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MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

Titel: MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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er die ihre zu einem Kuss an seine Lippen zog, als gar nicht so unangenehm.
    Noch nie hatte ein Mann sie so ehrerbietig angefasst. Tatsächlich hielt er ihre Hand mit einer solchen Zärtlichkeit, dass Caterine der Gedanke kam, er befürchtete womöglich, ihre Finger könnten unter den seinen zerbrechen.
    »Mylady«, begann er, und sein englischer Akzent ließ das leise innere Kribbeln, das seine Galanterie in ihr entfacht hatte, fast augenblicklich verschwinden. »Erlaubt mir, mich vorzustellen«, sprach er sie in fließendem Gälisch an, der bis auf einen fast unmerklichen Akzent perfekt war. Dieser verriet Caterine jedoch, dass seine Muttersprache englisch war.
    »Ich bin Sir Marmaduke Strongbow, demnächst von Balkenzie Castle im Westen, und ich komme im Auftrag Eurer Schwester, der Lady Linnet, um Euch zu beschützen.«
    »Ihr seid Engländer.« Die Worte klangen scharf und kalt, kälter, als es ihre Absicht war.
    Sogleich ließ Marmaduke ihre Hand los und stand auf. Er nickte. »Ja, Mylady, ich bin von englischem Geblüt, doch mein Herz schlägt nur für Schottland. Ihr habt keinen Anlass, mich zu fürchten.«
    »Ich fürchte die Engländer nicht .« Caterine raffte ihre Röcke, um sich rasch zurückzuziehen. »Ich verabscheue sie«, erklärte sie, drehte sich um und eilte auf die Treppe zu, dicht gefolgt von ihrem kleinen Hund.
    Immer gleich zwei Stufen auf einmal nehmend, hastete sie die Treppe hinauf und konnte es kaum erwarten, die massive Eichentür und die dicken Mauern des Burgsaals zwischen sich und diesen englischen Ritter zu bringen, den ihre Schwester ihr auf solch unüberlegte Art nach Dunlaidir geschickt hatte.
    Leider war es jedoch nicht so leicht, vor dem bestürzenden Aufflackern romantischer und sehnsüchtiger Gemütsbewegungen davonzulaufen, die seine Galanterie in ihr entfacht hatte.

Kapitel 3
     
    E inige Stunden später saß Caterine in frostiges Schweigen gehüllt an Dunlaidirs erhöhter Speisetafel und bemühte sich nach Kräften, ihr ausgeprägtes Interesse an ihm zu ignorieren. Sie musste ihn nicht einmal ansehen, ja, ihn einfach nur unter ihrem Dach zu wissen, löste ein ganz eigenartig warmes Kribbeln in ihr aus.
    Und so täuschte sie Gleichgültigkeit vor und strich mit den Fingern über den Rand des stark verschrammten Tischs. Fackellicht fiel auf den kunstvoll geschnitzten Lehnstuhl ihres verstorbenen Gemahls und lenkte unübersehbare Aufmerksamkeit auf die Leere dieses Sessels.
    Und den Ernst ihrer Situation.
    »Stört Euch seine Narbe?« Rhonas leise gesprochene Worte durchdrangen die Stille.
    Erschrocken ließ Caterine von den tiefen Messerschrammen ab, die sie mit den Fingern nachgezeichnet hatte. Eine törichte Beschäftigung, die keinen anderen Zweck besaß, als sie davon abzuhalten, Marmaduke verstohlene Seitenblicke zuzuwerfen.
    Ruhig erwiderte sie den prüfenden Blick ihrer Freundin. »Haltet Ihr mich für so oberflächlich?«
    Rhona strich langsam mit dem Finger über den Rand ihres Kelchs. »Nein, aber der frostige Gesichtsausdruck, den Ihr zur Schau tragt, seit er den Saal betreten hat, veranlasst mich, mir diese Frage zu stellen.«
    Jäher Ärger stieg in Caterine auf. »Ihr müsstet wissen, was mich an ihm stört.«
    »Es ist mehr an einem Mann als nur die Breite seiner Schultern und sein charmantes Lächeln. Das waren Eure eigenen Worte, Mylady«, erinnerte Rhona sie. »Vielleicht ist dann ja auch mehr an einem Mann als sein Geblüt? Immerhin ist er hergekommen, um Euch zu beschützen.«
    »Er ist Engländer.«
    »Eure Schwester hat ihn Euch geschickt.«
    Damit war das Mali für Caterine voll. »Dann hat er Linnet wohl so in seinen Bann geschlagen, dass sie vergessen hat, warum ich niemals einen Engländer in meinem Haus willkommen heißen würde!«
    Rhonas Ausdruck wurde weicher. »Ich bezweifle, dass sie das vergessen hat, aber ich wünschte, Ihr würdet es endlich tun.« Sie griff über den Tisch und drückte Caterines Hand. »Dieser Mann ist kein elender Feigling. Ich kann ihn mir nicht vorstellen, dass er Unschuldigen Gewalt antun oder Männer vor den Augen ihrer Frauen erstechen würde. Vielmehr scheint er sogar ein richtiger Kavalier zu sein.«
    »Ein englischer Kavalier.«
    »Ihr könnt ihm nicht die Schuld an der Bösartigkeit anderer Menschen geben, an dem, was Euch Vorjahren angetan wurde ...«
    »Von englischen Soldaten, und es waren mehr von ihnen, als ich zählen konnte«, beendete Caterine den Satz für sie und rüstete sich gegen die tief sitzende

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