Machen Sie das Beste aus Ihrem Kopf
nicht sofort wieder zu verlieren, müssen wir sie im Geist wiederholen. In einem Gespräch können wir Fragen stellen und so die Informationen aktiv halten. Indem wir über Ereignisse, Erlebnisse und Planungen sprechen, prägen wir uns die dafür benötigten Daten besser ein. Wenn wirüber etwas nachdenken oder darüber reden, frischen wir die Informationen immer wieder auf und verhindern, dass wir sie vergessen. Wiederholungen festigen die Informationen und schützen vor dem Vergessen. Nicht zuletzt helfen auch Erinnerungsstützen, wie sie weiter vorne in diesem Kapitel bereits beschrieben sind. 7
Wer mag, kann über Spiele und Übungen gezielt sein Kurzzeitgedächtnis und seine Merkfähigkeit trainieren. Es gibt mittlerweile für jeden Geschmack Angebote. Aber auch durch regelmäßige Merkübungen im Alltag können wir unser Arbeitsgedächtnis stärken. Erinnern Sie sich zum Beispiel im Anschluss an eine Nachrichtensendung im Fernsehen so detailliert wie möglich an die gezeigten Inhalte. Was wurde berichtet? Wie wurde es dargestellt? Welche Bilder wurden gezeigt? Erinnern Sie sich eine kurze Zeit nach der Zeitungslektüre an die Artikelüberschriften, an das, was Sie gelesen haben, an Abbildungen und an den Leitartikel. Stellen Sie sich vor ein Schaufenster und erfassen Sie alle Details. Versuchen Sie, sich später daran zu erinnern. Beobachten Sie Menschen auf der Straße. Schauen Sie sich eine entgegenkommende Person im Vorbeigehen an und versuchen Sie schnell, möglichst viele Merkmale zu erfassen. Erinnern Sie sich etwas später daran. Was hatte er an? Welche Haarfarbe hatte er? Welche besonderen Merkmale sind Ihnen aufgefallen? Versuchen Sie, sich am Ende eines Tages detailliert an Ihren Tagesablauf zu erinnern. Was haben Sie wann gemacht? Wer ist Ihnen wo begegnet? Was haben Sie gegessen? Was war besonders schön an diesem Tag? Wenn Sie sich gut und detailliert an den aktuellen Tagesablauf erinnern können, versuchen Sie es mit dem Tag davor. Wenn auch das gut klappt, nehmen Sie einen noch weiter zurückliegenden Tag. Sie werden feststellen, dass sich mit der Zeit IhrKonzentrations- und Merkvermögen auch im Berufsalltag verbessert.
Sie können auch unfreiwillige Pausen, Wartezeiten an der Kasse oder im Stau nutzen und beispielsweise vor Ihrem geistigen Auge Wortfindungsübungen machen. Während des Einkaufs können Sie im Kopf die Preise addieren. Auch am Arbeitsplatz, nachdem Sie eine erholsame Pause gemacht haben, helfen kleine Konzentrationsübungen, insbesondere das Kurzzeitgedächtnis zu aktivieren. Sie starten Ihre Arbeit wieder auf einem höheren mentalen Leistungsniveau. Sie können natürlich selbst Übungen erfinden. Auch für Liebhaber von PC-Spielen gibt es ein vielseitiges Angebot. Indem Sie Ihren Kurzspeicher benutzen und trainieren, profitieren Sie davon in Alltag und Beruf. Spaß macht es obendrein. Nutzen Sie geistige Leerlaufzeiten, beanspruchen Sie Ihr Gehirn.
Alles, was wir im Kurzzeitgedächtnis denken, wird entweder direkt in konkrete Handlungen umgesetzt und dann wieder vergessen oder es wird ins Langzeitgedächtnis übermittelt. Im Langzeitgedächtnis halten wir alles fest, was auch zukünftig wichtig für uns ist. Unsere Biografie, unser Faktenwissen und unsere automatisierten Fertigkeiten und Verhaltensweisen sind darin gespeichert.
Das Langzeitgedächtnis hat keine Kapazitätsgrenzen. Wir benutzen es, wenn wir uns beispielsweise auf eine Prüfung vorbereiten, einen Vortrag einstudieren oder an einem Wissens-Quiz teilnehmen wollen. Durch Arbeitstechniken können wir die langfristige Gedächtnisleistung optimieren. Hilfreich ist die Aufteilung in kleine Lern- und Arbeitseinheiten, die über eine längere Zeit verteilt bearbeitet werden. Lernen und Bearbeiten auf den »letzen Drücker« unterstützt unser Gedächtnis dagegen nicht. Wenn wir uns das erste Mal mit einer Thematik beschäftigen, ist es sinnvoll,bereits nach einer kurzen Ruhepause die erste Wiederholung einzuplanen. Mit zunehmender Sicherheit sind wachsende Abstände zwischen den einzelnen Wiederholungen ratsam. Eine an Reizen arme und störungsfreie Umgebung fördert die so wichtige Aufmerksamkeit und Konzentration. Wenn wir außerdem mit allen Sinnen lernen und arbeiten, fällt das Erinnern leichter. 8 Für die Erarbeitung eines Vortrags ist es zum Beispiel sinnvoll, Mimik, Gestik und Stimme auch schon in der Vorbereitungsphase einzusetzen. Probieren Sie Ihren Vortrag laut vor dem Spiegel aus. Tragen Sie ihn Ihren
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