Machtlos
Abschied umarmte.
Am ersten Weihnachtstag schaute Abrexar kurz rein und berichtete, dass Victorias Vorschlag, die Grünen über die Goldenen richten zu lassen, bei Grimmarr auf große Zustimmung gestoßen war. Abrexar bemerkte grinsend: „Wundere dich nicht, wenn dich der König der Roten nun des Öfteren um Rat fragt. Er war so begeistert, dass er dich am liebsten sofort in seinen Stab berufen hätte.“
Victoria rollte mit ihren Augen. „Du kannst ihm sagen, wenn er das tut, kann er die Hochzeit vergessen. Ich werde ihn eigenhändig von der Gästeliste streichen!“
Abrexar zwinkerte ihr zu. „Das werde ich ihm ausrichten.“
Am 27. Dezember überraschten Victorias Freunde die Gefährten mit einem Junggesellenabschied. Natürlich hatten die zwei das Vorhaben in deren Köpfen schon gesehen, doch sie taten beide sehr erstaunt, als die Jungs um sechs vor der Tür standen und Jaromir in ein ausladendes Schneemannkostüm steckten. Das war nicht gerade nach seinem Geschmack, aber er machte gute Miene zum bösen Spiel und Victoria amüsierte sich köstlich.
Kaum waren die Jungs losgezogen, kreuzten Victorias Freundinnen auf und ließen sie hautenge Thermokleidung und darüber ein pinkfarbenes Bunnykostüm anziehen. Das fand sie dann weniger amüsant.
Trotz der vielen peinlichen Aufgaben wurde es sehr lustig. Auch Lexia und Tujana hatten viel Spaß und ließen sich voll auf die Menschen ein. Außerdem war noch eine erfahrene Grüne dabei, die dafür sorgte, dass die Energieströme in Victorias Meridianen nicht außer Kontrolle geraten konnten.
Gegen Mitternacht trafen sich beide Gruppen zufällig in einer Bar.
Jaromir spielte den Betrunkenen und lallte: „Hey, hübsches Häschen – haddu Möhrchen oder bissu noch zu haben?“
Daraufhin grölte sein Gefolge und Victoria bekam einen Lachanfall. Sabine, die die Organisation für diesen Abend voll im Griff hatte, hatte sie mit etlichen Kurzen «locker» gemacht und nun war die Braut gut angetrunken.
Jaromir quetschte sich mit seinem Kostüm an den anderen Gästen vorbei bis zu ihr an den Tresen. Dort umarmte er sie stürmisch, was mit lautem Beifall quittiert wurde und dazu führte, dass er eine Lokalrunde ausgeben musste.
Falk und Lexia hatten sich vor ein paar Tagen endlich wiedergesehen und ausgesprochen. Die junge Frau hatte ihr plötzliches Verschwinden mit zwingenden familiären Gründen erklärt und Falk hatte sie nur zu gern wieder in seine Arme geschlossen. Nun standen sie knutschend in einer Ecke und Victoria hatte keinen Zweifel, dass die beiden noch in diesem Jahr miteinander im Bett landen würden.
Felix starrte nicht weit entfernt von den Turteltauben in sein Glas und ballte seine Fäuste. Er hasste Lexia. Sie war so… so… er fand keine Worte, aber in ihm brodelte ein Gemisch aus Abscheu und Verlangen. Er hatte gehofft, dass es vorbei wäre, nachdem Lexia einfach abgetaucht war, doch nun bemerkte er, dass es schlimmer war als je zuvor. Er konnte seine Gefühle kaum noch ertragen und leerte sein Glas in einem Zug.
Lenir berichtete am nächsten Morgen, dass Felix eine Viertelstunde nach dem Stopp in der Bar so betrunken war, dass er nicht mehr laufen konnte und nach Hause gebracht werden musste.
Am 29. Dezember, zwei Tage vor der Hochzeit, rückten Alberts Freunde an und unterstützten ihn bei den Vorbereitungen für das Hochzeitsessen. Albert war ganz in seinem Element, wirbelte mit roten Wangen durch die Küche und dirigierte seine Truppen wie ein Symphonieorchester.
An diesem Tag wurde auch ein riesiges, beheizbares Zelt im verschneiten Park aufgestellt und Alberts Bediensteten Hanna und Martin lagerten respektvoll den Weihnachtsschmuck ein und ließen den vier Meter großen Tannenbaum aus der Eingangshalle entfernen.
Einen Tag später brachte Hoggi zwölf befreundete Weiße mit. Tujana befehligte die Truppe und erklärte ihnen genau, was sie wie haben wollte. Das Zelt wurde mit üppigen weißen und zartgrünen Stoffbahnen in einen prächtigen Ballsaal verwandelt. Im Park wurden unzählige romantische Eisskulpturen aufgestellt und die kahlen Bäume in der Nähe des Festzeltes mit Lämpchen, hellgrünen Girlanden und prächtigen Schleifen geschmückt. Schließlich fluteten die Drachen Zelt und Haus mit einem Meer aus Lichtern und bunten Blüten.
Lexia sorgte als Tujanas Assistentin dafür, dass bei dieser Aktion kein uneingeweihter Mensch den Drachen in die Quere kommen konnte und freute sich aus tiefstem Herzen, Tujana so in ihrem
Weitere Kostenlose Bücher