, als wäre Nathan die Attraktion des Jahrhunderts.
»Habe ich was verpasst?«, fragte Kate in die Runde. »Kennt ihr euch?«
»Nein!« Duncan, der braunhaarige Hüne, hatte als Erster die Sprache wiedergefunden. »Es passiert nur so selten, dass jemand einen Blue Moon bestellt. Ich gebe eine Runde aus.«
»Merci!« Nathan nickte den beiden hinter der Bar zu und drehte sich dann grinsend zu Kate um: »Deine Freunde sind wirklich nett.«
Riana war nicht unbedingt eine Freundin, mehr eine Kollegin, und Duncan O’Sullivan kannte sie praktisch überhaupt nicht, dennoch sagte Kate: »Ja, das sind sie.«
Kate und Nathan nahmen ihre Gläser mit der bläulichen Flüssigkeit entgegen und stießen miteinander an. Dabei sah ihr Nathan so tief in die Augen, dass Kate glaubte, in den seinen zu ertrinken. Sie spürte, dass der Bodyguard ihr ebenfalls nicht ganz abgeneigt war und das brachte ihre Brustwarzen zum Prickeln.
Aber würde er eine Beziehung mit ihr eingehen? Wenigstens fürs Bett? Sofort schossen Kate Bilder des Films »Bodyguard« mit Whitney Houston und Kevin Costner ins Gedächtnis, worauf sie lächeln musste.
»Es ist schön, dass es dir gut geht«, sagte Nathan und stieß ein weiteres Mal mit ihr an. »Santé!« Kate kam es dabei so vor, als rückte er noch näher an sie heran, wenn das überhaupt möglich war. Nathan saß beinahe schon auf ihrem Schoß!
Er bestellte sich ein Sandwich und eine ganze Schachtel Donuts. Nathan musste einen Bärenhunger haben, denn er trommelte ungeduldig mit den Fingern auf die Tischplatte, bis Riana ihm das belegte Brot und die Donuts hinschob. »Merci beaucoup.«
Sofort nahm er das Sandwich zwischen seine langen Finger und biss herzhaft hinein. Mit geschlossenen
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