Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)
sah sich nach dem Verbleib des zweiten Jägers um, der seine Position über dem Frachter jedoch konsequent beibehielt.
Der andere Shardana-Pirat feuerte unterdessen ohne Unterlass weiter auf den Shuttle, während Guerra ihn in das Zielobjektiv ihres Geschützturms aufnahm. Wenige Augenblicke später feuerte der Turm los und zerlegte den Angreifer in seine Bestandteile, denn im Gegensatz zum Shuttle war der Marauder nicht gepanzert und daher eine leichte Beute.
»Raketen!«, bellte Guerra plötzlich los, kaum dass sie den einen Jäger zerstört hatte.
»Täuschkörper aussetzen«, befahl Matthew mit einer Ruhe in der Stimme, die ihr einigen Respekt abnötigte.
Der verbliebene Jäger ging nun, nachdem sein Kamerad zerstört worden war, zum Angriff über. Er feuerte zwei Raketen auf den Shuttle ab, die jedoch beide durch die Täuschkörper, die die Antriebssignaturen des Shuttles erfolgreich überlagerten, in die Irre geführt wurden und explodierten, ohne auch nur den geringsten Schaden anzurichten.
»Haben Sie den Bastard im Visier, Alex?«, fragte Matthew fordernd.
»Er ist zu nah am Frachter dran«, antwortete sie hektisch. Noch bevor Matthew etwas darauf erwidern konnte, feuerte der Pirat zwei weitere SR-52-Pilum-Raketen, die Standardlenkwaffe des Marauder, auf den Shuttle ab.
Erneut versuchte der Shuttle, sich dieser mithilfe von Täuschkörpern zu erwehren, doch dieses Mal ließ sich nur eine Pilum ablenken, die daraufhin in sicherer Entfernung zum Shuttle detonierte. Die andere Rakete hingegen hielt ihren Kurs unvermindert durch; nicht einmal die Railguns konnten sie stoppen. Schließlich schlug die Rakete mit aller Macht in den Heckbereich des Zodiac-Shuttles ein, woraufhin sich ein deutlicher Riss in der Panzerung bildete und der Shuttle eine Spur von austretendem Sauerstoff neben sich herzog.
»Druckverlust in der Antriebssektion!«, meldete Guerra hastig. »Sektion wird abgeriegelt.«
Eine Schottwand schloss sich, wodurch die Antriebssektion von den übrigen Bereichen des Shuttles abgetrennt wurde. Bald darauf verstummte auch das Alarmsignal. Die Kontrollen wechselten wieder zu einem freundlichen grünen Farbton, und Guerra wandte sich mit einiger Erleichterung an Matthew. »Shuttle ist wieder sicher, aber noch so ein Treffer, und wir können einpacken.«
»Dann schießen Sie endlich diesen Raumjäger ab, Alex!«
»Was ist mit dem Frachter?«
»Feuer!«, befahl er unnachgiebig.
Sie aktivierte umgehend wieder den Geschützturm und gab die automatischen Zielsuchsysteme frei. Der Turm nahm den Jäger augenblicklich unter konzentriertes Feuer. Das Ergebnis ließ nicht lange auf sich warten: Innerhalb kürzester Zeit wurde der Raumjäger in ein willenloses Wrack verwandelt.
»Ziel zerstört«, vermeldete sie hörbar ausatmend mit einiger Erleichterung in der Stimme.
»Was ist mit dem Frachter?«, erkundigte sich Matthew etwas zögerlich.
»Alles in Ordnung. Keine Beschädigungen«, stellte sie fest. »Zumindest keine, die von unserem Beschuss herrühren, Commander.«
»Gute Arbeit«, meinte er und nickte ihr zufrieden zu. Doch gerade, als er sich etwas entspannt zurücklehnen wollte, war ein erneutes Annäherungssignal zu vernehmen.
»Was ist denn jetzt schon wieder?«, fragte Guerra gereizt.
»Vier Flugobjekte. Sie kommen direkt aus der Richtung des Sprungtors – Piraten«, folgerte Matthew.
»Das war’s dann wohl.« Guerra schwand der Mut.
»Reißen Sie sich zusammen!«, forderte Matthew. »Wir werden schon nicht draufgehen.« Dabei bemerkte er selbst, dass eine gehörige Portion Zweckoptimismus in seiner Stimme mitschwang.
In diesem Moment erklang ein weiteres Annäherungssignal, das Guerra ein »Oh nein!« entlockte und selbst Matthew einige Mühe bereitete, ruhig zu bleiben, während er sich ihr zuwandte: »Haben wir eine Ortung?«
»Zwei weitere Signale. Sie kommen ebenfalls von der Systemgrenze«, berichtete sie. »Noch mehr Piraten!«
Matthew hielt einen Moment inne und starrte ungläubig auf die Anzeigen. Sein Blick wanderte zu den vier rot eingefärbten Punkten, die für die vier am nächsten liegenden Jäger der Shardana standen, als plötzlich einer der Punkte von der Anzeige verschwand.
Wie aus heiterem Himmel wurde ein Pirat nach dem anderen durch anfliegende Lenkwaffen zerstört, und nur wenige Augenblicke später bauten sich zwei SysCom-Patrouillenschiffe in voller Größe vor dem Shuttle auf.
»Sie rufen uns, Sir«, sagte Guerra. Jegliche Anspannung war aus ihrer
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