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Maddrax - Folge 367: Techno-Amazonen (German Edition)

Maddrax - Folge 367: Techno-Amazonen (German Edition)

Titel: Maddrax - Folge 367: Techno-Amazonen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Inseln hat sie vor achtzehn Jahren besiegt und aus der Burg vertrieben.“
    Aruula spürte, wie sich ihr Magen schmerzhaft zusammenzog. Es war der Daa’mure Grao’sil’aana in ihrer Gestalt gewesen, der ihr Volk missbraucht hatte, um einen Rachefeldzug gegen die Nordmänner zu führen. 6
    Eine breite, für PROTO gut befahrbare Straße, an der neben einigen Autowracks auch das total vereiste stählerne Skelett eines riesigen Handelsschiffes lag, führte durch Malmees Ruinenlandschaft auf die Lokiraaburg zu. Je näher sie ihr kamen, desto mehr Menschen sah Aruula zwischen den Schuttbergen. Sie blieben stehen und gafften dem Panzer hinterher, zeigten aber keinerlei Angst, auch vor den Sebezaans nicht.
    „So viele Leute gab’s damals hier nicht“, sprach Maddrax aus, was sie selbst dachte. „Die haben sich vermutlich eurem Volk angeschlossen, nachdem es die Burg bezogen hatte.“
    Sie hatten die Erlaubnis bekommen, PROTO über eine mit Schienen belegte Transitgasse in den zweiten Ringhof zu fahren und dort abzustellen. Am Außenschott des dritten Ringgebäudes mussten sie kurz warten, weil ein Zug mit zwei Transportwaggons angebraust kam. Die Elektrolok wurde von einer Amazone mit Headset gelenkt.
    Maddrax schüttelte den Kopf. „Unglaublich“, murmelte er. „Diese Anastaasa muss technisch wirklich was draufhaben. Sogar die Weltrat-Züge fahren wieder. Ob sie vielleicht eine Techno ist?“
    In der Burg wimmelte es von Kriegerinnen und Sebezaans, Aruula bemerkte aber auch zahlreiche Männer, Frauen und Kinder; nach weiteren bekannten Gesichtern allerdings hatte sie bisher vergeblich Ausschau gehalten.
    Sie mussten alle Waffen abgeben. Vier Kriegerinnen führten sie in die Sektion 5, den drittinnersten Ring. Durch einen breiten Eingang gelangten sie in einen der Räume, der früher zum Wohnbereich der Weltrat-Besatzung gehört hatte, wie Maddrax erzählte.
    Überall in den Räumen brannte elektrisches Licht. Unter der Bewachung zweier Kriegerinnen mussten sie kurz warten. Dann betrat eine großgewachsene Frau in noch jungen Jahren den Raum. Sie hatte lange schwarze Haare und ein offenes Gesicht mit einer feuerroten Narbe, die von der linken Schläfe über die Wange bis zum Hals reichte. Über der Bekleidung aus weißem Izeekepir-Fell trug sie ein Waffengehänge mit Schwert, Dolchen und einer Kampfaxt. Leuchtend blaue Augen musterten sie freundlich-abwartend.
    An diese Augen erinnerte sich Aruula sofort wieder. Dykeestras Tochter hatte solche gehabt; an den Namen des Kindes hätte sie sich aber nicht mehr erinnert.
    Britt also.
    Aruula atmete erleichtert auf, dass die Königin ihrem eigenen Volk entstammte. Oder doch nicht?
    „Ich bin Königin Britt. Und du bist also Aruula“, sagte die Frau und lächelte. „Ja, ich erinnere mich an dich. Erstaunlich – du siehst noch immer aus wie damals. Die Legenden um deine Person sprechen also die Wahrheit.“
    „Legenden?“, echote Aruula peinlich berührt. Hatte die Zeit ihre Verfehlungen verklärt? Oder – noch schlimmer – fußte der Ruhm auf Graos Taten?
    „Du giltst als eine der größten Kriegerinnen unseres Volkes“, sagte Königin Britt. „Deine Taten werden noch heute an den Feuern erzählt. Willkommen zu Hause also. Das gilt natürlich auch für Maddrax und Juefaan … in den ich als kleines Mädchen sehr verliebt war.“ Sie zwinkerte ihm zu. „Auch wenn du mich damals nicht beachtet hast, weil du mich für eine kleine vorlaute Göre hieltest.“
    „Da muss ich wohl Fische auf den Augen gehabt haben.“ Er grinste breit.
    Aruula konnte den Scherzen nichts abgewinnen. Sie musste ein offensichtliches Missverständnis aufklären. „Wie könnt ihr mich so rühmen? Wisst ihr nicht mehr, dass ich eine Verstoßene bin?“
    Britt sah sie verblüfft an. „Warum sollten wir dich verstoßen haben? Auch wenn du eine Zeitlang den zweifelhaften Ruf hattest, dein Volk während der Ankunft des Streiters im Stich gelassen zu haben.“
    Aruula wankte, als sie zu begreifen begann. „Königin Sabeen ließ es mir damals durch zwei gedungene Mörderinnen ausrichten“, sagte sie mit unsicherer Stimme.
    Britt kniff die Augen zusammen. „Sie wollte dich ermorden lassen? Davon wusste ich nichts. Ich kann sie auch nicht mehr befragen. Sabeen ist längst bei Wudan.“
    „Was ist passiert?“
    „Sie ist den Heldentod in den Klauen eines Izeekepirs gestorben. – Aber bevor wir weiterreden, lasse ich euch erst einmal etwas zu essen und zu trinken bringen. Ihr müsst

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