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macht Urlaub

macht Urlaub

Titel: macht Urlaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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Herzogin, verschwinden Sie, solange es noch geht - rennen Sie!« Da sah er Hanan und Qasim. »Oh, nein!« stöhnte er.
    »Nicht ohne Sie!« entgegnete Mrs. Pollifax. Dann wandte sie sich an den Mann im Seidengewand: »Wir sind uns schon einmal begegnet. Sie unterhielten sich mit Farrell im Speisesaal des Hotels über Literatur. Vielleicht haben Sie ja einen Namen?«
    Spöttisch antwortete er: »Taimur genügt, auch wenn es nicht mein Name ist. So - Sie sind also seine Komplizin, wie es aussieht. Wie zuvorkommend von Ihnen, nach ihm zu suchen. Jetzt haben wir Sie also alle beide! - Setzt euch!« herrschte er Qasim an.
    Weder Hanan noch Qasim gehorchten ihm.
»MTn haditha?« fragte der Mann mit der Peitsche. »Sie ist seine Helferin«, erklärte Taimur. »Ah!«
    Der Mann hob die Peitsche, und Mrs. Pollifax fuhr zusammen, als er Farrell auf den nackten Rücken schlug und einen weiteren roten Striemen hinterließ. »Zwei von uns zum Foltern?« sagte sie spöttisch und trat näher an ihn heran. »Und das Kind vielleicht ebenfalls? Farrell kann Ihnen nichts sagen, weil er nicht hat, was Sie wollen. Und das ist die Wahrheit!«
    »Selbstverständlich hat er es!« brauste Taimur auf. »Denken Sie etwa, wir hätten die Polizeiberichte nicht gelesen? Sie waren in der Festung Karak. Der Mann mit dem Manuskript rannte an Ihnen vorbei - natürlich hat er es Farrell zugesteckt, als er an ihm vorbeilief. Halten Sie uns für Idioten? Sie waren beide dort, um sich mit diesem Ibrahim zu treffen, oder etwa nicht? Und Sie haben ihn getroffen.«
    »Haben wir nicht«, antwortete sie wütend. »Der Mann war verstört und verletzt. Er floh!«
     
    »Wo ist er dann jetzt? Sie haben keine Anstalten gemacht, ihn zu finden, nachdem er ›geflohen‹ ist, wie Sie behaupten.«
    Keine Riesenschritte vorwärts, ermahnte sich Mrs. Pollifax in Erinnerung an ein Kinderspiel, nur kleine Scherenschritte. Und als wolle sie ihm aufgeregt weitere Erklärungen geben, machte sie zwei kleine Schritte auf ihn zu. »Wo hätten wir ihn denn suchen können?« fragte sie heftig. »Der Mann sollte auf die Burg Karak kommen, das wissen Sie ja bereits. Aber wie hätte er zurückkehren können, nach dem, was geschehen ist?«
    Er achtete gar nicht darauf, sondern rief ungeduldig: »Ich frage noch einmal: Wo ist das Manuskript?«
Zwei weitere Scherenschritte. »Und ich sage Ihnen noch einmal, daß wir es nicht haben... Ich habe es nicht, und Mr. Farrell hat es nicht!«
Er blickte auf die Pistole in seiner Hand, dann drehte er sich zu dem Mann mit der Peitsche um. »Feßle sie, Zaid. Wenn dieser Farrell nicht reden will, wird sie es. Und falls sie sich weigert, kannst du mit deiner Peitsche an ihr üben und ihre Freunde zusehen lassen.« Er ve rdiente kein Erbarmen, und sie war jetzt nahe genug. Zaid hatte seine Peitsche auf den Boden gelegt und zog aus den Falten seines Gewands einen aufgerollten Strick. Taimur schien keinerlei Verdacht geschöpft zu haben - schließlich war er es, der die Befehle erteilte. Er sah in ihr nur eine törichte Frau, nahm sie an. Sie holte tief Luft und brachte sich in die richtige Position. Das muß sitzen, Emily, ermahnte sie sich. Du darfst keinen Fehler machen! Der harte Tritt nach seinem Knie traf ihn ebenso unvorbereitet wie der Handkantenschlag auf seine Kehle. Ein gnadenloser Hieb, aber der Kerl tat ihr nicht leid. Er taumelte rückwärts, die Pistole fiel ihm aus der Hand; doch während er zu Boden sackte, löste sich ein Schuß aus der Waffe und traf ihren linken Arm. »Qasim!« rief sie. »Die Peitsche!«
Zaid starrte immer noch ungläubig auf den gefällten Taimur. Qasim sprang nach der Peitsche und riß nicht nur sie, sondern auch den Strick an sich. »Ich werde ihn fesseln!« keuchte er. »Nie bin ich je so schlechten Menschen begegnet!«
»Hoffen wir, daß du es auch nie wieder mußt«, entgegne te Mrs. Pollifax, die sich plötzlich schwach fühlte.
»Sie wurde angeschossen!« rief Hanan erschrocken. Sie rannte zu Taimur und riß Streifen von seinem eleganten Seidengewand, um den Arm abzubinden.
»Angeschossen?« fragte Mrs. Pollifax erstaunt. Erst als sie zu ihrem Arm hinuntersah, wurde ihr bewußt, daß davon eine Menge Blut auf den Boden tropfte.
»Angeschossen?« echote Farrell. Er plagte sich auf, tastete mit einer Hand nach seinem Rücken und zuckte zusammen. »Ist es schlimm? Lassen Sie mich sehen.«
Hanan wies ihn zurecht: »Sie müssen sich ruhig halten. Ich verbinde Sie gleich nach Mrs. Pollifax.«
»Fleischwunde!«

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