Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

Titel: MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
Vom Netzwerk:
Stückchen näher, und Marmaduke stieß seinem Pferd die Knie in die Flanken, weil er es kaum erwarten konnte, die kurze Entfernung zu Dunlaidirs beeindruckenden, aber unbemannten Mauern zu überbrücken.
    Dort gab es ein zweites Fallgitter, das jedoch ebenfalls in einer völlig nutzlosen Position unterhalb der gewölbten Decke eines weiteren Tunnels befestigt war, der direkt in den Fels hineingeschlagen war, auf dem die Festung stand.
    Und auch hier trat ihnen niemand in den Weg. Und auch kein Schwall übel riechender Abwässer oder siedenden Öls rauschte auf sie herab, um sie am Zutritt zu der Burg zu hindern.
    Absolut nichts hielt sie auf, bis sie in Dunlaidirs inneren Burghof einritten und Marmaduke der Frau gegenüberstand, deren Herz er zu gewinnen trachtete.
    Die Frau, von der er hoffte, sie werde seine langen Jahre der Einsamkeit beenden und zahllosen, in einem leeren, kalten Bett verbrachten Nächten ein für alle Mal ein Ende setzen.
    Sie stand nicht weit entfernt von der Außentreppe, einen kleinen braunen Hund in ihren Armen, ihr Gesicht - das engelsgleich wäre, wenn sie lächeln würde umwölkt von einem Ausdruck, den Marmaduke nur als ruhige Resignation bezeichnen konnte.
    Seine Männer ritten näher zu ihm heran und brachten ihre etwas kleineren Pferde in einer gut trainierten Formation zum Stehen, zwei zu seiner Rechten, zwei zu seiner Linken. Marmaduke nahm kaum Notiz von ihnen, so geblendet war er von der Erscheinung vor ihm.
    Das scharfe Atemholen seiner Gefährten ließ keinen Zweifel daran offen, dass die hinreißende Schönheit und Anmut der Dame auch sie stark beeindruckte.
    Tatsächlich waren es sogar zwei hübsche junge Damen, die sie auf dem Hof empfingen, die eine groß und blond, die andere etwas molliger und dunkelhaarig, aber Marmaduke wusste sofort instinktiv, welche dieser beiden Frauen die seine war.
    Die Blonde.
    Er hatte es im Gefühl, und nicht nur der schwachen Ähnlichkeit mit ihrer Schwester wegen.
    Es war der Ausdruck von Verwundbarkeit in ihren großen, dunkelblauen Augen, der ihn berührte und ihm ihre Identität verriet. Die unsichtbare Bürde lang ertragenen Kummers, eine unsichtbare, aber dennoch spürbare Resignation, die auf ihren so stolz und aufrecht gehaltenen Schultern lastete.
    Sein Lehnsherr und seine Gemahlin hatten die Wahrheit gesagt. Hier war eine Edelfrau, die unbedingt einen Beschützer brauchte, und zwar womöglich in noch so manch anderer Hinsicht, als es ihnen bewusst gewesen war.
    Und mit einem brennenden Ungestüm, das Marmaduke seit mehr Jahren, als er zählen wollte, nicht mehr empfunden hatte, drängte es ihn, sie zu beschützen. Er brannte geradezu darauf, die Schatten aus ihrem Gesicht zu vertreiben und sie durch das Strahlen des Glücks ... der Liebe zu ersetzen.
    Während sein Herz mit dem Überschwang eines unerfahrenen Jünglings gegen seinen Kettenpanzer pochte, schwang er sich aus dem Sattel und begann mit entschiedenen Schritten auf sie zuzugehen. Als er sich ihr näherte, setzte Lady Caterine den kleinen Hund auf das Kopfsteinpflaster. Dieser bleckte prompt die Zähne und knurrte Marmaduke an, verbarg sich aber schon einen Augenblick später hinter den Röcken seines Frauchens.
    Caterine, die die Farben der MacKenzies erkannt hatte, die der auf sie zukommende Ritter so stolz über der Schulter trug, wappnete sich gegen die beeindruckende Erscheinung des Mannes und reichte ihm ihre Hand, als er sich vor ihr auf ein Knie niederließ.
    Caterines alte Amme, Elspeth, die Frau, die sie und ihre Schwestern aufgezogen hatte, hatte ihnen immer eingeschärft, einen Menschen nie allein nach seiner Erscheinung zu beurteilen.
    Sie hatte ihnen vermittelt, dass allein die Herzensgüte eines Menschen, seine inneren Werte wichtig waren. Die Narbe, die das ansonsten anziehende Gesicht des Ritters entstellte, stammte unzweifelhaft von irgendeiner noblen Tat oder einer Verwundung auf dem Schlachtfeld.
    Obwohl es ihr lieber gewesen wäre, wenn er nicht gekommen wäre, wusste sie, dass Linnet ihr niemals einen Mann geschickt hätte, dem sie nicht vertrauen oder auf den sie sich nicht verlassen konnte - auch wenn es vielleicht etwas schwierig war, diesem Mann offen ins Gesicht zu blicken.
    Denn außer der Narbe schien er zudem auch noch auf einem Auge blind zu sein, aber der Ausdruck in seinem schönen, braunen, gesunden Auge sprach von aufrichtigem Mitgefühl und Wärme. Und zu ihrer eigenen Überraschung empfand sie die Berührung seiner schwieligen Hand, als

Weitere Kostenlose Bücher