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Machtspiele: Die Kunst, sich durchzusetzen (Haufe Sachbuch Wirtschaft) (German Edition)

Machtspiele: Die Kunst, sich durchzusetzen (Haufe Sachbuch Wirtschaft) (German Edition)

Titel: Machtspiele: Die Kunst, sich durchzusetzen (Haufe Sachbuch Wirtschaft) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Nöllke
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Privilegien verteilen können. Hier und jetzt. Eine ganz wichtige Voraussetzung für den Erfolg der Gruppe sieht Popitz in dem Aufbau eines "überzeugend guten Gewissens: Ich erkenne nicht nur meinen Anspruch an, sondern auch den Anspruch des anderen, der meinen anerkennt."
Liegen lernen
    Nun ist die Macht in Organisationen ja schon verteilt, die Liegestühle sind sozusagen schon besetzt und die Wächter stehen bereit, jeden herunterzuwerfen, der sich unberechtigterweise auf einem breit macht. Doch umso wichtiger ist es, sich den ungeheuren Einfluss klarzumachen, der von Gruppen ausgeht. Nun gibt es in Organisationen eine Vielzahl von Gruppen und Fraktionen. Und jede dieser Gruppen hat ihre eigenen "Liegestühle", die sie entschlossen verteidigt. Wer Macht und Einfluss gewinnen will, der kommt gar nicht darum herum, sich mit den betreffenden Gruppen zu arrangieren, ja sich ihnen anzuschließen. Kompliziert wird die Sache dadurch, dass sich die Gruppen bekämpfen und man nicht gleichzeitig zwei Gruppen angehören kann. Sonst bekommt man mit beiden Ärger. Allerdings ist ein Wechsel der Gruppe schon möglich. Ja, wer in einer Organisation Karriere machen möchte, der sollte bestrebt sein, sich rechtzeitig der Gruppe "mit den größeren Liegestühlen" anzuschließen und die alten Verbindungen zu kappen.
    Man kommt natürlich nicht ohne Weiteres in solch eine Gruppe hinein. Man muss eine bestimmte Hierarchieebene erreicht haben und über einen "guten Draht" zu bestimmten Personen verfügen. Und dann braucht man ein feines Gespür dafür, wann die Gelegenheit günstig ist, die Fühler in Richtung neuer Gruppe auszustrecken. Wer zu früh damit anfängt, wirkt anbiedernd und "karrieregeil" und wird zurückgewiesen. Außerdem bekommt er Ärger mit seiner "Basisgruppe". Wer hingegen nicht den Absprung schafft, kommt in seiner Karriere auch nicht voran. Ihm fehlt einfach die Unterstützung der Gruppe "mit den größeren Liegestühlen".

Das geborgte Messer
    Ein ausgesprochen heimtückisches Karrierespiel ist das "geborgte Messer". Seinen Namen entlehnen wir dem dritten der insgesamt 36 altchinesischen Strategeme, der sehr populären Lehrsätze zur Kriegsführung. In China kennt die jedes Schulkind, heißt es, und an der Wallstreet jeder Börsenmakler. "Töte mit einem geborgten Messer", lautet das Strategem. Darunter kann man sich natürlich Verschiedenes vorstellen, je nachdem, ob man Schulkind oder Börsenmakler ist. Hier ist damit gemeint, dass man seinen Konkurrenten schädigt, ohne sich selbst die Hände schmutzig zu machen.
Die Spielidee
    Niemand kommt beruflich voran, wenn seine Wettbewerber ein besseres Bild abgeben als er. Folglich muss man dafür sorgen, dass sie schlechter aussehen. Erfolge muss man verhindern, Blamagen muss man schaffen. Und auf ihre Schwächen muss man gleißende Punktstrahler richten. Es gibt nur ein Problem: Wer sich so verhält, macht sich allgemein unbeliebt. Er empfiehlt sich nicht als die bessere Alternative, sondern outet sich als Kollegenschwein, das auch Vorgesetzte nicht zu schätzen wissen. Daher bekommt ein Dritter die Stelle oder profitiert auf andere Weise von den miesen Machenschaften. Ein Dritter? Ganz richtig, denn eines hat das Kollegenschwein immerhin erreicht: Sein Opfer so sehr zu schädigen, dass dessen Karriere einen Knick bekommt. Und deshalb geht es beim Spiel des "geborgten Messers" genau darum: Selbst der Dritte zu sein, der in dieser Sache als Sieger hervorgeht.
Kollegen als geborgtes Messer
    Die Herausforderung bei diesem Spiel besteht darin, ein geeignetes Messer aufzutreiben. Wer lässt sich denn einspannen – für solch ein zweifelhaftes Manöver, bei dem man sich am Ende selbst schadet? Sicher niemand, der bei klarem Verstand ist. Es sind daher die natürlichen Feinde unter den Kollegen, die der Karrierespieler als Erstes im Visier hat. Die Feinde seines Konkurrenten, versteht sich. Gerade wenn der bis jetzt sehr erfolgreich durchs Berufsleben gegangen ist, wird man nicht lange nach Neidern suchen müssen. Die Frage ist nur, ob die überhaupt noch Schaden anrichten können. Immerhin ist ihr Neid weithin bekannt. Dass sie auf den Konkurrenten schimpfen, wird niemanden überraschen. Außerdem wirder so klug sein, sich vor denen in Acht zu nehmen. Daher hält sich der Karrierespieler eher an Kollegen, die den Konkurrenten zwar nicht mögen, doch ihre Abneigung darf auch nicht viel größer sein, als es allgemein unter guten Kollegen üblich ist.
    Aus diesem kleinen

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