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MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

Titel: MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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ist...«
    »Der beste Ort für dich und Nella, um den Ausgang des Kampfes abzuwarten«, schnitt Iain ihr das Wort ab und führte zum wiederholten Mal die Gründe auf, warum sie mit Nella besser in der Schmiede warten sollte.
    »Die Schmiede ist verlassen und seit Jahren nicht mehr benutzt worden. Du hast selbst gesagt, dass sich ihr schon seit Jahren niemand mehr genähert hat. Ihre Lage außerhalb der Burgmauern und des Dorfs wird dir und Nella eine schnelle, unbemerkte Flucht ermöglichen, falls irgendetwas schief geht.«
    Wenn irgendetwas schief ging, würde sie lieber sterben, als zu fliehen.
    Aber sie zog es vor, nicht einmal an eine solche Möglichkeit zu denken, und wandte sich nun ihrer Freundin zu. »Was meinst du?«, fragte sie, nur um augenblicklich zu bereuen, sich die Mühe überhaupt gemacht zu haben, als sie in Nellas geradezu empörend einsichtigen Augen blickte.
    »Ich halte genauso wenig davon, dass zwei Frauen bei einer Burgbelagerung dabei sind, wie ich davon hielt, dass wir beide als Postulantinnen verkleidet im Land umherzogen«, erwiderte Nella in einem ruhigen, vernünftigen Ton, der mindestens genauso empörend war wie ihr gelassener Gesichtsausdruck.
    »Ahhh ... eine Frau nach meinem Geschmack«, erklärte Iain mit einem anerkennenden Nicken. Dann verschränkte er seine Arme vor der Brust. »Auch ich halte nichts von Verkleidungen, Mylady.«
    Madeline fuhr ärgerlich zu ihm herum. »Du warst selbst als Pilger verkleidet!«, erinnerte sie ihn. »Und als ein armer noch dazu! Nie sah ich einen unglaubwürdigeren ...«
    Iain zuckte mit den Schultern. »Aber ich war ja auch auf einer Pilgerreise ... um Buße zu tun, wie du weißt. Und meine Verkleidung als Pilger diente dem Schutz der kostbaren Reliquie, die ich immer noch nach Dunkeid bringen muss. Du kannst dir sicher sein, dass es mir absolut keinen Spaß gemacht hat, dieses alberne Gewand zu tragen.«
    Außerstande seiner Argumentation etwas entgegenzusetzen, warf Madeline einen frustrierten Blick auf Nella. »Du denkst also, wir sollten uns in dieser muffigen alten Schmiede einschließen, in der es vermutlich von Fledermäusen und Ungeziefer nur so wimmelt?«
    »Staub von Stahlspänen und Geruch von Schimmel ist allemal besser als ein brennender Pfeil im Rücken oder versehentlich der Klinge eines schnell geschwungenen Schwerts im Weg zu stehen, Mylady«, erwiderte Nella mit einem Achselzucken und einem wirklich ausgesprochen ärgerlichen kleinen Lächeln.
    »Kein Mann, ob Freund oder Feind, würde einer Dame etwas zu Leide tun«, hielt Madeline dagegen.
    Iain legte eine Hand auf ihre Schulter und drückte sie leicht. »So schienst du aber nicht zu denken, als Silberbeins Handlanger im Schankraum des Gasthofs auf dich zukamen. Liebste«, sagte er und küsste sie aufs Haar, um die Worte, die sie, wie er wusste, noch mehr verärgern würden, etwas abzumildern.
    »Ho, Iain!« Gavin tauchte plötzlich aus dem Nebel auf und zügelte sein Pferd vor ihnen. Er führte auch die Stuten der beiden Frauen mit, und ein vergnügtes Lächeln erhellte sein rotbärtiges Gesicht. »MacNabs Männer sind soeben gesichtet worden! Ein beachtlicher Trupp von ihnen, und sie reiten wie die Teufel! Sie müssten uns schon bald erreichen.«
    Iain warf den Kopf zurück und stieß einen Freudenschrei aus. »Bei Gott und allen Heiligen«, schrie er, »ich wusste, dass MacNab uns nicht im Stich lassen würde!« Dann griff er in die Ledertasche, die an seinem Gürtel hing, nahm einen schmalen Lederriemen heraus und begann sein langes Haar damit zusammenzubinden.
    Madeline wurde kreidebleich.
    Er wollte nicht, dass sein dichtes, bis zur Taille reichendes Haar einer feindlichen Schwertklinge in den Weg geriet.
    Oder dass es ihn beim Schwingen seines eigenen Schwerts behinderte.
    Sie schluckte und beobachtete nur stumm die Verwandlung, die mit Iain vorging. Ihr Schattenmann, ihr wunderbarer, liebenswürdiger Herr der Highlands wurde vor ihren Augen zu einem Krieger.
    Zu einem harten Mann, der bereit war, Blut für das zu vergießen, woran er glaubte, und, falls nötig, auch sein eigenes für dieselbe Sache zu vergießen.
    Sie blickte zu den beiden Stuten hinüber und zog für einen kurzen Moment in Betracht, sich Iains Anweisungen zu widersetzen. Aber dann beschloss sie, seine Wünsche zu erfüllen und mit Nella zu der alten, verlassenen Schmiede zu reiten.
    Und dort zu bleiben, wie er es von ihr verlangt hatte, bis er kam, um sie zu holen.
    Oder Gavin an seiner Stelle

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