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Machtlos

Machtlos

Titel: Machtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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ich diese Sprache nur in Fragmenten – die war ganz eindeutig vor meiner Zeit aktuell – eigentlich auch deutlich vor der von Nodexter, aber…“
    Nodexter bewegte seine Hände merkwürdig durch die Luft und murmelte etwas Unverständliches. Dann warf er wieder seinen Kopf in den Nacken und rauschte aus dem Raum.
    Die Gefährten folgten ihm kopfschüttelnd. So ging es zehn Minuten lang durch verschiedene Räume.
    Schließlich fragte Victoria Jaromir: „Wie sollen wir ihm denn unsere Vorstellungen mitteilen, wenn wir in seinem Geist noch nicht einmal existieren?“
    Jaromir war genauso ahnungslos: „Ich weiß es nicht. Ich kannte Nodexter vor diesem Tag nicht persönlich. Natürlich ist mir bekannt, dass er ein international anerkannter Künstler in unserer Gesellschaft ist – DER Künstler um genau zu sein, aber ich hatte keine Ahnung, dass er so… so… ,dass er sooooo…“
    „… durchgeknallt ist“ , vollendete Victoria seinen Gedanken.
    „«Durchgeknallt» ist ein Wort, das du nicht in einem Satz mit Nodexter benutzen kannst. Er macht normalerweise keine Hausbesuche – sicher ist er nur hier, weil Abrexar ihn darum gebeten hat.“
    Plötzlich drehte sich der Künstler zu ihnen um und blickte Victoria direkt in die Augen. Dann flüsterte er in gebrochenem Deutsch: „Licht! Diesen Hause brauchte LIECHT!“
    Victoria lächelte. „Ganz genau das ist auch unser Wunsch. Herzlich Willkommen im Haus Brookstedt.“
    Doch Nodexter hörte schon nicht mehr zu. Er entschwand in den nächsten Raum. Dort baute er sich in der Mitte auf, breitete die Arme aus und sprach mit ausgetrockneter Stimme: „Wirrr machen szo und szo und szo!“ Er öffnete seinen Geist und Victoria sah einen Raum, der mit Sandstein ausgekleidet war und sie stark an eine ägyptische Grabkammer erinnerte. Von Licht war nichts zu sehen, jedoch zierte eine überdimensionale Sandsteinsonne die Decke.
    Nodexter klatschte in die Hände und rief enthusiastisch: „Ha!“
    Dann rauschte er in den nächsten Raum. Dort wiederholte sich das Spektakel von eben. Nach vier weiteren Räumen war Victoria klar, dass sie in Kürze in einer Art ägyptischen Tempel-Grabkammer-Palast-Anlage wohnen würde.
    Jaromir sah seine Gefährtin entschuldigend an: „Ich habe gehört, dass er seit einem Jahrhundert eine ägyptische Phase hat und…“
    „Das ist ja schön für ihn!“ , unterbrach Victoria gereizt. „Hoffentlich kommt er da schnell wieder raus, denn ich habe nicht vor, in einem Tempel zu wohnen und Ra oder sonst wen anzubeten! Hört der uns heute auch noch mal zu?!“
    Nodexter offenbarte ihnen gerade seine Version einer mit etlichen Säulen bestückten Eingangshalle. Jeder Quadratzentimeter Sandstein war dabei mit ausdrucksstarken, ägyptischen Runen übersäht.
    Hilflos versuchte Jaromir den Künstler zu erreichen. „Deine Pläne sind überwältigend, Nodexter. Doch Victoria und ich sind zwei einfache Leute – das ist eine Nummer zu groß für uns. Wir stellen uns das eher…“
    Nodexter starrte Jaromir an und unterbrach ihn mit einer majestätisch erhobenen Hand. Dann sagte er heiser: „Die Kuuunst finde ihrer WEG! Nix darf siech der Kuunst in die Weg stelle! Du wirst Palast habe! Wie sich für eine König gehört.“
    „Aber ich bin doch gar kein König“, warf Jaromir protestierend ein.
    „Du bisst Gefährte – ist bessä als jede König! Und du hast eigene Königin. Ihr musst standesgemäß logiera! Das wirde meine Meisterstuck!“, zischte der Schwarze mit glühenden Augen und stach mit seinem Zeigefinger wild in die Luft.
    Victoria resignierte. Nodexter hörte ihnen nicht zu. Sie drangen einfach nicht zu ihm durch. Im Moment zählte er ihren Gefährten aus.
    Seine Pläne jedenfalls konnten sie vergessen – so konnten sie das Haus einfach nicht umbauen lassen. Auf die Schnelle würden sie kaum einen anderen Architekten finden, der alles bis zur Hochzeit fertig kriegen würde. Sie mussten Jaromirs alte Pläne nehmen. Aber Abrexar hatte recht: dann würde es sein Haus sein und nicht ihres. Ihr gefiel sein Stil zwar grundsätzlich, aber alles war eine Spur zu feudal und zu edel. Es war wunderschön, aber nach «zu Hause» fühlte es sich nicht an. Sie wünschte sich eher… „Ja was wünsche ich mir eigentlich?“ , fragte sie sich unvermittelt.
    In diesem Moment lief Tujana mit einem Teil von Lexias Gepäck durch die Halle. Die Grüne bemerkte sofort, was los war. Victoria spürte ihr Mitleid im Nacken.
    Intuitiv erspürte Tujana das Wesen

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