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Maddrax - Folge 336: Facetten der Furcht

Maddrax - Folge 336: Facetten der Furcht

Titel: Maddrax - Folge 336: Facetten der Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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geworden zu sein. „Du ’ältst das Raumschiff also für eine Art Illusion?“
    „Na endlich fällt der Bax!“ Trashcan Kid hob theatralisch die Arme. „Nenn es von mir aus Illusion, ich nenne es Tarnung! Wer immer das Ding fliegt, er hat einen Trick drauf, es von unten betrachtet größer erscheinen zu lassen, als es in Wirklichkeit ist! Ich hab das auch nur sehen können, weil ich oben im Obelisken einen Logenplatz hatte!“
    „Deswegen also …“ Peewee schüttelte den Kopf und lächelte wie jemand, dem plötzlich ein Licht aufgegangen war. Alle sahen sie fragend an.
    „ Deswegen?“ , fragte Johnny. „Was meinst du? Sprich dich aus, Mädel!“
    „Deswegen also regnet es durch das Riesending hindurch“, sagte Peewee. „Ich bin auf dem Weg hierher darunter hergelaufen und trotzdem nass geworden. Ist mir erst gar nicht aufgefallen, erst nachdem Trashie das von der Tarnung erzählt hat.“
    Eine Zeitlang starrten alle zum Capitol hinüber und auf das riesige Raumschiff. Keiner sprach ein Wort. „Der Wind könnte dir den Regen zugeweht haben“, brach Johnny endlich das Schweigen, doch es klang nicht gerade überzeugt.
    „Und was machen wir jetzt?“, brach Loola schließlich das Schweigen.
    Ozzie deutete ins Stadtzentrum. „Schaut mal, die lassen überall das fuckin’ Militär auffahren – Jeeps, Nixonpanzer, Raketenwerfer und so weiter. Wenn da einer nervös wird und auf den falschen Knopf drückt …“ Sie verstummte und starrte zum Riesenraumschiff hinauf, das kein Riesenraumschiff war.
    „Wenn sie auf ein Raumschiff feuern, das gar nicht da ist, was passiert dann?“, fragte Trashcan Kid mit düsterer Miene.
    „Die Raketen treffen nicht und fallen wieder runter – auf die Stadt“, führte Ayris Grover den Gedanken zu Ende.
    „Wir müssen der Präsidentin Bescheid sagen!“, platzte es aus Ozzie heraus. „Oder besser Garrett, an den kommen wir sicher leichter ran als an die Cross. Wir erzählen ihnen, was Trashie gesehen hat!“ Der schwarze Bursche schien begeistert von seiner Idee.
    Trashcan Kid schürzte die Lippen und schüttelte den Kopf. „Die hören doch nie und nimmer auf uns. Besser, wir gehen zum Bürgermeister“, schlug er vor. „Black hatte immer ein offenes Ohr für uns. Wenn einer meine Story ernst nehmen wird, dann er!“

    Alles war anders. Kein Regen, keine Baracken, keine Xij. Er sah es nicht, er spürte es jedoch. Es roch auch anders; vielleicht spürte er die Veränderungen deswegen so deutlich: nach Meer, nach Salz, nach Fisch.
    Matt fuhr hoch. Er fand sich in einem runden Raum wieder, mit schwarz schillernden Wänden aus bionetischem Material, einem Fenster – und zwei Hydriten, die vor ihm standen, klein und mit Flossenkämmen auf den Köpfen. Einer von ihnen richtete einen Schockstab auf ihn, und eine Sekunde später durchfuhr ihn ein Stromstoß. Matt schrie, fiel zurück auf eine weiche Unterlage.
    Der Schmerz – vielleicht auch der Stromstoß – brachte die Erinnerung zurück. Sie hatten aus der alten Marinebasis flüchten wollen, Uniformierte hatten sie verfolgt und gestellt, und dann war ein Hydrit aufgetaucht und hatte seinen Schockstab auf ihn gerichtet …
    Er stöhnte. „Xij?“ Keine Antwort.
    „Das war nur eine Warnung“, sagte eine klackende Stimme. Matt drehte den Kopf und beäugte die beiden Hydriten, die über ihm standen und ihre Schockstrahler auf ihn richteten. „Du kannst gern einen weiteren Stromstoß kassieren“, sagte der Rechte, Kleinere. „Du musst nur unseren Anweisungen zuwiderhandeln.“ Der Fischmann hatte einen rot schimmernden Scheitelflossenkamm. „Habe ich mich klar genug ausgedrückt?“
    Matt Drax nickte. Er blickte zur Kuppeldecke, dann zu der nicht ganz runden Wandöffnung, die mit durchsichtigem Material ausgekleidet war. Draußen schwammen Hydriten vorbei. Muschelartige Behausungen erstreckten sich jenseits des Fensters in die Unterwasserwelt hinein. Spiralförmig gedrehte Türme ragten auf, seltsam schiefe Kuppeln wölbten sich über asymmetrischen Gebäuden.
    Sie hatten ihn nach Hykton gebracht, in die Unterwasserstadt zwanzig Kilometer vor der amerikanischen Ostküste, das wusste er im selben Moment.
    „Wo ist meine Gefährtin?“
    „Du hast hier keine Fragen zu stellen“, beschied ihm der Hydrit mit dem roten Scheitelflossenkamm.
    Die Frage, warum sie ihn hierher gebracht hatten, musste er gar nicht stellen.
    Rymaris …
    Die Erinnerung an die hydritische Enklave bei Triest tat weh. Dort, in Rymaris, hatte

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