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Maddrax - Folge 367: Techno-Amazonen (German Edition)

Maddrax - Folge 367: Techno-Amazonen (German Edition)

Titel: Maddrax - Folge 367: Techno-Amazonen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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vielleicht sogar in Vergessenheit geraten?
    „Die sind doch bescheuert“, regte sich Maddrax gerade über die Amazonen auf, als ein dumpfer Schlag ertönte. Etwas war auf PROTOS Dach geprallt.
    „Sicher ein abgebrochener Ast“, vermutete Juefaan. Gleichzeitig hörte Aruula die Rufe zweier Amazonen über die Außensensoren. Mit mächtigen Sätzen gesellten sich ihre Sebezaans zu den drei anderen. Die Kriegerinnen machten Front gegen den baumbestandenen Steilhang, an dem sich PROTO gerade durch hüfthohen Schnee entlang kämpfte. Maddrax hielt den Panzer ebenfalls an. Und schwenkte die Außenkameras.
    Eine weitere Stimme ertönte, hoch und schrill. Die Kameras erfassten eine Gestalt, die auf halber Höhe des Steilhangs stand, wild gestikulierte und einen Stein warf. Er knallte gegen die Seite des Panzers.
    „Von wegen Ast“, ließ sich Juefaan vernehmen. „Ich glaube, wir sind in einen fiesen Hinterhalt geraten. Man wirft mit Steinchen nach uns!“
    „Zoome sie heran“, sagte Aruula zum grinsenden Maddrax. Die Gestalt entpuppte sich als Frau, die gleich darauf den Bildschirm füllte. Sie nahm soeben einen Speer und schleuderte ihn schimpfend gegen die Amazonen. Eine wehrte den kraftlosen Wurf ab, indem sie die Waffe mit dem eigenen Speer aus der Luft schlug.
    Aruula runzelte die Stirn. Die in Pelze und Ledersachen gekleidete Frau mit den grauen strähnigen Haaren hatte einen wirren Blick. Ihr Gesicht wirkte faltig und verwelkt. Sie schien nicht ganz bei sich zu sein, denn ihre Schimpftiraden wurden noch lauter. Irgendwie kam sie Aruula bekannt vor. Wenn sie im Geist die Falten glättete, dann …
    „Rebeeka?“, murmelte Aruula und spürte, wie es ihr eiskalt den Rücken hinunter lief. War das wirklich Tumaaras jüngere Schwester, Sabeens Vorgängerin als Königin?
    Zwei Kriegerinnen trieben ihre Sebezaans auf den Hang. Mit weiten Sätzen sprangen die Tiere zwischen die Bäume und wühlten sich durch den Schnee die Böschung hoch, direkt auf die Frau zu. Die warf einen weiteren Stein, fuhr dann aber herum und kraxelte geschickt den Hang hoch, indem sie quer liegende Äste und Baumstümpfe als Tritthilfen benutzte. Sie verschwand über die Kuppe. Die Amazonen ließen sie ziehen. Aruula, die Maddrax gerade zum Eingreifen hatte drängen wollen, entspannte sich wieder.
    „Hast du wirklich Rebeeka erkannt?“, fragte Maddrax.
    „Ich bin mir nicht sicher“, erwiderte Aruula, und das entsprach auch der Wahrheit. „Was meinst du, Maddrax?“
    „Keine Ahnung.“ Er zog die Schultern hoch. „Du hättest lauschen können.“
    „Nein“, erwiderte Aruula fast zornig, „wir Schwestern belauschen uns nicht gegenseitig, das weißt du. Zudem ist es gefährlich, in einen wirren Geist zu dringen.“
    „Schon gut“, murmelte Matt. „War dumm von mir.“
    „Mir kam’s so vor, als wären die Amazonen an Vorfälle dieser Art gewöhnt“, meinte Juefaan. „Wer immer das war, vermutlich ist sie nicht zum ersten Mal aufgetaucht.“
    Der kleine Zwischenfall geriet schnell in Vergessenheit. Malmee mit der riesigen Öresund-Brücke, die irgendwo über den Wassern im Dunst verschwand, kam in Sicht. Auch ein Wolkenkratzer, der kaum beschädigt schien und wie zwei sich umeinander windende DNS-Spiralen geformt war 5 , fiel sofort ins Auge. Aber Brücke und Turm waren keineswegs die alles beherrschenden Blickfänge der Stadt. Aruulas Blicke wurden von einem anderen Bauwerk magisch angezogen – von der Lokiraaburg nämlich.
    „Mann“, murmelte Juefaan andächtig. „So riesig hätte ich mir das Ding nicht vorgestellt. Als würde sich ein tiefschwarzes Raumschiff mit einem Raketentriebwerk in der Mitte aus den Ruinen schieben. Das Ding muss mindestens zwei Kilometer groß sein.“
    „Nicht schlecht geschätzt“, dozierte Maddrax ein wenig. „Das Bauwerk ist das unvollendete Messezentrum Malmees aus der Zeit vor ‚Christopher-Floyd’. Es durchmisst drei Kilometer und besteht aus ringförmigen Gebäuden mit breiten Höfen dazwischen. Der äußere Gebäudering ist an die dreißig Meter hoch, nach innen nimmt die Höhe ständig ab. Und dein ‚Raketentriebwerk‘ ist ein Turm von achtzig Metern Höhe.“ Er senkte die Stimme. „Der Weltrat unter General Crow hat die Lokiraaburg vor fünfundzwanzig Jahren als Euree-Basis und als Hauptquartier für das unselige Viking-Projekt benutzt. Ein unseliges Kapitel, das beendet wurde, als die WCA die Burg schließlich aufgab und den Nordmännern überließ. Das Volk der Dreizehn

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