Maechtige Magier
zufrieden. »Es ist so, wie ich es mir gedacht habe. Bei einem Zaubertrick geht es darum, sich genau zu überlegen, wie man ihn bewerkstelligen kann und ihn dann in die Tat umsetzt. Und nichts anderes habe ich getan.«
Des Rätsels Lösung
Justus’ Erklärung folgte auf dem Fuße. Und sie war im Grunde genommen ganz einfach. »Passt auf: Ich habe das Seidentuch nicht in meine Faust gestopft, wie ihr gedacht habt, sondern zuerst diesen hohlen Daumen in der Faust verborgen. Dann habe ich das Tuch in den hohlen Daumen gestopft und diesen auf meinen richtigen Daumen aufgesetzt. Ihr dachtet, das Tuch wäre immer noch in der Faust, aber in Wirklichkeit war es da gar nicht mehr.«
»Aha, verstehe«, sagte Bob, »ich habe mich schon gefragt, warum du das Tuch so auffällig mit allen Fingern in die Faust gedrückt hast.«
»Genau, das war, um euch abzulenken. Und dann habe ich die Hand mit dem künstlichen Daumen hochgehalten und mit dem Zeigefinger auf die Faust gedeutet. Dabei habe ich den falschen Daumen schnell in der Handfläche verborgen, sodass ihr ihn nicht sehen konntet. Außerdem wart ihr sowieso auf die andere Hand konzentriert. Undschließlich habe ich die Daumenspitze neben Peters Ohr wieder abgezogen und das Tuch aus dieser hervorgeholt. Aber ihr dachtet, das Tuch käme aus Peters Ohr.«
»Das war echt genial!«, jubelte Peter.
»Nein, es war nur ein Trick, und ihr wart abgelenkt durch die Zaubersprüche. Und vor lauter Lachen habt ihr euch nicht auf das konzentriert, was wirklich geschah.« Justus überlegte. »Genial ist allerdings dieser hohle Daumen. Wer den wohl erfunden hat?«
»Irgendein alter Zauberer natürlich!«, rief Bob.
»Das glaube ich auch«, nickte Peter. »Aber eins ist mir noch nicht klar. Wie soll man damit nicht nur ein Tuch, sondern gleich drei verschwinden und sie dann alle aus dem Zylinder wieder auftauchen lassen? Mehr als ein Tuch passt doch in den Daumen gar nicht rein.«
»Das stimmt«, meinte Justus. »Man könnte natürlich ein Tuch nach dem anderen in den Zylinder legen. Aber wie soll man ihn dann als leer vorweisen? Das geht nicht. Aber das ist der nächste logische Denkschritt, den wir machen müssen. Das werden wir sicher noch herausbekommen.«
»Und ich weiß auch schon, wo wir ansetzen müssen«, sagte Peter plötzlich. »Denn, Freunde, wo kam diese hohle Daumenspitze her? Sie war doch irgendwo im Zylinder.«
Bob sah auf. » Daumenspitze ? Das ist ein guter Name für das Ding. Denn das Teil passt ja wirklich nur auf den vorderen Teil des Daumens.«
Justus nickte. »Ein Punkt für dich, Peter. Es handelt sich also um eine hohle Daumenspitze.«
Peter lachte. »Danke, Freunde. Aber die Frage ist wohl weniger, wie wir das Ding nennen, sondern wo es versteckt gewesen sein kann?! Bob hatte die Daumenspitze doch vorher nicht im Zylinder gesehen. Und rausgefallen ist sie erst, als Justus’ Haare sich irgendwo verfangen haben.«
»Sehr gut, Peter!«, jubelte Justus. »Du bist nicht nur ein guter Zaubertrick-Namenerfinder, sondern dazu auch der geborene Detektiv.« Justus nahmden Zylinder und sah hinein. Dann fasste er mit der Hand ins Innere und lächelte. »Wusste ich’s doch: Es gibt einen doppelten Boden«, verkündete er. »Er ist schwarz, sodass man ihn auf den ersten Blick unmöglich erkennen kann. Aber er ist deutlich zu spüren. An einer Seite ist er unten festgemacht, sodass man ihn hochklappen kann. Und darunter war die Daumenspitze verborgen. In dem Spalt zwischen doppeltem Boden und Hutrand hat sich mein Haar verfangen und den doppelten Boden geöffnet, als ich den Hut hochgezogen habe.«
»Na klar!«, meinte Bob. »Und jetzt weiß ich auch, wie der Trick mit den Tüchern geht. Man versteckt drei von ihnen unter dem doppelten Boden im Zylinder. So kann man ihn als leer vorzeigen. Dann lässt man die drei anderen nacheinander mit der hohlen Daumenspitze verschwinden. Und wennman am Ende den doppelten Boden öffnet, fallen drei Tücher in den Farben Rot, Weiß und Blau heraus!«
»Du hast es erfasst!«, nickte Justus. »Mit diesem Wissen können wir uns getrost auf den Weg zum Zauberkongress machen, Freunde. Wenn es dort zu der Rätselfrage kommt, werden wir sie lösen. Kommt, wir packen drei Tücher in den Hut und behalten die anderen drei bei uns. Am besten steckt sich jeder eins in die Tasche.« Justus sah seine Freunde mit blitzenden Augen an. »Wisst ihr was?«, fügte er dann hinzu. »Lasst uns doch die Tücher auf eine ganz besondere Weise im
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