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Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)

Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)

Titel: Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Hofmann
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präzise ausgeführt werden.
    Er war hoch konzentriert, und das Adrenalin begann seinen Körper zu durchströmen, während er mit ruhigen Bewegungen den Vorhang zur Seite schwang und den dahinter liegenden Raum betrat, woraufhin er sich in einer geradezu erbärmlich kleinen Kammer wiederfand, die man wohl eher als Verschlag bezeichnen musste. Im Eingangsbereich befand sich ein kleines für das gesellige Vorspiel gedachte Ecksofa, aber den weitaus größeren Teil des Raumes nahm das Bett ein, auf dem gerade zwei Menschen miteinander zugange waren.
    Der Mann wollte sich gerade verärgert umdrehen und einen wilden Fluch von sich geben, aber da war Chao bereits hinter ihm und durchtrennte mit einem Messer gekonnt seine Kehle. Der Mann brachte nur noch einen hohlen, gurgelnden Ton hervor, während Chao ihn packte und von dem Bett zog, um ihn zum Sterben vorsichtig auf dem Boden abzulegen, wo er langsam verblutete.
    Er richtete sich auf und beugte sich über den Toten, um sein Werk zu begutachten. Mitleid empfand er nicht, denn Liu Ban, Techniker Zweiter Klasse, war alles andere als ein aufrechter Mensch gewesen. Er hatte keine Familie, keine Freunde – niemand würde ihn vermissen. Ein ideales Opfer.
    »Töten Sie mich bitte nicht!«
    Die Stimme riss Chao aus seinen Gedanken, und er überlegte kurz, woher sie kam, bis es ihm einfiel – Mai Lin!
    Er drehte sich langsam in Richtung des Bettes um und fragte sich, nachdem er die nackte, blutverschmierte Frau, die fast noch ein Mädchen war, erblickt hatte: Wie kommt so ein schönes junges Ding nur hierher?
    »Töten Sie mich bitte nicht!«, wiederholte sie vorsichtig. »Ich werde niemandem etwas sagen.«
    Ihre Worte drangen nicht bis zu ihm durch. Er vernahm sie zwar, aber seine eigenen Gedanken hielten ihn gefangen.
    »Ich werde niemandem etwas sagen«, versicherte sie erneut, und man konnte die Angst in ihrer Stimme hören und in ihren mandelförmigen Augen sehen. Sie zog sich in die äußerste Ecke des Bettes zurück und versuchte, sich mit dem zerwühlten Laken notdürftig zu bedecken. »Ich sage niemandem etwas! Töten Sie mich nicht! Bitte!«
    Chao warf ihr einen nichtssagenden Blick zu. Er blockte ihre flehenden Worte ab. Seine Entscheidung stand längst fest. Sie durfte einfach nicht überleben. Sein Auftrag hatte Vorrang und durfte durch nichts gefährdet werden, schon gar nicht durch eine erbarmungswürdige Hure; egal, wie attraktiv sie auch sein mochte – hier gab es keine Wahlmöglichkeiten.
    Mit einer schnellen Bewegung war er bei ihr und drückte ihr seine linke behandschuhte Hand fest auf den Mund, sodass sie keinen Ton mehr von sich geben konnte. Um einen besseren Halt zu haben, stützte er zusätzlich sein rechtes Knie auf ihrem Unterleib ab. In dem hilflosen Versuch, sich zu befreien, trat und schlug sie heftig um sich, aber alles, was sie damit erreichte, war, dass er nur noch fester zudrückte und sein Gewicht weiter auf die rechte Seite verlagerte. Plötzlich hielt er das Messer in seiner rechten Hand und stach zu. Erst einmal … dann ein zweites Mal … ein drittes … und ein weiteres Mal.
    Er blickte tief in ihre wunderschönen Augen, die anfangs noch hektisch umherirrten, vor Entsetzen geweitet, aber mit der Zeit ließen diese wilden Bewegungen zunehmend nach, und das Leben stahl sich langsam aus ihr heraus.
    Chao wartete ab, bis ihre Augen vollkommen stillstanden und ausdruckslos in die Ferne starrten, bevor er seine Hand langsam von ihrem Mund nahm und vom Bett stieg.
    Anschließend reinigte er das Messer an dem Laken, und während er es in seiner Jacke verstaute, schaute er prüfend um sich, bis er schließlich auf dem Ecksofa fand, wonach er gesucht hatte und weswegen zwei Menschen hatten sterben müssen. Er hob die Jacke des toten Technikers auf und durchsuchte sie, bis er dessen Identity Card (ID-Card) gefunden hatte.
    Ein letztes Mal warf er einen geringschätzigen Blick in den schäbigen Raum und holte einen kompakten Gegenstand aus seiner Jackentasche hervor. Mit versteinerter Miene aktivierte er den Zünder und warf den Sprengsatz achtlos auf das Bett.
    Kaum war das erledigt, wandte er sich zum Gehen und lief den Korridor entlang auf den Ausgang zu. Erneut nahm er das Messer zur Hand, denn er musste noch ein weiteres Mal töten. Einen letzten direkten Zeugen seiner Anwesenheit beseitigen – den Türsteher –, verbunden mit einer Explosion, die den ganzen hinteren Bereich des Golden Age in Schutt und Asche legen sollte.

4
    Pi³

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