Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
Vom Netzwerk:
dich nicht mehr zu sehen brauche«, zeterte ihr Vater. »Deine Nörgelei wird mir nicht fehlen.«
    »Könntet Ihr es Euch nicht noch mal überlegen, Mylord?« Elspeth wechselte die Taktik. »Wenn Ihr Linnet fortschickt, wer wird sich dann um den Garten kümmern und die Kranken heilen? Und vergesst nicht, wie oft ihre Gabe dem Clan geholfen hat.«
    »Ich pfeife auf den Garten, und die Pest soll ihre Gabe holen!«, brüllte Magnus. »Meine Söhne sind stark und gesund. Wir brauchen das Mädchen und ihre Kräuter nicht. Soll sie damit doch MacKenzie helfen. Das ist ein gerechter Tausch, da er sie schließlich sowieso nur ihrer hellseherischen Fähigkeiten wegen will. Oder glaubst du etwa, er hätte um sie angehalten, weil sie so hübsch ist ? Oder weil die Barden ihre weiblichen Verlockungen besungen haben?«
    MacDonnells Gelächter erschütterte den großen Saal. Laut und boshaft schallte es bis zum Auslug des Burgherrn hinauf und verspottete Linnet mit der Grausamkeit, die hinter seinen Worten lag. Sie krümmte sich vor Scham. Jeder in der Burg würde seine Beleidigungen hören.
    »O nein, er sucht keine gut aussehende Frau«, dröhnte Magnus, und es klang, als stünde er vor einem weiteren Lachanfall. »Den mächtigen MacKenzie von Kintail interessiert es nicht, wie sie aussieht oder ob sie ihn zufrieden stellen kann oder nicht, wenn er sich zu ihr ins Bett legt. Er will wissen, ob sein Sohn sein eigener ist oder der Bastard seines Halbbruders, und er ist bereit, sehr teuer zu bezahlen, um es herauszufinden.«
    Elspeth rang nach Atem. »Ihr wisst, dass das Mädchen nicht willkürlich seine Gabe nutzen kann. Was wird aus ihr, falls sie nicht imstande ist, die Antwort zu erkennen?«
    »Glaubst du, das kümmert mich?« Linnets Vater sprang auf und hieb mit seinen fleischigen Fäusten auf den Tisch. »Ich bin froh, sie loszuwerden! Mich interessieren bloß die beiden MacDonnells und die Rinder, die er mir im Austausch für sie gibt. Er hat unsere Verwandten fast sechs Monate als Geiseln festgehalten. Und sie hatten sich nichts anderes zuschulden kommen lassen als einen einzigen Überfall!«
    Magnus MacDonnells Brust hob und senkte sich vor Entrüstung. »Du musst ganz schön beschränkt sein, um nicht zu erkennen, dass ihre Schwertarme und starken Rücken nützlicher für mich sind als das Mädchen. Und die MacKenzie-Rinder sind die besten in den ganzen Highlands.« Er unterbrach sich, um Elspeth höhnisch anzugrinsen. »Was glaubst du wohl, warum wir sie immer wieder stehlen?«
    »Ihr werdet diesen Tag Euer Leben lang bereuen.«
    »Den Tag bereuen? Bah!« Magnus beugte sich über den Tisch und streckte ihr sein bärtiges Gesicht entgegen. »Ich hoffe, der Junge ist der Bastard seines Halbbruders. Bedenk doch nur, wie froh er sein wird, wenn er von Linnet einen Sohn bekommt. Vielleicht sogar dankbar genug, um seinen lieben Schwiegervater mit einem kleinen Landgut zu belohnen.«
    »Die Heiligen werden Euch bestrafen, Magnus.«
    MacDonnell lachte. »Von mir aus kann eine ganze Schar von Heiligen aufmarschieren. Diese Heirat wird mich zu einem reichen Mann machen. Ich werde eine Armee anwerben, um die greinenden Heiligen wieder dahin zurückzuschicken, wo sie hergekommen sind!«
    »Vielleicht wird diese Heirat ja sogar eine Verbesserung für Linnet sein«, stellte Elspeth mit erstaunlich ruhiger Stimme fest. »Ich bezweifle nämlich, dass dieser MacKenzie so viel Bier trinkt, wenn er sich zu Tisch setzt, dass er beim Aufstehen kopfüber in den Binsen landet. Nicht, wenn er ein solch hervorragender Krieger ist, wie es die Spielmänner behaupten.«
    Elspeth fixierte den Gutsherrn mit einem kalten Blick. »Habt Ihr nie zugehört, wenn die Barden seine ungeheure Tapferkeit im Dienste unseren braven Königs Robert Bruce in Bannockbum besangen? Es wird gemunkelt, der König bezeichnete den Mann als seinen besten Kämpfer.«
    »Hinaus! Verschwinde aus meinem Saal!« Magnus MacDonnells Gesicht wurde rot wie sein Bart. »Linnet bricht nach Kintail auf, sobald Ranald die Pferde gesattelt hat. Wenn du den nächsten Tag erleben willst, dann sieh zu, dass du deine Sachen packst und reite mit ihr!«
    Durch das Guckloc h beobachtete Linnet, wie ihre geliebte Elspeth Magnus einen letzten Unheil verkündenden Blick zuwarf, bevor sie hoch erhobenen Kopfes aus der Halle schritt. Kaum war ihre einstige Amme aus ihrer Sicht verschwunden, lehnte Linnet sich mit dem Rücken an die Wand und atmete tief ein.
    Alles, was sie gerade gehört hatte,

Weitere Kostenlose Bücher