macht Urlaub
fassen...«
» Falls es Ibrahim war!« warf Bishop ein und duckte sich unter Carstairs tadelndem Blick. »Entschuldigen Sie, Sir.«
»... dann wissen sie auch von Dib Assens Manuskript und wollen es haben. Und sie wissen jetzt von Farrell oder verdächtigen ihn zumindest...«
Bishop zuckte zusammen. »Ich verstehe, was Sie meinen. Sie machen sich Sorgen.«
»Danke, Bishop«, antwortete Carstairs mit übertriebener Höflichkeit. »Ich bin erfreut und erleichtert, daß Sie endlich verstehen. Und Sie haben verdammt recht, ich mache mir Sorgen. Und es ist ein plötzliches Gefühl, das sich nicht vertreiben läßt.«
»Eine Ihrer übersinnlichen Ahnungen.« Bishop nickte.
»Das hört sich verdammt komisch an«, sagte Carstairs unwirsch. »Versuchen Sie sich doch nur vorzustellen, was ein Terrorist wie Suhair Slaman gern mit Mrs. Pollifax tun würde, wenn er sie erwischt.«
»Ich finde, das geht ein wenig zu weit!« entgegnete Bishop indigniert.
»Na, überlegen Sie bloß mal, was die Iraker gern mit Farrell machen würden, wenn sie wüßten, weshalb er in Jordanien ist.«
Bishop wirkte erschüttert. »Dann ist es tatsächlich Ihr Ernst. Verzeihen Sie. Sie glauben, sie sind deshalb in die Wüste? Um sich zu verstecken?«
»Ich habe keine Ahnung, weshalb sie dorthin sind«, erwiderte Carstairs verärgert, »Doch als sie aufbrachen, folgten ihnen höchstwahrscheinlich immer noch Suhair Slamans Männer.«
»Aber die Polizei in Amman...«, begann Bishop.
»Die Polizei in Amman«, erinnerte ihn Carstairs, »weiß nichts von Ibrahim.«
»Nein, vermutlich nicht«, murmelte Bishop hilflos. »Ich - ich weiß nicht...« Er hielt kurz inne. »Was befürchten Sie?«
»Ich befürchte, daß Farrell diesen Ibrahim nicht getroffen und deshalb auch das Manuskript nicht hat. Und von dieser Voraussetzung ausgehend...«
»O Gott!« entfuhr es Bishop. »Sie meinen, sie sind alle hinter Farrell und Mrs. Pollifax her? Beide Gruppen? Was können Sie tun?«
Während er überlegte, tippte Carstairs stumm seinen Bleistift auf den Schreibtisch. Abrupt faßte er einen Entschluß. »Ich kann nur eines tun, und das ist auch bloß ein schwacher Versuch. Verbinden Sie mich mit Rawlings sofort, ehe er heimgeht und ins Bett kriecht.« Fünf Minuten später war die Verbindung hergestellt. Carstairs sagte: »Rawlings, ich halte es für an der Zeit, Sie über John Sebastian Farrell und Emily Pollifax zu informieren. Sie sind zwar nicht in meinem Auftrag in Jordanien, aber beide haben eine Menge verdammt gute Arbeit für uns geleistet wertvolle Arbeit. Ich will nicht, daß ihnen irgend etwas zustößt, verstehen Sie? Vergessen Sie die Iraker und Suhair Slaman, soll die Polizei sich um sie kümmern. Ich möchte, daß die beiden gefunden und beschützt und in einem Stück zu mir zurückgebracht werden!«
Er legte auf, bevor Rawlings protestieren oder auch nur eine Frage stellten konnte.
Bishop sagte verwirrt: »Aber er hat keinerlei Erfahrung in so was! Was kann er tun?«
»Er ist jung - sie sind alle jung «, sagte Carstairs zynisch. »Sie sitzen hinter ihren Schreibtischen, stellen Daten zusammen, tätigen Anrufe, werden selbstgefällig und fühlen sich wichtig. Wenn ich ihm genug Angst eingejagt habe, verzichtet er vielleicht auf seine acht Stunden Schlaf in seinem bequemen Bett in seinem Apartment mit Klimaanlage, fährt in die Wüste und findet sie.« Trocken fügte er hinzu: »Es ist natürlich auch möglich, daß er sich in der Wüste verirrt und morgen von der Wüstenpatrouille gesucht werden muß. Aber zumindest wird er die harte Realität in diesem Geschäft am eigenen Leibe kennenlernen. Es wird eine lehrreiche Erfahrung für ihn sein!«
18
Konfrontiert mit dieser Szene mittelalterlichen Grauens, verdrängte Mrs. Pollifax ihre Wut und ihr Mitleid mit Farrell, weil sie ganz einfach keine andere Wahl hatte. Ihr Blick wanderte von ihm zu dem Mann, der sie mit funkelnden Augen anstarrte, und sogar in seinem Gewand und dem Kaffiyeh erkannte sie ihn. Zwar trug er jetzt keinen schwarzen Seidenanzug, aber als das Licht auf sein Gewand fiel, erkannte sie an dem Glanz, daß auch dieses aus Seide war.
»Wie sind Sie hierhergekommen?« fragte er heftig. Und
Faisel befahl er: »Schalt den Motor ab ajjel!«
» Er sagt Ihnen die Wahrheit!« versicherte sie ihm mit lauter
Stimme. »Farrell hat nicht, was Sie wollen!« Hanan und Qasim traten neben sie. Sie war gerührt über diese Geste der Unterstützung.
Farrell brüllte: »Um Himmels willen,
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