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MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

Titel: MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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zugeritten. Ein blutdürstiger Haufen, wenn sie auszogen, um zu kämpfen, erschienen sie über dem Kamm der sanft ansteigenden, mit Heidekraut bedeckten Hügel, eine wahre Palette von Waffen an ihren Seiten, über den Schultern, auf dem Rücken oder wo immer sonst sich noch ein Plätzchen fand, um einen Dolch, eine Keule oder eine Streitaxt unterzubringen.
    Die beeindruckende Fülle von Metall glänzte dumpf im grauen Licht des frühen Morgens, als sie heranritten, und ihre stark geröteten Gesichter und wilden, rötlich braunen Mähnen deuteten auf hitzköpfige Charaktere hin und ließen vortreffliche Geschicklichkeit im Schwertkampferahnen.
    »Bei Gott, was für ein Anblick!«, rief Iain und grinste breit.
    »Dem Himmel sei gedankt!«, stimmte Gavin ihm erleichtert zu.
    Iain lachte fast, als er sich in seinen Sattel schwang. Wenn seine Dame noch bei ihm gewesen wäre, hätte er sie jetzt hochgehoben und so lange im Kreis herumgeschwenkt, bis ihr ganz schwindlig geworden und nichts anderes übrig geblieben wäre, als sich in seine starken Arme fallen zu lassen.
    Aber im Augenblick konnte er nur hoffen, dass er sie schon sehr bald wieder in diese Arme schließen konnte. Und mit Gottes Hilfe würde ihm das auch gelingen.
    »Gut gemacht«, rief er dem kleinen Trupp der MacFies zu. Zusammen mit Beardie und Douglas waren sie bereits dabei, die drei kleinen Bauernkaten in Brand zu setzen. Bald würden sie für allgemeines Chaos und Verwirrung sorgen, eine List, die es Iain, Gavin und den MacNabs erlauben würde, innerhalb kürzester Zeit das Haupttor der Burg zu durchbrechen.
    »Na los, MacFie«, rief Iain und stieß seinem Pferd die Knie in die Flanken. »Lass uns diesen verdammten Mistkerlen eine Kostprobe von unseren Schwertern geben!«
    In der Zwischenzeit hatte sich bereits lautes Gezeter und Geschrei innerhalb der Burg erhoben. Männer rannten brüllend auf den Wehrgängen herum und zeigten auf den Rauch, der von den Katen aufstieg, und die hoch in den grauen Morgenhimmel auflodernden, orangefarbenen Flammen.
    Gedämpfte Schreie, Schlachtrufe und das gewaltige Klirren und Klappern aneinander schlagender Schwerter ertönte hinter Iain, als die MacFies begeistert ihre Aufgabe in Angriff nahmen. Wie er gehofft hatte, hielten Silberbeins Männer den Rauch und die Flammen der brennenden Katen sowie das wüste Geschrei einer kleinen Gruppe gelangweilter, sich nach Aufregung sehnender Highlander offensichtlich für ein veritables Heer angreifender Krieger.
    Tatsächlich machten sie sogar genügend Lärm, um die morgendliche Patrouille der Burg auf der Stelle umkehren zu lassen. Iains Herz schlug höher, als er sah, wie die Wachleute im gestreckten Galopp zur Burg zurückritten. Und da näherte sich auch schon der große Trupp MacNabs in einem leichten Galopp.
    Iain stieß seinem Pferd die Knie in die Seiten und ritt ihnen in halsbrecherischer Geschwindigkeit entgegen, um sie abzufangen. Innerhalb von Minuten hatte er sie erreicht und brachte sein schweißbedecktes Pferd vor ihren Reihen zum Stehen. Prüfend ließ er seinen Blick über ihre Gesichter gleiten und hob sein Schwert zum Gruß.
    »Sucht Deckung in den Schatten!«, forderte er sie auf, während er sein Pferd schon wieder wendete. »Aber bleibt in der Nähe des Tors. Sorgt dafür, dass eure Pferde still sind, und wenn die Zugbrücke für die Patrouille herabgelassen wird, stürzen wir uns aus den Schatten und reiten hinter ihnen hinein.«
    So leise sie konnten, suchten sie sich vorsichtig einen Weg durch das Halbdunkel, bewegten sich immer näher auf Abercairns hoch aufragende Mauern zu und gaben sich Mühe, mit dem Schatten eines großen, ausstreichenden Felsgesteins neben dem Torhaus zu verschmelzen.
    Sie hatten sich kaum zu einer dunklen, schweigenden Gruppe versammelt, als die Wachen auch schon an ihnen vorbei galoppierten, allesamt tief über den Nacken ihrer Pferde gebückt und mit geballten Fäusten auf die Flanken ihrer Tiere einschlagend. Sofort wurde unter lautem Kettengeklirr die Zugbrücke herabgelassen, und auch das Fallgitter begann sich unter metallischem Gequietsche und Geknarre zu heben, rasch gefolgt von dem hohl klingenden Getrommel schneller, über die hölzernen Bohnen der Brücke dahinpreschender Pferdehufe.
    »Jetzt! «, schrie Iain den Männern zu und trieb sein Pferd in Richtung Brücke. Er stieß dem Tier seine Absätze in die Flanken, um es zu einem noch größeren Tempo anzutreiben, bevor die Zugbrücke wieder hochgezogen werden

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